"Es ist jeden Tag ein Spagat": Kliniken müssen wegen aktueller Lage Operationen verschieben

1 Min
Personalausfall am Klinikum Nürnberg: "Es ist jeden Tag ein Spagat"
Weil Personal reihenweise unter anderem wegen Corona ausfällt, müssen am Klinikum Nürnberg und der Uniklinik Erlangen Operationen verschoben werden.
Personalausfall am Klinikum Nürnberg: "Es ist jeden Tag ein Spagat"
parentingupstream/pixabay.com (Symbolbild)

Durch die Pandemie sind Krankenhäuser ausgelastet. Doch das ist nicht das größte Problem. Im Klinikum Nürnberg und der Uniklinik Erlangen fällt reihenweise Personal aus. Das hat Konsequenzen.

  • Klinikum Nürnberg und Uniklinik Erlangen leiden unter Personalmangel wegen Corona
  • Ausfälle müssen kompensiert werden - nicht alle OPs in Betrieb
  • Lage ist angespannt: "Das Personal ist sehr knapp"

Viele Einschränkungen der Corona-Pandemie sind am vergangenen Wochenende gefallen. In Krankenhäusern bleibt die Situation weiterhin angespannt. Im Klinikum Nürnberg werden nach Angaben der Stadt aktuell 207 COVID-Patienten auf Normalstation behandelt, 14 auf Intensivstation. Es seien aber vor allem Personalausfälle, die den Kliniken zu schaffen machten. "Insgesamt ist das Personal sehr knapp", berichtet Sabine Stoll, Pressesprecherin des Klinikums Nürnberg, auf Anfrage von inFranken.de

Zahlreiche Personalausfälle haben Konsequenzen in Klinikum Nürnberg und Uniklinik Erlangen

Die Lage sei angespannt, weil Mitarbeitende krankheits- oder quarantänebedingt ausfielen, aber auch weil der Patientenandrang sehr groß sei. Die Pandemie verlange von allen Mitarbeitenden laut Sabine Stoll viel ab: "Es ist jeden Tag ein Spagat, diese Ausfälle zu kompensieren." Das bringe die Angestellten an ihre Grenzen. "Notfälle werden aber selbstverständlich versorgt", beruhigt Stoll. Dennoch hätten die Ausfälle Konsequenzen. "Eine Folge ist, dass am Klinikum Nürnberg nicht alle OPs in Betrieb sind", berichtet die Pressesprecherin.

Ähnlich ist die Lage am Klinikum in Erlangen. 72 Covid-19-Patient*innen werden nach Angaben des Krankenhauses behandelt, 11 davon intensivmedizinisch. 10 Prozent des Personals falle wegen Krankheit oder im Zusammenhang mit Covid-19 aus. Man blicke mit Sorge auf die kommenden Wochen. "Aktuell werden rund 20 bis 25 Prozent der Operationen wegen Covid-19 verschoben", berichtet Pressesprecher Johannes Eissing auf Nachfrage von inFranken.de. Gründe dafür seien, vor allem Patient*innen, die sich vor der OP mit Covid-19 infizieren und deshalb nicht operiert werden können oder weil OP-Personal ausfällt. Auch die Aufnahme von Notfallpatient*innen sei am Limit

Das neue Infektionsschutzgesetz erwecke in Teilen der Bevölkerung, dass Schutzmaßnahmen nicht mehr nötig seien. "Das ist aus unserer Sicht ein Irrtum", urteilt Eissing. Es bleibe lediglich die Möglichkeit an die Menschen zu appellieren, die Pandemie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.