Das Bedürfnis, zu schimpfen oder zu fluchen, hat im Alltag wohl fast jeder. Ein Nürnberger Museum beschäftigt sich nun mit dieser Thematik - und beantwortet unter anderem, was Kraftausdrücke und Schimpfwörter so besonders macht.
Flüche und Schimpfwörter rutschen jedem mal raus. Doch wie lange fluchen und schimpfen Menschen eigentlich schon? Und welche Rolle spielt die geschlechtliche Identität beim Schimpfen?
Diesen Fragen geht die Ausstellung "Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech" nach, die am Donnerstag (22. Februar 2024) im Museum für Kommunikation in Nürnberg eröffnet.
Schimpfen, fluchen, beleidigen: Darum geht es in der Ausstellung
Besucher erwartet eine Einführung in die "magische Macht" von Kraftausdrücken. Über das Bedürfnis, Schimpfwörter zu benutzen. Zudem geht es um die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen Schimpfen und Fluchen - und wo eigentlich Hate Speech beginnt.
Zudem wagt die Ausstellung einen Blick in die Vergangenheit. Für den Historiker und Wortforscher Dr. Rolf-Bernhard Essig gehört Fluchen ganz klar zum Menschsein dazu: "Ich würde sagen, der Mensch flucht, seit er die Sprache hat", meint er in einem Interview. Mithilfe schriftlicher Quellen lässt sich nachweisen, dass es Kraftausdrücke, Verwünschungen und ähnliches seit mindestens 5000 Jahren gibt.
Beantwortet wird außerdem die Frage, ob es beim Fluchen geschlechtliche Unterschiede gibt. "Männer fluchen und Frauen nicht. Ein gängiges Vorurteil, aber stimmt das eigentlich?", heißt es auf der Website der Ausstellung. Absolutes Highlight dieser Website ist übrigens der "Schimpfwortgenerator". Unter dem Motto "wer nicht so kreativ flucht, kann es hier noch lernen", kannst du dir viele kreative und lustige Schimpfwörter erstellen lassen.
Warum Beleidigungen oft Tiernamen sind
In vielen Ländern und Kulturen sind Beleidigungen mit Tiernamen üblich. Warum das so ist und welche Bedeutungen dahinter stecken, ist ebenfalls Teil der Ausstellung. Auch Freunde der Neurowissenschaft kommen voll auf ihre Kosten: schließlich bewirkt fluchen und schimpfen auch etwas im Gehirn. Laut der Linguistin Kate Burridge helfen Schimpfwörter unter anderem dabei, "Stress zu verringern" oder "Schmerz zu bewältigen".
Die Ausstellung beginnt wie bereits erwähnt schon ab Donnerstag, dem 22. Februar 2024 und dauert bis zum 12. Januar 2025 an.