In Deutschland haben so viele Menschen Arbeit wie noch nie - doch ein Fakt macht Sorgen
Autor: Redaktion
Nürnberg, Donnerstag, 07. März 2024
In Deutschland lag die Zahl der Beschäftigten 2023 auf einem "Rekordhoch", wie die Agentur für Arbeit in Nürnberg mitteilt. Gleichzeitig gibt eine Zahl wenig Grund zur Freude.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Deutschland ist im vergangenen Jahr (Stichtag 30. Juni 2023) um 264.000 auf das "Rekordhoch" von 34,7 Millionen gestiegen. Das teilt die Agentur für Arbeit in Nürnberg mit. "Zu diesem Anstieg trugen auch die Frauen bei: Deren sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist 2023 um 118.000 auf insgesamt 16,1 Millionen gewachsen", heißt es in einer aktuellen Mitteilung.
Die Beschäftigungsquote, also der Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen im Alter von 15 bis zur Regelaltersgrenze, liege mit 58,7 Prozent allerdings nach wie vor "deutlich unter der Quote der Männer" (65,8 Prozent). Dabei gebe es auch erhebliche regionale Unterschiede.
Mehr Beschäftigte in Deutschland als je zuvor - ausländische Frauen haben entscheidenden Anteil
In Ostdeutschland bewegten sich die Beschäftigungsquoten bei Frauen und Männern demnach traditionell auf vergleichbar hohem Niveau. Zuletzt habe sich der Abstand jedoch auch hier leicht zu Ungunsten der Frauen bewegt, heißt es. Ende Juni 2023 lag die Beschäftigungsquote der Frauen in Ostdeutschland demnach mit 61,8 Prozent etwas unter der von Männern mit 63,9 Prozent.
In Westdeutschland hingegen falle die Beschäftigungsquote der Frauen mit 58,0 Prozent weiterhin deutlich niedriger aus als die der Männer (66,2 Prozent). Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bei den Frauen habe vor allem durch kräftige Zuwächse bei der Teilzeitbeschäftigung zugelegt (plus 102.000). Fast die Hälfte aller Frauen (49,8 Prozent) arbeitet laut der Behörde in Teilzeit. Bei den Männern seien es nur knapp 13 Prozent.
Das Beschäftigungsplus bei den Frauen beruhe - wie bei den Männern - "ausschließlich auf ausländischen Staatsangehörigen", heißt es weiter. Die Beschäftigung von deutschen Frauen habe im vergangenen Jahr um 32.000 sogar leicht abgenommen. Hingegen sei die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von ausländischen Frauen um 150.000 angestiegen.
Frauen verdienen in Vollzeit noch immer deutlich weniger als Männer - selten in Führungspositionen
Der Anteil von Frauen mit ausländischem Pass an allen weiblichen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten habe sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt und betrage derzeit 13 Prozent. Das durchschnittliche Bruttoarbeitsentgelt von sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigten Frauen liege mit 3.413 Euro im Monat nach wie vor unter dem der Männer mit 3.779 Euro.
Der Abstand zwischen den Bruttoentgelten, also der unbereinigte Gender Pay Gap, habe sich im vergangenen Jahr um knapp acht Euro weiter leicht verringert. Auf den Führungsetagen der Unternehmen blieben Frauen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert, schreibt die Arbeitsagentur.