Nürnberg: Mutter erlebt Albtraum beim Hauptbahnhof - wildfremde Menschen helfen ihr
Autor: Elisabeth Offial
Nürnberg, Montag, 22. November 2021
Bei einer Panikattacke beim Hauptbahnhof in Nürnberg bricht Rena F. zusammen. Sie ist alleinerziehend und mit ihrem Kind unterwegs. Was dann passiert, übertrifft ihre Erwartungen.
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Es ist etwa 19 Uhr, als die 31-jährige Rena F., die ihren vollen Namen nicht veröffentlichen möchte, in Nürnberg gemeinsam mit ihrem Sohn unterwegs zur KVB-Bereitschaftspraxis ist. Grund dafür waren Probleme mit ihrem Bein, die nicht besser wurden. Was dann eintritt, bezeichnet sie später als "Horror-Vorstellung" und "Albtraum von jedem Elternteil".
Bei Nürnberger Hauptbahnhof: Mutter bricht bei Panikattacke zusammen
"Wir waren gerade beim Hauptbahnhof. Ich habe gemerkt, wie mein Herz anfängt, richtig in die Höhe zu schnellen und alles wegzudrücken, was es wegdrücken kann", erinnert sich die junge Mutter im Gespräch mit inFranken.de. "Ich habe keine Luft mehr bekommen. Ich habe gemerkt, ich atme und atme und atme, aber komme an keine Luft. Ich habe massiv hyperventiliert. Wirklich ansprechbar war ich erst wieder im Krankenwagen."
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Was um sie herum passierte, nahm Rena bis dahin nicht mehr wahr. Ihr Sohn erzählte ihr später, was geschehen war und dass fünf oder sechs junge Frauen zur Hilfe kamen. Aus ihrer eigenen Erinnerung weiß sie nur noch, dass ein "großes Gewusel" entstand und viele Menschen da waren. "Mein Sohn hat auch den Krankenwagen gerufen. Das habe ich ihm beigebracht. Wenn so etwas passiert, weiß er, dass er die 112 anrufen soll."
Eine solche Situation sei nicht zum ersten Mal eingetreten. "Seit mein Vater gestorben ist und seit Corona leide ich an Panikstörungen", erklärt Rena. "Manchmal kenne ich den Auslöser, dann kann ich gegensteuern. Aber diesmal gab es keinen." Die Hilflosigkeit sei das Schlimme daran. "Es macht einem Angst, ich hatte Todesangst. Ich dachte 'Oh Gott, ich ersticke gleich' und wusste gar nicht, was gerade los war."
Sanitäter und Ersthelferinnen kümmern sich um den kleinen Sohn
Erst die Sanitäter haben dann festgestellt, dass Rena eine Panikattacke hatte. "So schlimm, dass ich zusammenbreche und nicht mehr ansprechbar bin, war es davor noch nie." Genau diese Situation ist es aber, die die alleinerziehende Mutter schon immer fürchtete. "Zu sehen, dass es der Mama nicht gut geht, dass sie gar nicht mehr ansprechbar ist... Ich hatte große Angst, dass mein Kind das nicht händeln kann und davon traumatisiert wird."
FFP2-Maske: Testsieger bei Amazon ansehenVon einer Traumatisierung jedoch keine Spur. "Er hat sich zwar Sorgen um mich gemacht, aber er blickt sehr positiv darauf zurück. Die Frauen, die Erste Hilfe geleistet haben, haben sich um ihn gekümmert und ihn getröstet. Sie sind sogar da geblieben, bis sicher war, dass er im Krankenwagen mitfahren konnte", sagt Rena dankbar. "Und die Sanitäter, es waren ein Mann und eine Frau, waren auch super. Sie haben ein Rollenspiel mit ihm gemacht, dass er Notarzt ist. Er durfte vorne mitfahren und das Blaulicht einschalten."