Nürnberg: Briefbomben-Erpresser sendet wieder präparierte Post - Polizei warnt
Autor: Redaktion, Daniel Krüger
Nürnberg, Dienstag, 03. Mai 2022
In Nürnberg hatte Ende März ein unbekannter Täter einen Brief mit Sprengstoff an eine Commerzbank-Filiale geschickt. Die Ermittler haben nun bekannt gegeben, dass wieder präparierte Post eingegangen ist.
- Nürnberg: Stichflamme in Commerzbank nach Brieföffnung im März (24. März 2022)
- Polizei warnt Filialen und Kunden vor "verdächtig aussehenden Briefumschlägen"
- Ermittler nennen erste Details: Täter "sehr bemüht darum, keine Spuren zu hinterlassen"
- Update 03.05.: Erneut sind präparierte Postsendungen eingegangen
Ende März (24. März 2022) hat es in einer Filiale der Commerzbank in Nürnberg eine Briefsendung gegeben, bei deren Öffnung eine Stichflamme ausgetreten ist. Eine Bankangestellte erlitt daraufhin einen Schock. Glücklicherweise wurde die Frau bei dem Vorfall nicht schwer verletzt. Das Polizeipräsidium ermittelt mit Hochdruck nach dem Täter - und setzt dafür eine Sonderermittlungseinheit ein. Die Ermittler haben bereits erste Spuren gefunden, die zweifelsfrei dem Täter zuzuordnen sind. Der Unbekannte hatte sich mit einer Forderung bei der Commerzbank gemeldet.
Update vom 03.05.2022: Unbekannter sendet weitere präparierte Post - Polizei mit eindringlicher Warnung
Wie die Polizei Mittelfranken berichtet, sind bei Tochtergesellschaften der Commerzbank weitere "präparierte Postsendungen" eingegangen. Menschen kamen laut der Meldung der Polizei nicht zu Schaden. Die Polizei warnt unterdessen vor Post mit potenziell gefährlichem Inhalt:
- Überprüfen Sie die Postsendung hinsichtlich Auffälligkeiten in ihrer Beschaffenheit, insbesondere Unebenheiten oder fühlbare, harte Gegenstände im Inneren des Umschlags.
- Nehmen Sie gegebenenfalls Kontakt mit dem Absender auf.
- Behandeln Sie verdächtige Sendungen äußerst vorsichtig und unternehmen Sie keinesfalls Versuche, diese zu öffnen!
- Verständigen Sie umgehend die Polizei. Nutzen Sie hierzu gegebenenfalls den Polizeinotruf 110.
Update vom 14.04.2022: Ermittler teilen erste Erkenntnisse zum Briefbomben-Erpresser
Das Polizeipräsidium Mittelfranken hat die besondere Aufbauorganisation (BOA) "Klammer" gegründet, um dem Erpressungsfall einer Nürnberger Commerzbank-Filiale nachzugehen. Ende März wurde dort eine Mitarbeiterin verletzt, als sie einen Brief öffnete und eine Stichflamme herauskam. Der Täter drohte mit dem Versand von weiteren präparierten Postsendungen, falls seiner Zahlungsaufforderung nicht nachgekommen wird.
Am Donnerstag teilte das Präsidium erste Erkenntnisse aus den Ermittlungen mit der Öffentlichkeit. Ein zentrales Beweismittel ist der Brief vom Anschlag am 24. März. Dieser wurden inzwischen vom Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) kriminaltechnisch untersucht. Dabei wurden Spuren festgestellt, die nach Einschätzung der Ermittler zweifelsfrei dem Täter zuzuordnen sind.
Derzeit werden die Spuren mit bundesweiten und europäischen Datenbanken abgeglichen. Doch die Spuren sind auch unabhängig vom Ergebnis des Abgleichs dazu geeignet, die Tat einer bestimmten Person zuzuordnen, wie Martina Sebald, Leiterin der zentralen Ermittlungen bei der BAO Klammer, erklärt. "Der Täter ist offensichtlich sehr darum bemüht, keine Spuren zu hinterlassen. Die Untersuchung der Briefsendung zeigt allerdings, dass man keine Straftat begehen kann, ohne Spuren zu hinterlassen", so Sebald. Die Ermittler werden jedem noch so kleinem Hinweis auf den Täter nachgehen.