Festival der Demokratie in Nürnberg am Wochenende - das Programm
Autor: Redaktion
Nürnberg, Freitag, 21. Februar 2025
Ein besonderes Festival in Nürnberg will die Bedeutung der Demokratie durch Kunst und Kultur hervorheben. Die Veranstaltungen finden im ehemaligen Kaufhofgebäude statt.
Die Neuwahl des Deutschen Bundestags nimmt das Projektbüro Kultur zum Anlass, um mit einem vielfältigen zweitägigen Kulturprogramm für die Demokratie zu werben und Demokratie sinnlich erfahrbar zu machen. Das berichtet die Stadt Nürnberg in einer Pressemitteilung. Erstmals werden am Samstag, 22. Februar 2025, von 13 bis 19 Uhr und am Sonntag, 23. Februar, von 12 bis 19 Uhr auch Teilräume im Erdgeschoss des ehemaligen Kaufhofgebäudes mit Beiträgen aus Kunst und Kultur sowie mit wichtigen Persönlichkeiten zu neuem Leben erweckt. Für alle offen und kostenfrei, bietet das Projektbüro Kultur ein interdisziplinäres Programm mit Medienkunst und Designplakaten, Kurzfilmen und Tanz, Chorgesang und Get-together, Präsentationen von kulturellen Initiativen und Ideen aus Nürnberg sowie gemeinsames Essen im und rund um den ehemaligen Kaufhof.
Oberbürgermeister Marcus König eröffnet das Programm am Samstag, 22. Februar, um 13 Uhr an den Schaufenstern der Königstraße. Mehr als 100 Plakate, die aus einem Aufruf hervorgegangen sind, werden an den Schaufenstern des denkmalgeschützten Gebäudes der 1950er Jahre in der Königstraße für Demokratie und zur "Wahl" gestellt: Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, an diesem Wochenende ihrem Favoriten per Wahlzettel ihre Erst- und Zweitstimme für zwei Entwürfe zu geben. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden in den Folgewochen ermittelt, kontaktiert sowie auf zukunftsmusik.nuernberg.de präsentiert.
"Wir sehen als Projektbüro Kultur der Stadt Nürnberg unsere Verantwortung auch darin, mit einem für alle offenen Programm an die Bedeutung unserer demokratischen Gesellschaftsform und die Rolle von Kunst und Kultur in und für die Demokratie aufmerksam zu machen und Ereignisse zu inszenieren, die Menschen zusammenbringen und neue Impulse setzen", betont Dr. Elisabeth Hartung, Leiterin des Projektbüro Kultur, und fährt fort: "Demokratie als Gesellschaftsform ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss von allen gestaltet werden."
Nach der Eröffnung folgt ein kurzer Rundgang durch die verschiedenen Räume, die an diesem Wochenende bespielt werden. Ab 13:30 Uhr ist die Tanzschule Lawrays mit einem Dancebattle in der Anlieferungshalle zu erleben. Ab 14 Uhr spricht Dr. Elisabeth Hartung über "Räume der Demokratie" und das Architektur-Kunst-kollektiv raumlaborberlin über ihre partizipative Gestaltungspraxis. Der von dem Kollektiv gestaltete Turm in der Pfannenschmiedsgasse trägt nun kein geschlossenes Kleid mehr. Von jetzt an beginnen auf dem offenen, sichtbaren Gerüst luftige Objekte aus den textilen Materialien der vorherigen "Kleider" zu wachsen, die sich in den nächsten beiden Monaten verdichten werden.
Ab 15 Uhr geht es im Erdgeschoss des Kaufhofs weiter mit Kurzpräsentationen von Nürnberger Initiativen und Kollektiven wie dem Laissez-Faire e. V. mit seiner Villa Flaire, den Tilly Studios oder dem Jugendtanzensemble, gefolgt von einem Kurzfilmprogramm zum Thema Jugend ab 17 Uhr, das die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen zusammengestellt haben. Parallel dazu legen in der Anlieferungshalle ab 15.30 Uhr drei Nürnberger DJs basslastige Sounds auf, kuratiert von Laissez-Faire.
Am Wahl-Sonntag, 23. Februar, sind ab 12 Uhr alle eingeladen, neue Begegnungen mit Menschen, Kunst und Ideen vor oder nach dem Wählen zu machen. Das Filmprogramm "Made in Germany 2: Stadtleben", zusammengestellt von den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen, läuft von 12:30 bis 14 Uhr im Innenraum und wirft einen neuen Blick auf die Stadt und ihre Architektur. Im Anschluss trägt Lars Henrik Gass, Autor und Filmhistoriker, Überlegungen zur kulturellen Praxis Kino, Filmfestivals, Kampagnen im Kulturbetrieb und zum geplanten Haus für Film und Medien Stuttgart vor. Die Autorin Kristina Lunz präsentiert ihr Buch "Empathie und Widerstand" zusammen mit der Buchhandlung Jakob ab 15 Uhr in Raum 2. Kreative Mitmach-Aktionen für Jung und Alt und ein kooperatives Gemeinschaftsprojekt, bei dem gemeinsam eine Traumstadt entsteht, bietet der Laissez-Faire e. V. bei der DIY-Station vom AtelYeah der Villa Flaire an.
Der Abschluss wird eine Aktion von fünf Nürnberger Chören ab 16:30 Uhr, die erlebbar machen, welch Emotionalität und Power entsteht, wenn Menschen ihre Stimmen erheben. Mit dabei sind Aga Labus mit den "Desirenen", Kulturpreisträgerinnen 2024 der Stadt Nürnberg, Moritz Metzner mit dem "Ohm-Chor", dem studentische Hochschulchor, Ute Bräuer-Lenz mit "Klangfarben", Christoph Utz und der "indiekneipenchor" sowie "Bards of Metal" unter der Leitung von Nina Lindemann. Das Konzert findet im Außenbereich in der Pfannenschmiedsgasse statt und endet mit einem gemeinsamen Stück aller Chöre. Mitsingen ist ausdrücklich erwünscht! Wie am Vortag gibt es ganztägig während des Festivalbetriebs die Möglichkeit, in der Königstraße über die ausgestellten Plakate abzustimmen.