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Galeria-"Retter" insolvent: Neueröffnungen in Nürnberg und Coburg werden geprüft


Autor: Ralf Welz

Nürnberg, Mittwoch, 29. November 2023

Karstadt im Nürnberger Franken-Center und Kaufhof in Coburg mussten unter anderem wegen der Warenhaus-Krise schließen. Sind nun auch die dort geplanten Neueröffnungen der Modekette Aachener in Gefahr?
Das Modehaus Aachener betreibt mehrere Filialen in Deutschland. So oder so ähnlich könnten die Geschäfte auch in Nürnberg und Coburg aussehen. Der Galeria-Nachfolger hat in der vergangenen Woche jedoch einen Insolvenzantrag gestellt.


Das Modehaus Aachener sollte eigentlich den Neustart von zwei ehemaligen Galeria-Standorten in Nürnberg (ehemalige Karstadt-Filiale im Franken-Center) und Coburg (ehemalige Kaufhof-Filiale in der Mohrenstraße) ermöglichen.

Das Problem: Die Einzelhandelskette befindet sich inzwischen selbst in finanzieller Schieflage. Vor wenigen Tagen hat das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt. Sind die neuen Aachener-Filialen in Franken jetzt bedroht?

Update vom 27.11.2023: Nach Insolvenz bei Aachener- was wird aus den ehemaligen Galeria-Standorten in Franken?

Die Nachricht von der Insolvenz der Modekette Aachener machte Ende vergangener Woche schnell die Runde. Mehrere Medien, darunter inFranken.de, berichteten über die jüngste augenscheinliche Entwicklung des Düsseldorfer Unternehmens. Mittlerweile ist der gestellte Insolvenzantrag von offizieller Seite bestätigt worden. Das Amtsgericht Dortmund habe Christoph Schulte-Kaubrügger durch Beschluss vom 23. November zum vorläufigen Insolvenzverwalter von Aachener bestellt, erklärt die Kanzlei White & Case Partner in einer Pressemitteilung. Unter der Marke Aachener betreibt die TEH Textilhandel GmbH demnach deutschlandweit sieben Modehäuser sowie zwei Outlets in neun Städten.  Laut der Kanzlei betreibt das 2021 gegründete Modeunternehmen an seinen Standorten "Bekleidungstextilien namhafter Marken" und beschäftigt derzeit rund 370 Mitarbeiter.

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Der Geschäftsbetrieb soll auch nach dem Insolvenzantrag an allen neun Standorten uneingeschränkt fortgeführt werden, heißt es in der Mitteilung. Parallel dazu würden die Sanierungsmöglichkeiten eruiert und das Investoreninteresse geprüft. "Ob und gegebenenfalls wann die noch nicht geöffneten Filialen die Geschäftstätigkeit aufnehmen können, ist ebenfalls Gegenstand der Prüfungen", hält die Kanzlei mit Blick auf die sechs einstigen Galeria-Kaufhäuser fest - darunter die Karstadt-Filiale im Nürnberger Franken-Center und der Kaufhof in der Coburger Mohrenstraße.

Der vorläufige Insolvenzverwalter gibt sich derweil optimistisch, was die Zukunft von Aachener anbelangt. "Nach meinen ersten Gesprächen mit der Geschäftsleitung sind mein Team und ich überzeugt, Fortführungs- beziehungsweise Sanierungsmöglichkeiten für das Unternehmen erarbeiten zu können", wird Schulte-Kaubrügger in der Pressemitteilung zitiert.

Erstmeldung vom 24.11.2023: Galeria-"Retter" Aachener ist offenbar insolvent - Filialen in Nürnberg und Coburg gefährdet?

Die Negativschlagzeilen rund um die früheren Galeria-Standorte in Nürnberg und Coburg reißen nicht ab. Nach der Schließung der Karstadt-Filiale im Nürnberger Franken-Center und dem Kaufhof in der Coburger Mohrenstraße sollten die beiden Häuser von der Modekette Aachener zu neuem Leben erweckt werden. Die Eröffnung war ursprünglich für diesen Herbst geplant.

Doch nun gibt es eine Hiobsbotschaft: Aachener ist offenbar wirtschaftlich stark angeschlagen. Das Düsseldorfer Modeunternehmen musste laut einem Handelsblatt-Bericht Insolvenz beantragen. Ist der Neustart an den fränkischen Standorten nun in Gefahr?

Modehaus Aachener wohl insolvent - was wird aus früheren Galeria-Standorten in Nürnberg und Coburg?

Noch Ende September hatte das Franken-Center auf seiner Facebook-Seite die nahende Eröffnung des "Aachener Department Store" angekündigt. Mit der Einzelhandelskette ziehe eine Vielzahl neuer Modemarken aus dem gehobenen und höheren Preissegment in das Nürnberger Shopping-Center. Neben Damen-, Herren- und Kindermode umfasse das Sortiment auch Abendkleidung, Wäsche und Dessous, Schuhe und Accessoires. Auch Artikel aus den Bereichen Sport, Heimtextilien und Haushaltsartikeln seien erhältlich, erklärte das Franken-Center.

Welche Auswirkungen die augenfällige Aachener-Insolvenz auf die geplante Ladeneröffnung in Nürnberger Stadtteil Langwasser hat, ist gegenwärtig ungewiss. Gleiches gilt für die Zukunft der ehemaligen Kaufhof-Filiale in Coburg. Von der Insolvenz des Unternehmens seien neben den sechs vormaligen Galeria-Warenhäusern auch die acht bestehenden Modehäuser von Aachener betroffen, berichtet das Handelsblatt.

In einem Schreiben an die mehr als 360 Angestellten schildert der erst seit dieser Woche amtierende Geschäftsführer Oliver Nobel demnach die derzeitige finanzielle Situation der Modekette. "Nach aktuellem Stand der Dinge ist nicht mehr sichergestellt, dass wir fällige Verbindlichkeiten noch termingerecht und vollständig begleichen können", wird Nobel zitiert. Um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Aachener wiederherstellen zu können, sei beim zuständigen Amtsgericht in Dortmund Antrag auf Eröffnung eines Regelinsolvenzverfahrens gestellt worden. 

Bisheriger Aachener-Geschäftsführer auf der Flucht vor Polizei - Haftbefehl gegen Unternehmer

Nobels Vorgänger Friedrich-Wilhelm Göbel befindet sich derweil auf der Flucht vor der Polizei. Der Unternehmer wird augenblicklich per Haftbefehl gesucht, bestätigte ein Gerichtssprecher unlängst inFranken.de. Auf den untergetauchten Geschäftsmann warte unter anderem eine sechsmonatige Haftstrafe, heißt es. 

Aachener betreibt laut Eigenaussage bundesweit Bekleidungshäuser in Innenstädten und Shopping-Centern. Wie es insbesondere mit den zwei fränkischen, noch nicht eröffneten Filialen weitergeht, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar. Eine entsprechende Anfrage von inFranken.de an Aachener sowie den vorläufigen Insolvenzverwalter blieb bislang unbeantwortet.

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