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Nach Unwetter in Nürnberg: Söder zeigt sich betroffen - und erntet harte Kritik


Autor: Agentur dpa

Nürnberg, Freitag, 18. August 2023

Heftige Gewitter und Starkregen haben Nürnberg unter Wasser gesetzt. Politiker zeigen sich bestürzt über das Ausmaß des Unwetters, auch Ministerpräsident Markus Söder.
Abgebrochene Äste an der Frauentormauer: Das Unwetter hat am Donnerstag (17. August 2023) große Schäden in Nürnberg angerichtet.


Nach den heftigen Gewittern in Franken und vor allem über Nürnberg hat sich Ministerpräsident Markus Söder betroffen gezeigt. "Was für ein schlimmes Unwetter in #Nürnberg. Unser Mitgefühl mit allen, die davon betroffen waren", schrieb der CSU-Politiker am Freitag auf der Plattform X, vormals Twitter. Zugleich dankte er den Einsatzkräften für ihre "hervorragende Arbeit".

Auch Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König sprach seinen Dank für den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehren, städtischen Angestellten, Polizei, Rettungdienst, THW und Fachleute von N-Ergie aus. "Vieles hat nach den extremen Regenfällen schon in der Nacht oder am Morgen wieder funktioniert oder war wieder freigegeben." Es sei beruhigend zu wissen, dass wir uns auf die Einsatzkräfte verlassen können. 

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Ludwig Hartmann, schrieb, die Bilder aus Nürnberg seien erschreckend. "Meine Gedanken sind bei allen, die heute den schlimmsten Tag ihres Lebens haben." Dies verband er mit Kritik an der Klimapolitik der CSU und Söder. Die Klimakrise sei längst auch in Bayern angekommen. "Vielleicht merkt das nun endlich auch Markus Söder."

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Er wolle nicht, dass der Alltag seiner Kinder in Zukunft so aussehe, schrieb Hartmann. "Ich will, dass Bayern endlich die Lösungen umsetzt, die auf dem Tisch liegen: Windräder und Stromnetze bauen, der Wirtschaft beim klimaneutralen Umbau helfen."

CSU-Generalsekretär Martin Huber warf ihm daraufhin Stimmungsmache vor. "Ein Unwetter so für Wahlkampf zu instrumentalisieren, ist schäbig. Ist Ihnen das nicht peinlich?", schrieb Huber auf X.

Heftige Gewitter mit Sturm und Starkregen sind am Donnerstagabend über Teile Frankens gezogen und haben in Nürnberg weite Teile der Innenstadt unter Wasser gesetzt. Autos und Straßenbahnen blieben in überfluteten Unterführungen stecken. Polizei und Feuerwehr rückten zu Hunderten Einsätzen aus. Die Stadt Nürnberg mahnt weiterhin zur Vorsicht beim Aufenthalt in Grünanlagen und in der Nähe von Straßenbäumen. Es können noch abgebrochene Äste in den Bäumen hängen oder auf den Wegen liegen.