Druckartikel: Nürnberg: Diehl erhöht Einnahmen erheblich - auch dank Flugabwehrsystem IRIS-T für die Ukraine

Nürnberg: Diehl erhöht Einnahmen erheblich - auch dank Flugabwehrsystem IRIS-T für die Ukraine


Autor: Agentur dpa

Nürnberg, Montag, 03. Juli 2023

Vor allem das Flugabwehrsystem bescherte dem Nürnberger Mischkonzern Diehl ein massives Einnahme-Plus. Das Unternehmen könnte wegen der veränderten Sicherheitslage noch mehr profitieren.
Ein Raketenabwehrsystem vom Typ Iris-T steht auf dem Firmengelände von Diehl Defence in Überlingen.


Der Nürnberger Mischkonzern Diehl hat im vergangenen Jahr auch wegen des Ukraine-Krieges mit seiner Rüstungssparte deutlich mehr Einnahmen erzielt. Der Umsatz im Teilbereich Rüstung ("Defence") sei von 660 Millionen auf 810 Millionen Euro geklettert, teilte Diehl am Montag mit. Diehl stellt unter anderem das Flugabwehrsystem IRIS-T her, das die Bundesregierung der Ukraine im russischen Angriffskrieg zur Verfügung gestellt hat. Die "fränkische Wunderwaffe" gilt als modernstes Flugabwehrsystem Deutschlands.

Diehl hatte im Mai bekanntgegeben, die zweite Feuereinheit des Systems an die Ukraine ausgeliefert zu haben. Auch für die Bundeswehr ist die Anschaffung von sechs Feuereinheiten des Systems im Gespräch. Im Bundestag wird dafür die Bereitstellung von rund einer Milliarde Euro diskutiert.

Wegen Ukraine-Krieg - Nürnberger Mischkonzern steigert Einnahmen massiv

Die gravierende Veränderung in der europäischen Sicherheitslage werde das Geschäftsumfeld von Diehl Defence dauerhaft prägen, prognostizierte das Unternehmen. Es sei zu erwarten, dass in den Nato-Staaten wie auch in anderen Ländern von einem nachhaltig erhöhten Ausrüstungsbedarf auszugehen ist.

Video:




Diehl habe volle Auftragsbücher, besonders bei bodengebundenen Luftabwehrsystemen, zu denen auch Teile von IRIS-T gehören. An allen Produktionsstandorten gebe es für die nächsten Jahre eine stabile Auslastung. Über alle Konzernteile hinweg - neben Rüstung sind das Metall, Luftfahrt (Aviation), Metering (Messtechnik) und Controls (unter anderem Bedienelemente für Kälte- und Wärmetechnik) - stünden Aufträge im Wert von 7,5 Milliarden Euro in den Büchern.

Die Nürnberger Diehl-Gruppe verzeichnete auch bei den anderen Konzernteilen erhebliches Wachstum. Der Konzernumsatz stieg 2022 auf 3,501 Milliarden Euro. Dies bedeutet ein Wachstum um 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor Steuern und Zinsen (Ebit) erzielte Diehl einen Gewinn von 166,5 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Jahresüberschuss von 64,5 Millionen Euro nach einem Verlust von 84,5 Millionen Euro im Jahr 2021. Diehl beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit 16.550 Mitarbeiter an 88 Standorten weltweit.