Mit 35 Jahren, im Jahr 2022, bekam Patrick aus Nürnberg die Diagnose Hodenkrebs. "Ich war gerade im Urlaub in Thailand und bin dann Hals über Kopf nach Hause zurückgekehrt", sagt er im Gespräch mit inFranken.de. "Dann ist eine Maschinerie angelaufen, die nicht mehr gestoppt hat." Es begann eine Zeit zahlreicher Chemotherapien, Operationen, der Hoffnung auf Heilung und darauffolgende Rückschläge. "Das Auf und Ab war für alle brutal", erinnert sich der ehemalige USK- und SEK-Polizist. 

Seit Montag (3. Juni 2024) herrscht traurige Gewissheit: Die Krankheit ist zurück. Er habe die Realität heute akzeptiert und seinen Frieden mit ihr gefunden. "Jetzt gilt für mich noch, das Beste aus meiner nur noch sehr kurzen Zeit herauszuholen", hält er auf seinem Instagram-Kanal fest. Es handle sich wohl nur noch um wenige Monate. Dafür habe er eine Liste mit letzten Wünschen erstellt. Einer von ihnen geht besonders ans Herz: Patrick wird seine Freundin Nola heiraten. 

"Habe dir eine wahnsinnige Last aufgetragen": Krebskranker Nürnberger mit berührender Nachricht an Freundin

Der 38-Jährige zeigt sich dankbar für die "Idealvoraussetzungen", die ein Mensch in seiner Situation haben könne. Freunde und Familie seien für ihn da. Nola habe er während seiner Krankheit kennengelernt, wie aus einem emotionalen Text in den sozialen Medien hervorgeht:

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"Ein Jahr, seitdem wir uns nun kennen und auch lieben gelernt haben. Seitdem gehen wir zusammen durch Höhen, aber auch unfassbare Tiefen. Ende des Jahres saßen wir zusammen und haben mein letztes halbes Jahr zusammen geplant." Weiter schreibt er: "Wir haben sehr, sehr viel geweint und nie und zu keinem Zeitpunkt habe ich daran gezweifelt, es mit dir verbringen zu wollen. Ich habe dir eine wahnsinnige Last aufgetragen und trotzdem zeigst du mir jeden Tag, wie sehr du mich liebst und trägst mich durch die dunkelsten Tage, die man nur haben kann."

Eigentlich brauche er nicht viel mehr, als Menschen, die an ihn denken. Jedoch hätten viele Bekannte gefragt, wie sie helfen können, erinnert er sich. So hat sich auch ein befreundetes Paar, die Eltern seines Patensohnes, Gedanken gemacht und eine immer noch laufende Spendenkampagne aufgesetzt. Über 30.000 Euro sind so bereits zusammengekommen, über die er frei verfügen dürfe, wie aus dem Beschreibungstext hervorgeht.

Letzter Urlaub am Meer und Feier auf einer Wiese - "besseres Umfeld kann sich ein Mensch nicht wünschen"

Momentan befindet sich Patrick mit seiner Freundin in Frankreich. "Ich wollte nochmal ans Meer. Das war mir wichtig." Hier gönne er sich auch kleine Annehmlichkeiten, zu denen er sonst Nein gesagt hätte. Nach der Rückkehr in wenigen Tagen stehe die Hochzeit an.

Auch ein Camping-Event mit Freunden auf einer Wiese plane er. "Ich will positive Momente in dieser schwierigen Zeit schaffen und die Dinge aktiv genießen." Das gespendete Geld solle auch seiner Partnerin als Absicherung dienen, erklärt er. "Ich danke euch für all eure Zuversicht und den Glauben an mich", schrieb der Nürnberger am 3. Juni an seine Community. "Ein besseres Umfeld kann sich ein Mensch in meiner Situation nicht wünschen. Bleibt gesund."