Mit einem Protest hat die Klimaschutzbewegung Extincion Rebellion am Sonntag (30. Juli 2023) am Flughafen Nürnberg für Aufsehen gesorgt. Jetzt äußert sich auch der Airport.
Flughafen Nürnberg: Klimaaktivisten starten Protestaktion am Sonntag (30. Juli 2023)
Koffer symbolisieren "schwere Last" des Flugverkehrs
Verbote, Besteuerung von Flugbenzin und Co.: Das sind die Forderungen
Flughafensprecher äußert sich zu Ablauf und Auswirkungen der Demonstration
Am ersten bayerischen Urlaubswochenende wurde der Flughafen Nürnberg zum Ziel einer "kreativen angemeldeten Demonstration", wie es die radikale UmweltschutzbewegungExtinction Rebellion in den Sozialen Medien ausdrückt. Die Teilnehmenden zogen am Sonntag (30. Juli 2023) in langsamem Tempo vor dem Airport-Gelände Koffer - symbolisch mit CO₂ beladen - hinter sich her. Viele Forderungen stehen hinter der Aktion.
"Geht ums Überleben": Aktivisten schleppen sich mit Koffern zum Flughafen Nürnberg
Treffpunkt war um 12 Uhr an der Flughafenstraße/Ecke Marienbergstraße vor den Toren des Airport-Areals. "Flugverkehr - schwere Last fürs Klima" lautete der Titel der Demonstration. Die Gruppe Extinction Rebellion Nürnberg/Fürth/Erlangen schrieb im Vorfeld in einem öffentlichen Statement: "Am 06.07.2023 war der weltweite Rekord mit den meisten Flügen an einem Tag. Am 02.08.2023 wird die Menschheit am 'Earth Overshoot Day' alle Ressourcen unseres Planeten für 2023 aufgebraucht haben. Wie passt das zusammen?" Dieser Tag wird jährlich von der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation Global Footprint Network berechnet, um auf die Klimaproblematik aufmerksam zu machen.
Um darauf aufmerksam zu machen, statteten sich die Teilnehmenden mit Reisegepäck aus und schleppten sich begleitet von Polizei bildkräftig über die Fahrbahn der Flughafenstraße. "Entschuldigen Sie die Störung, aber es geht ums Überleben", stand auf einem Banner. Über ein Megafon sprach ein Mann den 3. Juli 2023 als weltweit heißesten Tag und jährlich steigenden Flugverkehr an. "Die Klimakrise ist bescheuert, Kerosin gehört besteuert", rief die Gruppe wiederholt. Die Forderungen lauten wörtlich:
"Ende der klimaschädlichen Subventionen aus öffentlichen Mitteln
Besteuerung von Flugbenzin
Umsatzsteuer auf internationale Flüge
keine Steuergelder für Flughäfen
keine Inlandsflüge ab Nürnberg
Bahnfahren muss billiger sein als Fliegen
Schluss mit den besonders klimaschädlichen Businessflügen mit Minijets"
Flughafen warnte Urlauber im Vorfeld - Aktivisten blockierten "nur eine Fahrspur"
Das Gelände des Flughafens betrat die Gruppe nicht, wie inFranken.de im Gespräch mit einem Flughafensprecher erfährt. "Den Zeitrahmen von 12 bis 14 Uhr und die Route bis zum Flughafenkreisel haben sie eingehalten." Im Vorfeld habe der Flughafen die Gäste auf etwaige Verkehrseinschränkungen hinweisen können. "Die Aktivisten haben nur eine Fahrspur blockiert, wodurch der Verkehr daran vorbeirollen konnte." Für den Flughafen Nürnberg hätten sich dadurch keine Störungen ergeben.