Nürnberg: Küchenquelle insolvent - rund 300 Beschäftigte bangen um ihren Job - "massiv gestiegene Kosten"
Autor: Ralf Welz
Nürnberg, Mittwoch, 30. November 2022
Die Firma Küchenquelle ist insolvent. Ein Sanierungsverfahren soll das 1978 gegründete Nürnberger Unternehmen nun vor dem Aus retten. Was wird aus den rund 300 Beschäftigten?
- Nürnberg: Küchenquelle ist insolvent - Unternehmen wirtschaftlich angeschlagen
- "Massiv gestiegene Kosten" treffen fränkischen Traditionsbetrieb mit voller Wucht
- Verzögerung bei Elektrogeräten: Unterbrochene Lieferketten erschweren Lage
- Rund 300 Beschäftigte müssen um Job bangen - was wird aus Kundenbestellungen?
Die Küchen Quelle GmbH hat Insolvenz angemeldet. Das deutschlandweit tätige Küchenstudio mit Sitz in Nürnberg beschäftigt aktuell rund 300 Mitarbeiter. Gibt es eine Zukunft für das angeschlagene fränkische Unternehmen? Und was wird aus den bereits getätigten Küchenbestellungen der Kunden?
Update vom 28.11.2022: Küchenquelle aus Nürnberg insolvent - rund 300 Beschäftigte betroffen
Die Nürnberger Firma Küchenquelle ist insolvent. Mithilfe eines Sanierungsverfahrens versucht das 1978 gegründete Küchenplanungs-Unternehmen nun, seinen Betrieb vor einem möglichen Aus zu retten. Küchenquelle hatte in der vergangenen Woche beim Amtsgericht Nürnberg einen Insolvenzantrag gestellt. Dieser sei vonseiten des Gerichts inzwischen angenommen worden, heißt es in einer Pressemitteilung im Auftrag der Pluta Rechtsanwalts GmbH, die inFranken.de vorliegt.
Das Amtsgericht Nürnberg hat dem Antrag demnach am 25. November entsprochen und Rechtsanwalt Patrick Meyerle von Pluta zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Für die ökonomische Talfahrt von Küchenquelle gibt es augenscheinlich gleich mehrere Ursachen. "Hintergrund ist die schwierige wirtschaftliche Lage infolge massiv gestiegener Kosten für Energie, Rohstoffe und Materialien", heißt es in der Mitteilung. "Hinzu kommt die verzögerte Versorgung mit Elektrogeräten aufgrund von Lieferketten-Unterbrechungen."
Laut Pluta-Angaben erhöhe sich die durchschnittliche Durchlaufzeit einer neuen Küche - von der Bestellphase, über die Lieferung der Materialien und Geräte bis hin zur Montage beim Kunden - von vier auf über sechs Monate. Dies führe in der Konsequenz zu weiteren Kostensteigerungen. "Diese enormen Belastungen sowie ein verändertes Kaufverhalten aufgrund des Ukraine-Kriegs und der hohen Inflation in Deutschland betreffen die gesamte Möbel- und Küchenindustrie", teilt das Saniererungsunternehmen mit.
Gehälter der Angestellten "für die kommenden Monate" über Insolvenzgeld gesichert
Die rund 300 Küchenquelle-Beschäftigten dürften derweil mit bangen Blicken in Richtung Zukunft blicken. "Die Belegschaft wurde durch die Geschäftsführung in einer Mitarbeiterversammlung über den notwendigen Restrukturierungsschritt informiert", heißt es in der Pressemitteilung. Die Entgelte der Angestellten seien "für die kommenden Monate" über das Insolvenzgeld gesichert.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Patrick Meyerle sei bereits im Unternehmen, um sich schnellstmöglich ein eigenes Bild von der wirtschaftlichen Lage von Küchenquelle zu verschaffen. Der Geschäftsbetrieb werde fortgeführt. "Wir werden nun gemeinsam mit der Geschäftsführung wichtige Gespräche mit den Geschäftspartnern und den Kunden führen", wird Meyerle zitiert. "Anschließend werden wir über die nächsten Schritte informieren.“