Nürnberg schließt Bäder wegen Gas-Krise - auch Schulen und Vereine betroffen
Autor: Redaktion
Nürnberg, Freitag, 08. Juli 2022
Die Stadt Nürnberg hat wegen der sich zuspitzenden Versorgungslage mit Gas einen drastischen Schritt angekündigt. Ab kommender Woche werden mehrere Bäder komplett geschlossen.
- Nürnberg schließt Bäder - Stadt mit Paukenschlag-Meldung
- "Erste Maßnahme": Auch Schulen und Vereine betroffen
- "Lage ist ernst": Bürgermeister hofft auf Verständnis von Nürnbergern
- Konkrete Rechnung: So viel Energie spart die Stadt durch drastischen Schritt
Die Stadt Nürnberg schließt von Samstag, 16. Juli 2022, bis Sonntag, 25. September 2022, drei der vier städtischen Hallenbäder. Das hat das Rathaus in einer Pressemitteilung verkündet. Mit diesem Schritt setzte man "vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Energiekrise eine erste Maßnahme zur Energieeinsparung um". Vor einigen Tagen hatte die Stadtverwaltung gegenüber inFranken.de geäußert, man prüfe "eine Liste von umsetzbaren Einsparmaßnahmen". Dabei gebe es "keine Tabus".
Nürnberg schließt drei von vier Hallenbädern - so viel Energie wird dadurch gespart
Von Samstag, 16. Juli, bis Sonntag, 4. September 2022, sei von den vier städtischen Hallenbädern nur das Langwasserbad, Breslauer Straße 251, geöffnet. Von Montag, 5. September 2022, bis Sonntag, 25. September 2022, sei nur das Südstadtbad, Allersberger Straße 120, geöffnet. Das Katzwangbad, Helmut-Bloß-Straße 6, und das Nordostbad, Elbinger Straße 85, blieben durchgängig geschlossen.
Video:
Die Badesaison in den drei Nürnberger Freibädern, Westbad, Wiesentalstraße 41, Stadionbad, Hans-Kalb-Straße 42, sowie Naturgartenbad, Schlegelstraße 20, werde bis einschließlich Sonntag, 25. September 2022, verlängert. Schulen, Vereine und andere Partner des zuständigen Eigenbetriebs NürnbergBad seien über die Schließung informiert worden. Ihnen würden nach Möglichkeit alternative Wasserflächen zum Beispiel in den Freibädern angeboten.
"Die durch den Ukrainekrieg verursachte Energiekrise verlangt nach deutlichen Sparmaßnahmen. Wir müssen uns auf mögliche Einschränkungen der Gasversorgung rechtzeitig vorbereiten", wird Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) zitiert. Durch die Bäderschließung für 72 Tage mache man Wärmeenergie für 383 Haushalte oder rund 1500 Menschen sowie Strom für 789 Haushalte oder 3100 Menschen in Nürnberg frei, so die Stadt.
"Geht nicht ohne Einschnitte": Nürnberger Bürgermeister hofft auf Verständnis
Auch die Freibäder liefen derzeit ohne zusätzliche Beckenbeheizung. Das sei eine Gesamtenergieeinsparung von 1,3 Gigawattstunden. "Die Lage ist ernst und ich habe mich in Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen der Stadtspitze dazu entschieden, diesen Schritt zu gehen", so Bürgermeister Christian Vogel (SPD).
"Klar ist: Wir müssen Energie einsparen. Klar ist aber leider auch, dass eine merkliche Einsparung nicht ohne Einschnitte und mögliche Unannehmlichkeiten geht. Sonst hätten wir den Schritt längst getan. Wir wissen, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern einige Zumutungen abverlangen und hoffen, sie verstehen unseren Schritt", so Vogel weiter. Er fordert Flexibilität von den Menschen in Nürnberg.