Nürnberg trauert um Helmut Schwarz. Der ehemalige Leiter des Spielzeugmuseums sei am Sonntag (20. Februar 2022) "völlig unerwartet" im Alter von 69 Jahren verstorben.
- Nürnberg: Ehemaliger Leiter des Spielzeugsmuseums am Sonntag (20. Februar 2022) gestorben
- "Völlig unerwartet": Helmut Schwarz wurde 69 Jahre alt
- Tiefe Trauer in Nürnberg: Spielzeugmuseum zu "internationalem Renommee" geführt
- Museumsmacher "mit Leib und Seele": So half Schwarz seiner alten Arbeit bis zuletzt
Der ehemalige Leiter des Nürnberger Spielzeugmuseums, Helmut Schwarz, ist am Sonntag, 20. Februar 2022, "völlig unerwartet" im Alter von 69 Jahren verstorben, teilt die Stadt Nürnberg mit. Schwarz hatte das weltberühmte Museum 20 Jahre geleitet - und war laut Fachleuten in der Region maßgeblich daran beteiligt, der Einrichtung das heutige "internationale Renommee" zu verschaffen.
Überraschender Tod von Ex-Leiter des Nürnberger Spielzeugmuseums - "allseits hochgeschätzt"
"Helmut Schwarz hat in vielem museale Pionierarbeit geleistet. Er war der erste, der sich in seinem Haus dem digitalen Wandel stellte und die Spielzeugsammlung ins Netz brachte. Er war aber auch ein ‚Gelehrter‘ im besten Sinn, mit ungeheurem Fachwissen über Nürnbergs Unternehmensgeschichte, das er nie aufdringlich, aber immer kompetent und zum Rat bereit weit über die Stadtgrenzen hinaus zur Verfügung stellte", so Thomas Eser, Direktor der Museen der Stadt Nürnberg.
"Helmut Schwarz zählte nicht nur zur ‚Gründergeneration‘ des städtischen Museumsverbunds, sondern hat das Spielzeugmuseum in den zwei Jahrzehnten seiner Leitung zu internationalem Renommee geführt", so Bürgermeisterin Julia Lehner (CSU). Mit Helmut Schwarz verliere die Kulturlandschaft "nicht nur einen ausgewiesenen Fachmann, sondern auch einen allseits hochgeschätzten Freund und Kollegen". Schwarz wurde laut Stadt am 5. September 1952 in Gerolzhofen/Unterfranken geboren. Er studierte Geschichte und Anglistik in Erlangen, Berlin und München. Seine Dissertation schrieb er laut Stadt Nürnberg über die Geschichte der Industrialisierung in Forchheim.
Schwarz sei "Museumsmacher mit Leib und Seele" gewesen. 1994 habe er das Spielzeugmuseum Nürnberg als Leiter übernommen und bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2014 geführt. 20 Jahre lang sei ihm das Spielzeugmuseum "eine Herzensangelegenheit" gewesen. Während seiner Amtszeit habe er das Haus in die Moderne geführt und unterschiedlichste Projekte wie den Kinderspielbereich im Dachgeschoss, den Museumsspielplatz mit Café oder das virtuelle Depot verwirklicht. Seiner Initiative sei es auch zu verdanken, dass 2010 das Deutsche Spielearchiv nach Nürnberg kam und seine Idee sei auch die heutige Aufbewahrung und Belebung dieser riesigen Spielesammlung im Pellerhaus am Egidienberg gewesen. "Bis zu seinem Tod stand er dem dort entstehenden 'Haus des Spiel(en)s' mit Rat und Tat zur Seite", so die Stadt Nürnberg.
"Plötzlich und unerwartet" lt. Aussage der deutschen Pathologen kommt diese Formulierung in Todesanzeigen 2021 30mal häufiger als 2019 vor...