Nürnberger Wirt reagiert auf Corona-Maßnahmen der Stadt: "Die Lage war außer Kontrolle"
Autor: Redaktion, Nina Grimmeiß
Nürnberg, Freitag, 10. Juli 2020
Weil es an den Party-Hotspots wiederholt zu Menschenansammlungen gekommen ist, gelten in der Nürnberger Innenstadt fortan strengere Regeln für das Nachtleben. "Das ist eine deutliche Einschränkung, die wir aber in Kauf nehmen", sagt ein betroffener Wirt im Gespräch mit inFranken.de.
Nach den gelockerten Kontaktbeschränkungen ist es in Nürnberg besonders an den Wochenenden zu größeren Ansammlungen und Feiern gekommen. Besonders stark betroffen waren die beliebten Treffpunkte in der Innenstadt, wie der Tiergärtnertorplatz, Köpfleinsberg und Hallerwiese.
Die Stadt Nürnberg reagierte nun mit einem Maßnahmenpaket, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden. inFranken.de hat mit einem betroffenen Wirt gesprochen und ihn gefragt, was er von den Corona-Beschränkungen der Stadt hält.
To-Go-Verbot seit Freitag in Kraft - testweise
„Sollte an diesem Wochenende trotz Hinweisen und Appellen die Infektionsschutzregeln wieder massenhaft missachtet und Plätze oder Grünanlagen weiter in diesem Umfang vermüllt werden, kommen weitere Schritte hinzu“, warnte die Stadt Nürnberg vergangene Woche und sprach von einem möglichen Verbot des Verkaufs von To-Go-Getränken in den Abend- und Nachtstunden.
Nun soll es also kommen, das To-Go-Verbot – in Absprache mit den betroffenen Wirten, wie der Leiter des Presse- und Informationsamts, Andreas Franke, betont. In Kraft treten soll es am Freitag, dem 10. Juli 2020. Es gilt zunächst für dieses eine Wochenende am Tiergärtnertorplatz.
Auch die betroffenen Gastronomiebetreiber hätten gegenüber dem Oberbürgermeister ihre Sorge über die aktuelle Situation vor Ort geäußert, so Franke weiter.
Wirte am Tiergärtnertorplatz reagierten schon Wochen zuvor
Auch der Inhaber von Café Bar Wanderer, Christoph Zielke, ist von dem Verbot betroffen. Ab 20 Uhr dürfen er und sein Team dieses Wochenende erstmal keinen Alkohol mehr To-Go verkaufen. Und auch er war in Sorge wegen der großen Menschenansammlungen am Tiergärtnertorplatz, die zwar normal sind, dieses Jahr jedoch schnell gefährlich werden können.
Video:
Aus diesem Grund hätten er und andere Wirte schon lange vor diesem Wochenende reagiert – als sie gemerkt hatten, dass die Situation auf den öffentlichen Plätzen „außer Kontrolle“ sei: „Das Verbot haben wir in den vergangenen Wochen schon selbst durchgeführt – jetzt ist es zu einem öffentlichen Verbot geworden“, erklärt er.