Bundesagentur für Arbeit: So gewaltig unterscheiden sich die Durchschnittsverdienste in den fränkischen Regionen
Autor: Daniel Krüger
Franken, Freitag, 26. August 2022
Franken ist im deutschlandweiten Vergleich eine wirtschaftsstarke Region mit relativ guten Gehältern. Das zeigen aktuelle Daten der Bundesagentur für Arbeit. Doch zwischen den fränkischen Regionen gibt es gewaltige Unterschiede beim Durchschnittsverdienst. Franken belegt in Bayern sowohl die ersten, als auch die letzten Plätze.
- Franken: Der aktuelle Gehalts-Check im Überblick
- So hoch sind die Löhne durchschnittlich in deiner Region
- Alle Städte und Landkreise nach Median-Brutto-Verdienst
- Diese fränkische Stadt ist Nummer 1 - hier leben Bayerns Spitzenverdiener
Franken ist attraktiv für viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, neben der hohen Lebensqualität sitzen in der Region zahlreiche erfolgreiche Unternehmen - von Mittelständlern bis zu Großkonzernen. Und doch gibt es gerade beim Gehalt beträchtliche Unterschiede, wie aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur in Nürnberg zeigen. Besonders eine Stadt macht beim Thema Verdienst von sich sprechen: In Erlangen verdienen die Menschen im Schnitt sogar am meisten in ganz Bayern und 44 Prozent mehr als im deutschen Schnitt.
Gehaltsvergleich: So viel verdienen Menschen in Bayern - und so hoch liegt das Gehalt mit Berufsabschluss
Die Statistik führt das Median-Brutto-Einkommen für Vollbeschäftigte an, sprich hier sind - im Unterschied zum Durchschnittsgehalt - Ausreißer nach oben deutlich geringer, weshalb sich ein deutlich realistischeres Bild der fränkischen Gehaltssituation ergibt. Ende 2021 erzielten Vollzeitbeschäftigte in Bayern demnach ein mittleres Einkommen von 3663 Euro pro Monat und somit 91 Euro beziehungsweise 2,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Für die Höhe des Entgelts spielte laut Arbeitsagentur unter anderem die Qualifikation der Beschäftigten eine entscheidende Rolle. Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss erzielten laut der Behörde zum Stichtag am 31.12.2021 ein mittleres Einkommen von 2665 Euro, bei Beschäftigten mit anerkanntem Berufsabschluss lag der Verdienst bei 3496 Euro und bei Akademikern bei 5741 Euro.
"Die Zahlen zeigen sehr deutlich: Der Erwerb einer höheren Qualifikation zahlt sich aus. Dies gilt für Jüngere genauso wie für Arbeitnehmer, die schon fest im Berufsleben stehen. Gerade der Bedarf an Fachkräften hat dazu geführt, dass Betriebe aufgeschlossen sind, wenn sich langjährige Beschäftigte weiterentwickeln möchten", wird Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit in einer Pressemitteilung zitiert.
Gewaltige Spannbreite bei Gehältern in Franken: Hier verdienst du am meisten - und hier am wenigsten
Regional zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede im Freistaat. In Bayern verdienten Vollzeitbeschäftigte in der Stadt Erlangen 5091 Euro, in Ingolstadt 4966 Euro, in der Stadt München 4681 Euro und im Landkreis München 4640 Euro. Bei der Interpretation der Zahlen müsse allerdings berücksichtigt werden, dass in den Regionen mit dem höchsten Einkommen oft auch die Lebenshaltungskosten im Schnitt höher lägen als in Landkreisen und Städten mit niedrigerem Entgelt, heißt es hierzu. Erlangen ist also noch vor Ingolstadt und München die bayerische Stadt der Spitzenverdienste.
Video:
Doch auch innerhalb Frankens gibt es große Spannbreiten, was das Gehalt angeht. So zählen auch der Kreis Erlangen-Höchstadt sowie die Städte Schweinfurt, Coburg und Nürnberg als Orte mit guten Verdienstmöglichkeiten. Am wenigsten verdient man hingegen Franken-weit in den Landkreisen Coburg und Hof. Allerdings liegt auch hier das Gehalt immer noch etwas höher als etwa in Sachsen. Dort liegt das Median-Brutto-Einkommen "nur" bei 2857 Euro.