Wegen Warnstreiks fallen Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen aktuell immer wieder komplett aus. Doch wie viel Gehalt verdienen die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr eigentlich - zum Beispiel in Nürnberg?
Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) haben in den vergangenen Wochen teils die gesamte Bundesrepublik lahmgelegt. Auch in Nürnberg ging am Dienstag (27. März 2023) wegen des Mega-Streiks gar nichts mehr.
Mit den Streikmaßnahmen versucht die Gewerkschaft Verdi im aktuellen Tarifstreit, ihren Druck auf Arbeitgeber und Politik zu erhöhen. Die protestierenden Beschäftigten im ÖPNV fordern mehr Geld für ihre Arbeit. Aber was verdienen Bus-, Straßenbahn- und U-Bahn-Fahrer in Nürnberg eigentlich? inFranken.de hat sich schlaugemacht.
Mega-Streik in Nürnberg und gesamt Franken - so viel bekommen Bus- und Straßenbahnfahrer aktuell bei der VAG
Mit Kundgebungen und Aktionen ruft Verdi die politisch Verantwortlichen zum Handeln auf. Um den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen, ist es laut Auffassung der Gewerkschaft notwendig, in die Verkehrswende zu investieren, den ÖPNV auszubauen und gegen den dortigen Personalmangel vorzugehen. Letzteres soll demnach auch durch höhere Löhne bewerkstelligt werden, auch die Inflation wird als Grund benannt. Verdi fordert in der aktuellen Tarifrunde "pauschal 10,5 Prozent mehr Gehalt", wie ein Sprecher gegenüber inFranken.de erklärt. Mindestens wolle man 500 Euro mehr pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten erreichen.
Das Gehalt von Busfahrern und Co. ist in Deutschland von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Die Fahrer der öffentlichen Verkehrsmittel der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) werden nach dem Tarifvertrag Nahverkehr Bayern bezahlt. In regelmäßigen Abständen erhalten die Beschäftigten automatisch eine Gehaltserhöhung - diese richtet sich nach der Dauer der jeweiligen Betriebszugehörigkeit.
"Berufseinsteiger im Fahrdienst verdienen in den ersten Jahren knapp 40.000 Euro brutto", erklärt VAG-Pressesprecherin Elisabeth Seitzinger inFranken.de. "Nach 30 Jahren sind es im Fahrdienst rund 50.000 Euro brutto. Die Steigerung erfolgt in Stufen. Wann und wie ist für alle gleich festgelegt."
Gehalt von Busfahrern & Co.: Das ist das niedrigste und höchste Bruttogehalt
Im Tarifvertrag Nahverkehr Bayern ist, beginnend mit der Entgeltgruppe 2, jede Entgeltgruppe grundsätzlich wiederum in sechs Stufen unterteilt. Arbeitnehmer mit Tätigkeiten als Straßenbahn-, U-Bahn- und Omnibusfahrer in München, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Dachau und Landshut sind in der Entgeltgruppe 3b angesiedelt.
"Was am Ende übrig bleibt, hängt von den privaten Umständen ab", teilt Seitzinger mit. So komme es beispielsweise darauf an, ob der Mitarbeiter verheiratet ist oder Kinder habe. Laut aktuell geltender Entgelttabelle des Tarifvertrags Nahverkehrsbetriebe Bayern liegt das niedrigste Brutto-Monatsgehalt für ÖPNV-Fahrer- und -Fahrerinnen bei 2620,75 Euro - das Ende der Tarifstufe ist bei 3052,66 Euro erreicht.