Das Restaurant Borobudur in Nürnberg muss schließen: Für Inhaberin Surja-Morin (li.) und ihren Mann Jean-Philippe Morin stellt das Nürnberger Restaurant ein Stück Heimat und Identität dar, das nun verloren geht. Foto: Dwi Anoraganingrum
Das indonesische Restaurant Borobudur in Nürnberg schließt. Am Wochenende (10. bis 12. Januar 2020) öffnet das Lokal zum letzten Mal. Den Grund für diese Entscheidung verrät Inhaberin Mery Surja-Morin gegenüber inFranken.de.
Das Restaurant Borobudur ist das einzige indonesische Restaurant in Nürnberg sowie der gesamten Region - jetzt muss es dicht machen: Das Lokal in der Allersberger Straße 145 schließt seine Pforten zum 12. Januar 2020. "Kein Abschied war uns je so schwer", schreiben die Betreiber des Restaurants auf ihrer Facebook-Seite. Im Gespräch mit inFranken.de spricht Inhaberin Mery Surja-Morin über die Gründe dieser Entscheidung.
Aus für einziges indonesisches Lokal - Borobudur schließt am Sonntag
Für die gebürtige Indonesierin Surja-Morin sei das Restaurant in Nürnberg ein Stück Heimat und Identität, das nun verloren geht. Die Inhaberin habe sich schweren Herzens dazu entschieden, ihr Lokal zu schließen. Vom Freitag, 10. Januar, bis zum Sonntag, 12. Januar, öffnet das Borobudur ein letztes Mal seine Pforten, um mit seinen Gästen den gemeinsamen Abschied zu feiern. Bis einschließlich 9. Januar bleibt die Gaststätte vorerst geschlossen.
Um es mal ganz drastisch zu sagen: Da, wo ein Koch Koch sein darf und dafür einen angemessenen Lohn erhält, gibt es auch keine Probleme. Leider sieht die Realität fast durchweg anders aus: Immer mehr Restaurants, Kneipen, Imbisse, Cafés und andere Möchtegern-Gastronomie-Betriebe sprießen wie die Pilze aus dem Boden, zaubern Burger und ähnlich fragwürdige Gourmet-Finessen auf den Teller, und selbst dort, wo man durch ein bisschen individuelle Küche auffällt, ist es leider so, dass die Inhaber dann selber in der Küche rumfuhrwerken. Das tun die einen aus Liebhaberei oder Selbstüberschätzung (nach dem Motto "Wer nichts wird, wird Wirt"), aus fehlendem Vertrauen heraus gegenüber dem Küchenpersonal oder aber, weil man tatsächlich niemanden findet, der zu angebotenen Bedingungen dort arbeiten will. Und das zu Recht! Köche gibt es zu Hauf. Kaum in einem anderen Ausbildungsberuf ist die Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt so groß wie in diesem Metier. Entsprechend groß ist auch das Angebot und die Wechselbereitschaft bei Köchen. Die merken nämlich sehr schnell, wenn es in einer Küche nicht stimmt: wenn die Wertschätzung durch die Chefs fehlt, wenn der kreative Freiraum beschnitten wird, wenn die Arbeitszeiten chaotisch und wenig arbeitnehmerfreundlich sind, wenn die Bezahlung ungefähr der einer besseren Küchenhilfe entspricht. Und in vielen Küchen sind es dann auch tatsächlich Ungelernte, die sich für nen Apfel und ein Ei abrackern, weil der Laden zu wenig abwirft und man dann halt irgendwas auf den Teller bringt, das so aussieht wie Nahrung. Das ach so tolle Bild, das tagtäglich von den Fernsehköchen in die Wohnstuben flimmert, ist ein komplett schiefes. Schuld an der derzeitigen Lage bei den Betrieben ist aber in erster Linie der Markt selbst. Er ist einfach komplett gesättigt. Bei der Vielzahl an Gastro-Einheiten in den Städten fragt man sich doch, wer das alles essen soll? Die Folge ist dann "billig, billig, billig" in allen Bereichen. Mit all den unschönen Folgen.
Um es mal ganz drastisch zu sagen: Da, wo ein Koch Koch sein darf und dafür einen angemessenen Lohn erhält, gibt es auch keine Probleme. Leider sieht die Realität fast durchweg anders aus: Immer mehr Restaurants, Kneipen, Imbisse, Cafés und andere Möchtegern-Gastronomie-Betriebe sprießen wie die Pilze aus dem Boden, zaubern Burger und ähnlich fragwürdige Gourmet-Finessen auf den Teller, und selbst dort, wo man durch ein bisschen individuelle Küche auffällt, ist es leider so, dass die Inhaber dann selber in der Küche rumfuhrwerken. Das tun die einen aus Liebhaberei oder Selbstüberschätzung (nach dem Motto "Wer nichts wird, wird Wirt"), aus fehlendem Vertrauen heraus gegenüber dem Küchenpersonal oder aber, weil man tatsächlich niemanden findet, der zu angebotenen Bedingungen dort arbeiten will. Und das zu Recht! Köche gibt es zu Hauf. Kaum in einem anderen Ausbildungsberuf ist die Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt so groß wie in diesem Metier. Entsprechend groß ist auch das Angebot und die Wechselbereitschaft bei Köchen. Die merken nämlich sehr schnell, wenn es in einer Küche nicht stimmt: wenn die Wertschätzung durch die Chefs fehlt, wenn der kreative Freiraum beschnitten wird, wenn die Arbeitszeiten chaotisch und wenig arbeitnehmerfreundlich sind, wenn die Bezahlung ungefähr der einer besseren Küchenhilfe entspricht. Und in vielen Küchen sind es dann auch tatsächlich Ungelernte, die sich für nen Apfel und ein Ei abrackern, weil der Laden zu wenig abwirft und man dann halt irgendwas auf den Teller bringt, das so aussieht wie Nahrung. Das ach so tolle Bild, das tagtäglich von den Fernsehköchen in die Wohnstuben flimmert, ist ein komplett schiefes. Schuld an der derzeitigen Lage bei den Betrieben ist aber in erster Linie der Markt selbst. Er ist einfach komplett gesättigt. Bei der Vielzahl an Gastro-Einheiten in den Städten fragt man sich doch, wer das alles essen soll? Die Folge ist dann "billig, billig, billig" in allen Bereichen. Mit all den unschönen Folgen.