Nürnberg: "Wurstdurst" akzeptiert nur noch App- und Kartenzahlung - "schade, dass Bargeld verschwindet"
Autor: Lena Büttner
Nürnberg, Donnerstag, 12. Januar 2023
Der Nürnberger Imbiss "Wurstdurst" hat die Zahlung mit Geldscheinen abgeschafft. "Ich persönlich finde es schade, dass das Bargeld verschwindet", äußert sich Geschäftsführer Christian Wagner. Er berichtet, weshalb er diesen Schritt trotzdem gegangen ist.
- Nürnberg: Kult-Imbiss "Wurstdurst" nimmt kein Bargeld mehr an
- "Vorteile überwiegen": Geschäftsführer äußert sich
- Seit Oktober 2022: Nur noch App- und Kartenzahlung im Kult-Imbiss
Bis Oktober 2022 war es noch möglich, im "Wurstdurst" sowohl mit EC- und Kreditkarte, als auch mit der App Satispay und mit Bargeld zu bezahlen - dann strich der Nürnberger Imbiss letzteren Zahlungsweg. Im Gespräch mit inFranken.de erläutert Geschäftsführer Christian Wagner, der auch das Restaurant "Zeit & Raum" und "Die rote Bar" betreibt, seine Entscheidung und betont: "Ich war skeptisch".
Nürnberger Imbiss "Wurstdurst" nimmt kein Bargeld mehr an - Geschäftsführer äußert sich
"Uns hat schon länger die Idee geplagt, einen unserer drei Abrechnungswege abzuschaffen, da diese mit einem wahnsinnig hohen Verwaltungsaufwand verbunden sind", erklärt Wagner. Zunächst habe die Idee im Raum gestanden, Kartenzahlung zu streichen, denn: "Zahlung per Karte ist einfach nicht sexy."
Doch als das Kartenlesegerät im "Wurstdurst" ausfiel, sei dem Geschäftsführer etwas klar geworden: "Auf Karten zu verzichten geht heute gar nicht mehr." Dabei handle es sich zwar um ein "unsympathisches Zahlungsmittel", doch wird es nicht angeboten "artet es in einer Katastrophe aus".
Er könne den Gästen nicht einfach sagen, dass sie zum nächsten Automaten laufen und Geld holen sollen, erklärt Wagner. Die nächste Überlegung sei deshalb gewesen, das Bargeld zu vermeiden. Im Oktober und November 2022 habe das "Wurstdurst" daraufhin eine Testphase gestartet, die "sehr erfolgreich" gewesen sei. Bei einer Umfrage unter den Gästen des Imbisses sei festgestellt worden, dass quasi "jeder eine Karte besitzt".
Nach Abschaffung der Bargeld-Zahlung: Imbiss muss Preise trotz Inflation nicht erhöhen
Daraufhin sei die Bargeldzahlung dauerhaft abgeschafft worden: "Ein verschwindend geringer Prozentsatz der Gäste - vielleicht vier bis fünf Prozent - findet das zwar blöd, zahlt aber trotzdem mit Karte", berichtet Wagner. Die bargeldlose Zahlung bringe viele Vorteile mit sich. "Wenn ich meinen Umsatz bar zur Bank bringe oder Wechselgeld hole, muss ich Gebühren zahlen", erklärt der "Wurstdurst"-Inhaber.
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Diese Kosten fallen nun weg. Auch das Thema Falschgeld sei dadurch vom Tisch: "Das erwischt uns im Jahr etwa drei- bis viermal." Zudem müsse keine Zeit für die Bargeld-Zählung oder den Laufweg zur Bank aufgewendet werden. Wer nicht mit Karte zahlen will, könne die App Satispay nutzen. Aufgrund der eingesparten Kosten habe der Imbiss seine Preise außerdem trotz Inflation bislang nicht weiter erhöhen müssen.