"Schwarzer Adler" in Nürnberg schließt - "Zeiten haben sich verändert"
Autor: Clara Maria Wimmer
Nürnberg, Freitag, 25. Juli 2025
Das Restaurant "Schwarzer Adler" in Nürnberg macht dauerhaft zu. Gäste und Wirt sind enttäuscht. "Ich schau nicht verbittert zurück", betont Letzterer zugleich.
Der "Schwarze Adler" in Nürnberg ist in den letzten fünf Jahren zu einem der beliebtesten Restaurants der Stadt geworden. Im Falstaff-Guide liegt das Restaurant mit 87 Punkten auf Platz 11 von 53 Lokalen, bei Google erreicht das Lokal bei 216 Bewertungen eine Top-Bewertung von 4,8 Sternen. Für manche hat sich der Gastronomiebetrieb in der Kraftshofer Hauptstraße demnach gar zum "Lieblings-Restaurant" entwickelt. Doch nun ist Schluss: Der "Schwarze Adler" schließt zum 31. Juli. "Man soll ja aufhören, wenn's am schönsten ist", leitet Wirt Christian Brieske mit ironischen Worten sein Abschieds-Statement ein.
"Leider hört man manchmal auch auf, wenn's finanziell einfach nimmer geht", hält er sogleich im Wortlaut fest. Er habe Insolvenz anmelden müssen und damit auch sein Restaurant schweren Herzens aufgegeben müssen. Brieske sieht diverse Gründe, die zum Aus des Lokals geführt haben. "Wie viele aus der Branche wissen, haben sich die Rahmenbedingungen in den letzten Jahren drastisch verändert", erklärt er. "Von enormen Preissteigerungen über verändertes Konsumverhalten bis hin zu Herausforderungen, die man im Hintergrund nicht immer sofort sieht."
"Schwarzer Adler" in Nürnberg schließt nach Insolvenz - Gäste nehmen traurig Abschied
Leicht gefallen sei Brieske die Entscheidung keineswegs. Jedoch: "Die Zeiten haben sich verändert. Alles wird teurer und auch mit der berühmten 'Liebe zum Detail' kann man leider keine Miete zahlen. Trotz aller Bemühungen und Leidenschaft war es wirtschaftlich am Ende nicht mehr tragbar", erläutert der Wirt. "Schweren Herzens musste ich deshalb Insolvenz anmelden", berichtet der Nürnberger Gastronom. Für viele Gäste ist die Nachricht offensichtlich ein Schock.
Doch auch, wenn die Enttäuschung groß ist: Dem Wirt wird viel Mitgefühl und Verständnis entgegengebracht. "Das tut uns wirklich sehr leid", schreibt ein anderes Gastronomie-Unternehmen auf Instagram. "Lieber Christian, das ist eine sehr traurige Nachricht und tut mir sehr leid", heißt es von anderer Seite mit Blick auf die Bekanntgabe der Schließung. Doch auch in kulinarischer Hinsicht ist das Aus augenfällig für etliche Gäste ein Verlust: "Katastrophe für Nürnberg", oder "Nürnberg wird immer ärmer", liest man in den sozialen Medien.
Auch im Kreis Kitzingen hat ein beliebtes Lokal seine Schließung bekannt gegeben. Sowohl die Betreiber als auch die Gäste zeigen sich von der Entscheidung betroffen.
"Nicht verbittert": Gastronom blickt trotz Restaurant-Schließung hoffnungsvoll nach vorn
Auch Christian Brieske wirkt traurig über das Ende seines Nürnberger Restaurants. Trotzdem will er den Kopf nicht hängen lassen. "Wisst ihr was? Ich schau nicht verbittert zurück", erklärt er. "Was bleibt, sind unglaublich viele schöne Erinnerungen, bereichernde Begegnungen und vor allem: Dankbarkeit. Dankbarkeit gegenüber all den treuen Stammgästen, die mich und mein Team über Jahre begleitet, unterstützt und motiviert haben. Eure Besuche, euer Feedback, euer Lächeln - das war unser Antrieb", hält der Gastronom fest. "Dankbar für die vielen Stammgäste, die aus Gästen längst zu Freunden wurden."
Weiter heißt es: "Dankbar für die ehrlichen Gespräche, die vollen Teller und die leeren Gläser. Ohne euch hätt's diesen Weg nie gegeben", wendet er sich an seine liebgewonnenen Gäste. "Ich danke jedem Einzelnen von Herzen. Wir haben gemeinsam gelacht, gefeiert, genossen - und darauf bin ich stolz und schaue trotz allem auf wundervolle Momente zurück." Die Nachricht ist ein Abschied, jedoch ein Abschied "in der Hoffnung, dass es nicht 'Lebewohl', sondern nur 'Auf Wiederwehen' heißt".