Heute Mega-Streik in fränkischen Kitas: Hier legen Beschäftigte am Dienstag die Arbeit nieder
Autor: Daniel Krüger
Nürnberg, Montag, 07. März 2022
Die Gewerkschaft Verdi hat für Dienstag (08. März 2022) zu einem riesigen Warnstreik in bayerischen Kitas aufgerufen. Alleine in Nürnberg sind bis zu 140 Einrichtungen betroffen. Hintergrund des Streiks ist auch der heutige Weltfrauentag.
- Franken: Mega-Warnstreik in Kitas am Dienstag (08. März 2022)
- Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte auf, Arbeit niederzulegen
- Bis zu 140 Kitas alleine in Nürnberg betroffen - Stadt richtet Notfallbetreuung ein
- Gewerkschaft fordert höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen
In mehreren Städten in Franken bleiben am heutigen Dienstag (08. März 2022) die Kitas aufgrund von Warnstreiks geschlossen. Die Gewerkschaft Verdi hat unter anderem in Nürnberg, Fürth und Schwabach Beschäftigte dazu aufgerufen, ihre Arbeit komplett niederzulegen - in vielen fränkischen Städten sind Protestaktionen geplant. Hintergrund sind stockende Tarifverhandlungen, bei denen es unter anderem um Verbesserungen bei der Eingruppierung von Erzieherinnen und Erziehern und den Arbeitsbedingungen in den Einrichtungen geht. Dafür soll der Weltfrauentag am Dienstag genutzt werden, wie es heißt.
Update vom 8.3. 10 Uhr: Warnstreik in Kitas in Bayern hat begonnen
Der Warnstreik in den bayerischen Kitas hat begonnen. "Im Grunde geht er jetzt überall los", sagte ein Verdi-Sprecher am Dienstagmorgen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen zum Weltfrauentag am Dienstag bundesweit zu Warnstreiks und Protestkundgebungen aufgerufen.
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Damit will Verdi in der laufenden Tarifrunde für die sozialen Dienste den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber erhöhen. In Bayern sind unter anderem in München, Nürnberg und Erlangen Kundgebungen am Nachmittag geplant.
Wie viele Kitas im Freistaat betroffen seien, könne Verdi derzeit nicht sagen, sagte der Sprecher. Gegen Mittag könnte es einen ersten Überblick geben. Die Gewerkschaft habe es den Kita-Leitungen überlassen, ob diese sich an dem Protest beteiligen wollen. Für die Kinder gibt es Notbetreuungen.
Die Tarifverhandlungen waren eigentlich für das Frühjahr 2020 geplant, nach dem Beginn der Corona-Pandemie jedoch auf Eis gelegt worden. Verdi fordert keine prozentuale Lohnerhöhung, sondern höhere Eingruppierungen der sozialen Berufe in den Besoldungsstufen. Die kommunalen Arbeitgeber argumentieren, dass Erzieherinnen und Erzieher bereits jetzt besser verdienten als vergleichbare Berufe.
Kita-Protest in Forchheim - so ist die Warnstreik-Lage in Kreis und Stadt Bamberg am Dienstag
"Über 80 Prozent der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst sind Frauen. Seit Jahrzehnten sind wirksame Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, bessere Arbeitsbedingungen und eine finanzielle Aufwertung der Arbeit in den Sorgeberufen überfällig", wird Robert Hinke, Leiter der Bereiche Soziale Dienste und Bildung bei Verdi Bayern in einer Mitteilung zitiert. Verdi und der Beamtenbund DBB hatten bereits Ende Februar ein erstes Gespräch mit den kommunalen Arbeitgebern geführt, das aus Sicht der Gewerkschaft jedoch "ernüchternd" lief.