Lauf: Tadano Faun vorerst gerettet - Gläubiger geben grünes Licht
Autor: Ralf Welz
Lauf an der Pegnitz, Freitag, 19. Februar 2021
Die Gläubiger von Tadano Faun haben den Sanierungsplänen für das Unternehmen zugestimmt. Der wirtschaftlich angeschlagene Kranhersteller aus Lauf ist damit vorerst gerettet.
Kranhersteller Tadano Faun erhält Chance für Neustart: Gläubiger stimmen Sanierungsplänen zu. Der in eine wirtschaftliche Schieflage geratene Maschinenbauer Tadano Faun aus dem mittelfränkischen Lauf an der Pegnitz (Landkreis Nürnberger Land) ist bis auf Weiteres gerettet. Die Gläubigerversammlung hat den geplanten Sanierungsmaßnahmen am Donnerstag (18. Februar 2021) grünes Licht erteilt, wie das Unternehmen mitteilt.
Das Insolvenz-Verfahren war am 1. Januar 2021 im rheinland-pfälzischen Zweibrücken eröffnet worden. Dort hat Tadano Fauns ebenfalls angeschlagene Schwesterfirma, Tadano Demag, ihren Sitz. Die Neuausrichtung von Tadano Faun geht mit einem massiven Stellenabbau einher. Erst vor Kurzem war bekannt geworden, dass 114 der rund 700 Mitarbeiter am Standort Lauf ihren Job verlieren.
Tadano Faun: Zukunft für Standort Lauf bis auf Weiteres gesichert
Die Gläubiger der Tadano Faun GmbH und der Tadano Demag GmbH haben am Donnerstag den Sanierungsplänen für beide Unternehmen zugestimmt. Die Zustimmung für den Restrukturierungsplan für Tadano Faun fiel dabei sogar einstimmig aus, berichtet der fränkische Maschinenbauer. Das Amtsgericht Zweibrücken hatte die Schutzschirmverfahren für die beiden Schwesterfirmen Anfang Januar antragsgemäß und nach formaler Prüfung der Pläne eröffnet.
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"Mit der Zustimmung der Gläubiger haben wir nun ein klares Mandat und die Aufgabe, die zum Teil bereits eingeleiteten operativen Restrukturierungsmaßnahmen und die Neuausrichtung der Unternehmen weiter konsequent umzusetzen", erklärt Tadano-Geschäftsführer Jens Ennen. "Im Schutzschirmverfahren haben wir die Weichen für die Zukunft gestellt. Der erfolgreiche Abschluss des Verfahrens steht unmittelbar bevor und wir werden den eingeschlagenen Weg schnell und effizient fortsetzen."
Sowohl Tadano Faun als auch Tadano Demag würden das Schutzschirmverfahren zum Ende des ersten Quartals 2021 verlassen, teilt der Maschinenbauer mit. Somit verliefen die Verfahren exakt im vorab gesteckten Zeitplan.
Kompetenzzentren sollen Standorte "eng verzahnen"
Der Sanierungsplan sieht laut Tadano ein breites Spektrum an Maßnahmen vor, die sich über alle Unternehmensbereiche erstrecken. Dabei sollen grundsätzlich die Abläufe zwischen den beiden Standorten Zweibrücken und Lauf noch besser aufeinander abgestimmt werden. Durch die Schaffung von Kompetenzzentren für Oberwagen und Unterwagen werde die Produktion über beide Standorte hinweg "eng verzahnt".
Dadurch könne die Produktion deutlich beschleunigt werden. Gleichzeitig könne durch die bessere Nutzung von Synergien die Wirtschaftlichkeit verbessert werden. "Damit ging ein unvermeidbarer, zielgerichteter Personalabbau einher, der beide Standorte in ähnlichem Maße betroffen hat", berichtet Tadano. Beide Unternehmen spielten eine entscheidende Rolle, um das langfristige Ziel, weltweit führender Anbieter in der Hebeindustrie zu werden, zu erreichen.