"Käskoung Stub'n" in Nürnberg: 47-Jähriger besiegt Burn-out und macht sich selbstständig
Autor: Nikolas Pelke
Nürnberg, Mittwoch, 13. Februar 2019
Tom Seitz setzt in seiner "Käskoung Stub'n" in Nürnberg auf fränkischen Dialekt und Käsekuchen aus aller Welt.
Auch Männer mit Tätowierungen und Vollbärten haben Träume. Tom Seitz aus Nürnberg hat zum Beispiel schon immer von einem eigenen Café geträumt. Mit 47 Jahren hat sich der gelernte Konditor seinen Lebenstraum erfüllt und im Nürnberger Stadtteil St. Johannis seine "Käskoung Stub'n" eröffnet.
Hier in der Poppenreuther Straße beim berühmten Friedhof serviert Tom neuerdings fränkische Käsekuchen, die noch fränkischere Namen tragen. Ein Schicksalsschlag hat ihm bei der Verwirklichung seines größten Lebenswunsches geholfen.
"Engala", "Mallorga" und "Gaggerla" - fränkisch-exotische Kuchen
"Heutzutage spricht doch keiner mehr richtig fränkisch. Deswegen heißt mein Café nicht nur ,Käskoung Stub'n. Auch die Kuchen haben fränkische Namen", sagt Tom und zeigt auf seine ausladende Kuchentheke. Hinter der Glasvitrine warten fränkische Käsekuchenkreationen wie das "Engala" (Maracuja und Baiser), das "Gaggerla" (Eierlikör) oder "Mallorga" (Pina Colada) auf den Käsekuchenfreund.
"Ein richtiger Käskoung darf nicht zu süß sein", ist sich Tom sicher. "In meine Kuchen kommt nur ganz wenig Zucker." Im Vergleich zu normalen Rezepturen verwende er rund zwei Drittel weniger Zucker. "Dadurch bekommt der Käskoung mehr Geschmack."
"Wie meine Oma früher gebacken hat" - Tom setzt auf Tradition
Richtiger Käse - wahre Backfreunde wissen das - kommt natürlich nicht hinein in den Käsekuchen. Dafür guter Quark umso mehr. Der sei für einen "g`scheiten Käskoung" fast genauso entscheidend wie die Liebe und die Leidenschaft beim Backen.
"Ich backe hier noch ganz traditionell. Ohne Fertigpackungen und Backhilfen. So wie meine Oma früher gebacken hat", freut sich Tom und gesteht: "Backen ist meine Leidenschaft. Schon mit vier Jahren wollte ich Bäcker werden."
Schicksalsschlag führt zur Traumverwirklichung
Nach der Ausbildung hat Tom viele Jahre als Konditor gearbeitet. Im Hinterstübchen habe er immer von seinem eigenen Café geträumt. "Mit 30 wollte ich immer mein eigenes Café aufmachen."