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Harter Winter im Tiergarten Nürnberg - Affen mit Erfrierungen


Autor: Nikolas Pelke

Nürnberg, Mittwoch, 22. Februar 2017

Der seit Jahren härteste Winter belastet Tiere und Material im Tiergarten Nürnberg. Einigen Affen sind sogar Schwanz- und Zehenspitzen abgefroren.
Tiergarten Direktor Dag Encke hat sich während der eiskalten Wintermonate besonders um die Paviane gesorgt.  Foto: Nikolas Pelke


Der Winter ist am Tiergarten Nürnberg nicht spurlos vorüber gegangen. Nicht nur die Tiere haben gefroren. Die eisigen Temperaturen haben auch Schäden an den Anlagen hinterlassen. Über den frostigen Winter und seine Folgen hat Tiergarten-Direktor Dag Encke am Mittwoch bei einer Pressekonferenz berichtet.

Der zeitweise strenge Frost hätte heuer sogar zu Wasserrohrbrüchen geführt. Die technischen Probleme hätten aber schnell behoben werden können.

Einige Tiere hätten sich in diesem Winter "ausgesprochen wohl" gefühlt, sagte der Zoodirektor. Die Giraffen seien mit den tiefen Temperaturen erstaunlich gut zurecht gekommen. Die Eisbären sowieso.

Andere Tiere hätten besonders in der Silvesternacht unter dem Lärm der Böller, Kracher und Raketen gelitten.


Affen mit Erfrierungen

Dramatisch sei die Lage bei den Pavianen gewesen. Die Affenbande habe sich beinahe den Hintern abgefroren.
Die 37-köpfige Horde habe sich partout geweigert, vor Einbruch der Dunkelheit geschlossen ins warme Affenhäuschen zu gehen.

Die Tierpfleger hätten zunächst versucht, die Affen ins Warme zu scheuchen und vor dem Frost in Sicherheit zu bringen. Das habe die Affenbande aber nur noch skeptischer gemacht, erklärt Dag Encke während die Paviane am Mittwoch im Hintergrund schon wieder über Äste, Bäume und Seile klettern.


Nachwirkungen des Silvesterfeuerwerks

Der seit Jahren härteste Winter hätte den Primaten besonders zugesetzt. Einige Tiere hätten sich sogar die Schwanz- oder Zehenspitze abgefroren. "Die Paviane sind tropische Affen, die Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt nicht abkönnen", erklärte Tiergarten-Direktor Dag Encke. Vor einer Frostperiode würden die Tiere deshalb normalerweise in dem Wärmehaus eingesperrt.

In diesem Jahr sei die Horde aber verunsichert gewesen. Wahrscheinlich sei die Affenbande durch das besonders lange Silvesterfeuerwerk aufgeschreckt worden, vermutet Tiergarten-Tierärztin Katrin Baumgartner. Dadurch seien die Tiere misstrauisch geworden und hätten lieber in der Kälte gefroren anstatt sich im Winterhäuschen aufzuhalten. "Eine Grippe haben sich die Tiere aber nicht geholt", betont Dag Encke.



In den besonders eisigen Winternächten seien die Tiere zum Glück freiwillig ins warme Häuschen gegangen. Tagsüber seien die Paviane leider meistens trotzdem wieder in die Kälte spaziert. Wahrscheinlich sei die Gruppe noch immer durch das Feuerwerk verunsichert gewesen, vermutet Tierärztin Baumgartner. Die Gruppe sei vorsorglich mit Medikamenten versorgt worden.

Acht Tiere hätten Frostschäden wie Erfrierungen an den Fingerkuppen erlitten. Im schlimmsten Fall würden Teile der erfrorenen Gliedmaßen absterben.


Noch zwei Jungtiere erkältet

Zum Glück hätten alle Tiere den strengen Winter am Ende überlebt. Nur zwei Jungtiere seien derzeit noch etwas erkältet. Kein Wunder: Mit Temperaturen von durchschnittlich minus 3,4 Grad Celsius lag insbesondere der Januar weit unter dem 30-jährigen Mittelwert von null Grad.

Die Schäden des strengen Wintermonats wie die Folgen der Wasserrohrbrüche werden derzeit behoben. Die verschnupften Tiere werden besonders gehegt, gepflegt und wieder aufgepäppelt. Nach dem strengen Winter freut sich der Tiergarten auf den Frühling.