Eilmeldung:
+++ Massive Störungen bei WhatsApp +++

Geschenke sollen Fachkräfte in die Metropolregion Nürnberg locken

2 Min
Thomas Bux und Christina Ldwein von der Firma planemos aus Erlangen mit Willkommenspaket und Welcome Card. Alle Fotos: Nikolas Pelke
Thomas Bux und Christina Ldwein von der Firma planemos aus Erlangen mit Willkommenspaket und Welcome Card. Alle Fotos: Nikolas Pelke
Michael Baier, Personalmanager bei Brose, hat die Idee der Willkommenspakete von Beginn an unterstützt.
Michael Baier, Personalmanager bei Brose, hat die Idee der Willkommenspakete von Beginn an unterstützt.
 
Mit kleinen Geschenken bekommt man neue Fachkräfte, ist sich Christa Standecker von MEP sicher.
Mit kleinen Geschenken bekommt man neue Fachkräfte, ist sich Christa Standecker von MEP sicher.
 
Die Willkommenspakete können von Unternehmen individuell befüllt werden.
Die Willkommenspakete können von Unternehmen individuell befüllt werden.
 

Die Metropolregion will neue Arbeitnehmer in Franken ab sofort mit Präsenten willkommen heißen und so dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Geschenke erhalten nicht nur die Freundschaft. Mit Geschenken bekommt man auch neue Freunde. Das ist jedenfalls das Kalkül einer neuer Willkommenskampagne der Metropolregion Nürnberg. Mit einem Präsentkorb sollen frische Fachkräfte nach Franken gelockt werden. Die Geschenke gibt es in zwei Varianten als analogen und als digitalen Blumenstrauß zur Begrüßung.

"Es gibt eine digitale ,WelcomeCard` und ein analoges ,WillkommensPaket`", erklärte Projektmanagerin, Rahel Baier, von der Geschäftsstelle der Europäischen Metropolregion Nürnberg am Donnerstag bei der Vorstellung der Werbeaktion. Hinter dem virtuellen Begrüßungsgeschenk verstecke sich eine Internet-Homepage mit zahlreichen Informationen rund um die Themen Leben und Arbeiten in Franken. Der analoge Begrüßungskorb kommt als roter Pappkarton daher. In der großen Paketbox befinden sich echte Geschenke zum Anfassen wie ein fränkisches Wörterbuch, eine kulinarische Landkarte und Reiseführer für die Region. Für eines dieser roten Pakete müssen Unternehmen zwischen 30 und 90 Euro berappen. Die digitale Begrüßungskarte ist dagegen für einen schlappen Euro zu haben. "Wir haben große Vorräte auf Lager. Jedes Unternehmen kann ab sofort die Begrüßungspakete bei uns bestellen", sagte Christa Standecker, Geschäftsführerin der Metropolregion. Städte und Gemeinden könnten neue Mitarbeiter ebenfalls mit den neuen Willkommenspaketen begrüßen.


Gehalt steht häufig nicht mehr im Vordergrund

"Für uns ist das Thema Fachkräftemangel ganz aktuell", sagte Michael Daniel, Leiter der Personalabteilung bei der Firma "Brose Fahrzeugteile" am Donnerstag in Nürnberg bei der Vorstellung der modernen Begrüßungspakete. Heute müssten Unternehmen viel mehr Zeit aufwenden, um Stellen mit Fachkräften besetzen zu können. Dabei stünde die Frage der Höhe des Gehalts häufig nicht mehr im Vordergrund. "Die meisten Jobinteressenten legen auf die Randbedingungen heute mehr Wert", betonte der Peronalmanager des großen Autozulieferbetriebes. Themen wie Bildung und Kinderbetreuung, Freizeit, Kultur und Sport stünden bei vielen potentiellen Arbeitnehmern inzwischen im Mittelpunkt.


Unternehmenskultur ist entscheidender Wettbewerbsfaktor

"Die Unternehmenskultur ist der entscheidender Wettbewerbsfaktor beim Thema Fachkräfte. Die neuen Willkommenspakete sind eine tolle Sache", sagte Thomas Bux, der in Erlangen die Firma "planemos" mit 17 Mitarbeitern führt. "Wir müssen etwas zu tun, damit sich unsere Mitarbeiter hier in unserer Region wohlfühlen", sagte Bux im Hinblick auf Bewerber aus dem In- und Ausland, denen beim Stichwort Franken häufig "nur" Bratwürste und Lebkuchen einfallen würde. Die Begrüßungsgeschenke für neue Fachkräfte sollen diese Informationslücken beheben. "Wir möchten mit den Willkommenspaketen unsere fränkischen Heimatgefühle an neue Mitarbeiter vermitteln und unseren Standort für Fachkräfte interessanter machen", sagte Thomas Bux.

Bei einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken hatten zuletzt viele Fachkräfte bemängelt, dass Information rund um die Themen Wohnen, Familie und Freizeit in der Metropolregion besonders auf Fremdsprachen im Internet nur schwer zu finden sei. Nach dieser desaströsen Umfrage wurde die Idee der Willkommenspakete geboren. Denn nach einer Prognose des IHK-Fachkräftemonitors werden in der Metropolregion im Jahr 2020 rund 90.000 Fachkräfte fehlen. Um die Stellen zu besetzen, benötigt die Region Bewerber aus dem In- und Ausland. Der Wettbewerb der Regionen um gut ausgebildete, talentierte und engagierte Menschen sei bereits in vollem Gange, erklärte Christa Standecker.

IHK-Geschäftsführer Markus Lötzsch ist sich sicher, dass in Zukunft neben der Attraktivität des Arbeitgebers auch die Attraktivität der gesamten Region für Bewerber bei der Wahl des Arbeitsplatzes von entscheidender Bedeutung sei. "Genau hier setzt das ,Willkommenspaket` der Metropolregion an und bietet eine tolle Unterstützung für Unternehmen, sich als Teil einer lebendigen, spannenden und dynamischen Region in Europa zu präsentieren", betonte Lötzsch.


Info

Weitere Informationen rund um die Willkommensangebote gibt es hier. Die digitale Willkommens-Plattform "Leben und Arbeiten" in der Metropolregion finden Sie hier.