Siemens-Deal: Nürnberger Tochterfirma an Investor aus USA verkauft
Autor: Daniel Krüger
Nürnberg, Montag, 07. Oktober 2024
Siemens hat die Nürnberger Tochterfirma Innomotics für 3,5 Milliarden Euro an den Großinvestor KPS verkauft. Rund 2000 Beschäftigte in Franken sind betroffen.
Die Siemens AG hat den Verkauf ihrer Nürnberger Tochterfirma Innomotics an den US-Investor KPS für 3,5 Milliarden Euro abgeschlossen. Am 16. Mai 2024 habe Siemens den geplanten Verkauf des nach eigenen Angaben "weltweit führenden Unternehmens für Elektromotoren und Großantriebe an KPS" bekannt gegeben.
"Ich freue mich über den erfolgreichen Abschluss des Verkaufs von Innomotics an KPS. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Optimierung unseres Portfolios und unterstreicht unseren konsequenten Fokus auf die Verbindung von realer und digitaler Welt", wird Ralf P. Thomas, Finanzvorstand der Siemens AG, in einer Mitteilung zitiert.
Siemens trennt sich von Nürnberger Innomotics - "konsequenter Fokus"
Die Entscheidung schaffe "Klarheit für die Kunden und Beschäftigten von Innomotics und ebnet Innomotics den Weg für umfangreiche Möglichkeiten zur weiteren erfolgreichen Geschäftsentwicklung", so Thomas. Der Hauptsitz von Innomotics liegt an der Vogelweiherstraße in Nürnberg. Laut dem Bayerischen Rundfunk sind von dem Verkauf rund 2000 Beschäftigte in Franken betroffen. Dem Betriebsrat zufolge solle es weiterhin eine Tarifbindung und eine Standortgarantie geben. Ursprünglich war Siemens mit dem Großmotorengeschäft erfolgreich geworden.
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Bereits im November 2022 hatte das Unternehmen jedoch beschlossen, die Geschäfte für Großantriebe und Elektromotoren unter einem Dach zusammenzuführen und außerhalb des Kerngeschäfts eigenständig aufzustellen. Auch ein ursprünglich geplanter Börsengang sei nicht weiter vorangetrieben worden. Detaillierte Gründe für die Entscheidung des Verkaufs der nach eigenen Aussagen "erfolgreichen" Tochter Innomotics nannte Siemens nicht.
Finanzvorstand Thomas spricht allerdings von einem "konsequenten Fokus auf die Verbindung der realen und digitalen Welt", von denen die Aktionäre "zukünftig noch mehr profitieren" sollen. In der jüngsten Vergangenheit hatte der Technologiegigant die eigenen Geschäftsbereiche vermehrt einer kritischen Prüfung auf Nachhaltigkeit und Digitalisierungsoptionen unterzogen. Am 23. September hatte Siemens bereits bekannt gegeben, dass die Sparte E-Mobility künftig eine eigene rechtliche Struktur erhalte, um "die Technologieführerschaft" in diesem Bereich auszubauen. Herausforderungen gibt es indes bei Schaeffler - hier denkt man sogar über Stellenstreichungen nach.