Nürnberger Sportscheck-Filiale vor dem Aus? Insolventer Händler verkündet Schließungen
Autor: Isabel Schaffner, Agentur dpa
Nürnberg, Freitag, 15. März 2024
Über ganz Deutschland verteilt sind Geschäfte des Sporthändlers Sportscheck zu finden. Auch in Nürnberg. Doch das insolvente Unternehmen will manche davon schließen - welche, steht schon fest.
Der bekannte Sportartikelhändler Sportscheck meldete im November 2023 Insolvenz an und begab sich damit in einen Sanierungs- und Investorenprozess. Ziel war die Übernahme durch "einen neuen starken Partner, der dem Unternehmen langfristig Stabilität zusichert", wie es damals hieß. Inzwischen ist dieser Partner gefunden: Italiens größter Sportfachhändler Cisalfa Sport wird neuer Eigentümer der Münchner Sportscheck-Gruppe. Das teilte Insolvenzverwalter Axel Bierbach am Mittwoch (13. März 2024) mit.
Cisalfa übernehme den Geschäftsbetrieb als Ganzes, führe die Marke Sportscheck weiter und behalte den Standort München als Headquarter bei. Dennoch seien "im Rahmen der Restrukturierung der Sportscheck GmbH strukturelle und personelle Einschnitte notwendig", wie Bierbach am Freitag (15. März 2024) mitteilt. Vier der 30 deutschen Filialen und ein Outlet sollen bis zum Sommer geschlossen werden.
Sportscheck schließt Filialen - Zukunft von Nürnberger Standort steht fest
Die betroffenen Städte stehen bereits fest: "Es handelt es sich um den Flagshipstore in München, die Filialen in Aachen, Augsburg und Bremen sowie das Outlet in Unterhaching. Von den Schließungen betroffen sind knapp 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter rund 100 Beschäftigte in der Münchner Filiale", heißt es. Im Falle des Flagshipstores habe man letztlich keinen neuen, geeigneten Standort gefunden - das sei jedoch weiterhin ein Ziel. Das Nürnberger Geschäft Am Ludwigsplatz ist nicht betroffen, wie das Unternehmen auf Anfrage von inFranken.de bestätigt. Weitere Schließungen sind offenbar nicht geplant:
Die übrigen 25 Sportscheck-Filialen blieben auch nach der Übernahme durch Cisalfa in ihrer bisherigen Form bestehen. Indes werde es auch in der Hauptverwaltung in München zum Stellenabbau kommen müssen, teilt der Insolvenzverwalter mit. Detaillierte Angaben hierzu könnten derzeit aber noch nicht gemacht werden. "Im Zuge der notwendigen Restrukturierung haben wir in intensiven Verhandlungen versucht, die Schließung von Filialen und den damit verbundenen Arbeitsplatzabbau auf ein Mindestmaß zu beschränken. Dies ist uns mithilfe der von den Beteiligten zugesagten Sanierungsbeiträge an den allermeisten Standorten gelungen", wird Bierbach zitiert.
Die Belegschaft sei bereits persönlich über die Restrukturierungsmaßnahmen informiert worden. "Die Gespräche über einen möglichst sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau haben nun begonnen", ist weiter zu lesen. Weil "der Eigentümer Signa die bis zur geplanten Übernahme weiter notwendige finanzielle Unterstützung nicht mehr gewährleisten konnte", sei der Insolvenzantrag damals nötig gewesen. Cisalfa Sport habe letztlich "im Bieterverfahren mit dem besten Gesamtkonzept überzeugt", so Bierbach. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lieferanten und Vermieter hätten gezeigt, dass sie bereit seien, die notwendigen Sanierungsbeiträge zu leisten. Weitere Nachrichten aus Nürnberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.