1992 übernahmen Heinz und Sonja Binder das "Fränkische Wirtshäusla". Nun haben sie ihren Rückzug verkündet. Doch alle Fans können beruhigt sein.
- "Fränkisches Wirtshäusla" in Nürnberg: Gastronomen verabschieden sich
- "Es ist der Wahnsinn": Restaurant erlebt Ansturm nach Bekanntmachung
- Vor allem Schäuferla mit doppelter Kruste beliebt
- Nachfolger bereits gefunden - Wirte froh über Wahl
Von der Pilsstube entwickelte sich das "Fränkische Wirtshäusla" in der Nürnberger Bismarckstraße 43 zu einer beliebten Adresse nicht nur für Stammtische. Vor allem die doppelte Kruste des Schäuferla sei für Nürnberg laut Geschäftsführer Heinz Binder einzigartig. Nach 30 Jahren verabschiedet sich das Paar in wenigen Tagen in den Ruhestand. Doch die Gaststätte darf weiterleben.
Nürnberger "Wirtshäusla" verliert langjährige Gastronomen - doch: "war unser Anliegen, dass es weitergeht"
Nachdem der Rückzug der Binders bekannt geworden war, hätten sie einen Ansturm an Reservierungen erlebt. "Wir sind auf 14 Tage ausreserviert. Es ist der Wahnsinn", berichtet Binder und könne daher derzeit keine neuen mehr annehmen. Noch bis Samstag (24. November 2022) begrüße das Paar seine Gäste. Der 65-Jährige blickt auf zehn harte erste Jahre zurück, doch dann sei das Geschäft bis heute gut gelaufen.
Seine Frau Sonja sei für die fränkische Küche zuständig, die, "wenn man sie anständig macht, die aufwendigste ist", sagt Binder. "Wir machen alles frisch, sogar die Kartoffeln werden selbst geschält. Das merkt man dann auch am Endprodukt." Convenience-Produkte oder eine Fritteuse seien im "Wirtshäusla" nicht zu finden.
Zwar nicht mehr mit den Binders hinterm Tresen und in der Küche, doch die Gäste könnten sich weiterhin auf Besuche in dem urigen "Wirtshäusla" freuen. "Es war unser Anliegen, dass es weitergeht." Tatsächlich habe das Paar Nachfolger gefunden.
Neues Team wird angelernt - langjährige Inhaber wollen hin und wieder vorbeischauen
Die Interessenten hätten zwar einen griechischen Hintergrund, doch sie wollten das fränkische Konzept samt Rezepten übernehmen, so die frohe Botschaft. "Sie werden jetzt in der Küche angelernt und übernehmen dann zum ersten Dezember", verkündet Binder. Einer von ihnen habe viele Jahre in Nürnberg als Chefkellner gearbeitet. Ein komplett neues Team gelte es dann für die Gäste kennenzulernen.
Die Zukunft des "Wirtshäusla" für die Stammgäste zu sichern, sei den Binders vor allem im Hinblick auf die treuen Stammgäste wichtig. "Wir haben einige Menschen, für die es das zweite Wohnzimmer ist. Ein Stammtisch kommt schon 28 Jahre lang", führt der Gastronom aus. Das Nürnberger Wirtspaar werde sich nicht vollkommen von seinem Lebensprojekt "Fränkisches Wirtshäusla" lösen. Denn es wohne "nur über die Straße" und werde sich hin und wieder blicken lassen. "Bloß vor dem Tresen."