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Flughafen Nürnberg: 30 Jahre Plane-Spotter - das war Patricks besonderes Highlight


Autor: Jessica Becker

Schwarzenbruck, Mittwoch, 04. Sept. 2024

Plane-Spotter Patrick Elstner ist häufig am Flughafen Nürnberg unterwegs, wenn wieder eine besondere Maschine in Franken zu Gast ist. Doch ein spektakuläres Highlight erlebte er bei einer Reise.
In Hongkong erlebte ein Franke ein spektakuläres Highlight.


Als Jugendlicher hat alles angefangen: Mit etwa 15 oder 16 Jahren begleitete Patrick Elstner aus Schwarzenbruck (Nürnberger Land) zum ersten Mal seinen Bruder an den Frankfurter Flughafen, um gemeinsam Flugzeuge zu fotografieren. Seitdem sind 30 Jahre vergangen und der Franke hat einige Highlights - auch am Flughafen Nürnberg. Doch ein besonders spektakuläres Erlebnis konnte er bei einer Reise Ende der 90er-Jahre bestaunen, wie er im Gespräch mit inFranken.de berichtet. 

Er und sein Bruder haben es ausschließlich auf zivile Luftfahrt abgesehen. Kampf- und Militärflugzeuge gehören laut Elstner nicht zu ihrem Interesse. In Franken landen regelmäßig Kampfjets der Bundeswehr. Vor kurzem war darunter auch ein besonderer Eurofighter zu Gast am Flughafen Nürnberg. "Was unser Hobby so interessant macht, sind die vielen Fluggesellschaften und die vielen Lackierungen", erklärt er.

"Was keiner mehr haben wird": Franke erlebt spektakuläres Highlight in Hongkong

"Immer wieder ein Highlight für Nürnberg ist die Boeing 747", berichtet der Plane-Spotter. "Queen of the Skies sagen wir immer ganz gerne". Früher wurde diese "faszinierende" Maschine im Zivilverkehr eingesetzt; heute mehr zum Truppenaustausch vor allem bei den Amerikanern. "Leider ist sie in Nürnberg selten geworden", so Elstner. Dennoch konnte er sie mit einer neuen Lackierung in Nürnberg ablichten. Anfang Juli 2024 landete das besondere Flugzeug am Airport Nürnberg. Auch die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland gehört für den Plane-Spotter zu den Höhepunkten, obwohl er sich nicht zu den Fußballfans zählt. Viele verschiedene Maschinen aus aller Welt sind in Nürnberg gelandet, auch sehr große und teilweise alte Flieger. 

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Der leidenschaftliche Plane-Spotter ist auch an internationalen Flughäfen unterwegs. Seinen Urlaub verbringe er dann auch mal ausschließlich am Airport statt am Strand. Vor kurzem war er in Japan und in der Türkei. "Da bringst du dann auch mal 7000 Bilder mit". In den Neunzigern konnte er sein persönliches Highlight ablichten, "was keiner mehr haben wird". Der Flughafen Kai Tak in Hongkong "war bekannt für seinen spektakulären Anflug", erinnert sich Elstner. Ankommende Maschinen flogen direkt auf einen Berg zu. Dieser war mit einem rot-weißen Schachbrett-Muster markiert. Knapp davor mussten sie dann abdrehen auf die Landebahn. Dadurch "sind die Flugzeuge tief über die Stadt geflogen". Wegen der Markierung auf dem Hügel wurde dieser auch "Checkerboard-Hill" genannt. Unter Piloten galt der Airport als einer der am schwierigsten anzufliegenden Flughäfen.

Der Flughafen Kai Tak trägt seinen Namen zu Ehren der Geschäftsleute Sir Ho Kai und Mr. Au Tak, erklärt der ehemalige Betreiber des Airports Civil Aviation Department. Ursprünglich planten sie, das Gebiet in der Kowloon-Bucht durch Landgewinnung für ein Wohnbauprojekt zu nutzen. Nach dem Scheitern ihres Projekts blieb die neu gewonnene Fläche jedoch brachliegen. Erst später wurde das Gelände zum Flugplatz. Der erste dokumentierte Flug fand am 1. Januar 1925 statt. Im Juli 1998 wurde der Flugbetrieb auf dem Airport eingestellt, da der bis dahin drittgrößte Flughafen der Welt überlastet war.

"Früher bist du auf gut Glück an den Flughafen gefahren"

Wenn der Plane-Spotter nicht gerade an den internationalen Airports unterwegs ist, zieht es ihn meist an seinem Heimatflughafen. Häufig erfahre Patrick Elstner recht spontan, welche Flugzeuge am Flughafen Nürnberg landen werden. "Zu 99 Prozent geht das über die Community", berichtet er. Zudem könne er über Flightradar24 sehen, welche Maschinen ankommen. Manchmal poste auch der Flughafen selbst von ankommenden Fliegern. Und wenn spannende Flugzeuge dabei sein, kämen auch Plane-Spotter aus München nach Nürnberg. Das war aber nicht immer so: "Früher, bevor es die sozialen Netzwerke gab, bist du auf gut Glück an den Flughafen gefahren." 

Was "klassisch mit Dias angefangen" hat, hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Seit 20 Jahren ist der Mittelfranke mit digitaler Ausrüstung unterwegs. "Du brauchst eine Familie, die das akzeptiert", erzählt Elstner. Mal ist er bis nachts um 2 Uhr draußen, dann auch mal mehrere Wochen gar nicht. Gerade zu Ferienbeginn könne er beinah täglich an den Flughafen Nürnberg fahren. 

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