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Flughafen Nürnberg: Klimaaktivisten sorgen mit Protest für Aufsehen


Autor: Isabel Schaffner

Nürnberg, Montag, 31. Juli 2023

Mit einem Protest hat die Klimaschutzbewegung Extincion Rebellion am Sonntag (30. Juli 2023) am Flughafen Nürnberg für Aufsehen gesorgt. Jetzt äußert sich auch der Airport.
Eine Forderung hinter der Demonstration am Flughafen Nürnberg von Extinction Rebellion ist die Besteuerung von Flugbenzin.


  • Flughafen Nürnberg: Klimaaktivisten starten Protestaktion am Sonntag (30. Juli 2023)
  • Koffer symbolisieren "schwere Last" des Flugverkehrs
  • Verbote, Besteuerung von Flugbenzin und Co.: Das sind die Forderungen
  • Flughafensprecher äußert sich zu Ablauf und Auswirkungen der Demonstration

Am ersten bayerischen Urlaubswochenende wurde der Flughafen Nürnberg zum Ziel einer "kreativen angemeldeten Demonstration", wie es die radikale Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion in den Sozialen Medien ausdrückt. Die Teilnehmenden zogen am Sonntag (30. Juli 2023) in langsamem Tempo vor dem Airport-Gelände Koffer - symbolisch mit CO₂ beladen - hinter sich her. Viele Forderungen stehen hinter der Aktion. 

"Geht ums Überleben": Aktivisten schleppen sich mit Koffern zum Flughafen Nürnberg

Treffpunkt war um 12 Uhr an der Flughafenstraße/Ecke Marienbergstraße vor den Toren des Airport-Areals. "Flugverkehr - schwere Last fürs Klima" lautete der Titel der Demonstration. Die Gruppe Extinction Rebellion Nürnberg/Fürth/Erlangen schrieb im Vorfeld in einem öffentlichen Statement: "Am 06.07.2023 war der weltweite Rekord mit den meisten Flügen an einem Tag. Am 02.08.2023 wird die Menschheit am 'Earth Overshoot Day' alle Ressourcen unseres Planeten für 2023 aufgebraucht haben. Wie passt das zusammen?" Dieser Tag wird jährlich von der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation Global Footprint Network berechnet, um auf die Klimaproblematik aufmerksam zu machen. 

Um darauf aufmerksam zu machen, statteten sich die Teilnehmenden mit Reisegepäck aus und schleppten sich begleitet von Polizei bildkräftig über die Fahrbahn der Flughafenstraße. "Entschuldigen Sie die Störung, aber es geht ums Überleben", stand auf einem Banner. Über ein Megafon sprach ein Mann den 3. Juli 2023 als weltweit heißesten Tag und jährlich steigenden Flugverkehr an. "Die Klimakrise ist bescheuert, Kerosin gehört besteuert", rief die Gruppe wiederholt. Die Forderungen lauten wörtlich:

  • "Ende der klimaschädlichen Subventionen aus öffentlichen Mitteln
  • Besteuerung von Flugbenzin
  • Umsatzsteuer auf internationale Flüge
  • keine Steuergelder für Flughäfen
  • keine Inlandsflüge ab Nürnberg
  • Bahnfahren muss billiger sein als Fliegen
  • Schluss mit den besonders klimaschädlichen Businessflügen mit Minijets"

Flughafen warnte Urlauber im Vorfeld - Aktivisten blockierten "nur eine Fahrspur"

Das Gelände des Flughafens betrat die Gruppe nicht, wie inFranken.de im Gespräch mit einem Flughafensprecher erfährt. "Den Zeitrahmen von 12 bis 14 Uhr und die Route bis zum Flughafenkreisel haben sie eingehalten." Im Vorfeld habe der Flughafen die Gäste auf etwaige Verkehrseinschränkungen hinweisen können. "Die Aktivisten haben nur eine Fahrspur blockiert, wodurch der Verkehr daran vorbeirollen konnte." Für den Flughafen Nürnberg hätten sich dadurch keine Störungen ergeben. 

Weniger reibungslos für die Adressaten des Protests von Extinction Rebellion Racing verlief das DTM-Rennen auf dem Norisring am 9. Juli 2023. Hier gelangten Aktivisten auf die Strecke und sorgten für Verzögerungen. Eine Person wurde zudem verletzt. Weitere Nachrichten aus Nürnberg findest du in unserem Lokalressort.