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Frankens Blitzer-Millionäre: Diese drei Städte sahnen mit Radarfallen kräftig ab


Autor: Anton Knorr

Franken, Mittwoch, 11. Dezember 2024

In einer DAV-Umfrage wird jedes Jahr ermittelt, wie viel Geld Kommunen mit Radarfallen einnehmen. 2023 wurden gleich drei fränkische Städte zu Blitzer-Millionären.
Ziel der Aktion sei es, die Verbraucher auf Bußgeldeinnahmen aufmerksam zu machen und Transparenz zu schaffen, so der DAV.


Die 150 größten Städte Deutschlands sind jährlich Teil der Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) zu den erwirtschafteten Blitzer-Einnahmen. Abgefragt wurden außerdem die Kosten für Aufstellung und Wartung der Geschwindigkeitsmessstellen, heißt es in einer Pressemitteilung der Verkehrsanwälte. Von den 150 Städten haben allerdings nur 43 an der Umfrage teilgenommen, nur 22 gaben ihre Daten zur Veröffentlichung frei und lediglich 18 davon stellten auswertbare Daten zur Verfügung, heißt es.

Laut Angaben der Verkehrsanwälte haben 2023 insgesamt 83 Prozent der teilnehmenden Städte Einnahmen von mehr als einer Million Euro durch Blitzer erzielt. Dazu zählen auch die drei fränkischen Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen, wobei Nürnberg der regionale Spitzenreiter ist. Die Stadt mit den höchsten Einnahmen bekommt den Goldenen Blitzer verliehen.

Nürnberg erzielte 2023 die höchsten Blitzer-Einnahmen Frankens: Umfrage zu "Blitzermillionären" Deutschlands

Die Frankenmetropole erwirtschaftete im letzten Jahr rund 4,91 Millionen Euro durch Radarfallen und zählt somit zu den "Blitzermillionären" Deutschlands. Eine Straße in Nürnberg sei besonders ergiebig gewesen: im Bierweg wurden 2023 die meisten Geschwindigkeitsverstöße erfasst. Eine andere Straße in der Stadt gehört wiederum zu den gefährlichsten Bayerns. Nach Nürnberg folgen in Franken Fürth mit circa 1,04 Millionen Euro und Erlangen mit 1,02 Millionen Euro. Die Einnahmen in Nürnberg seien laut der Pressemeldung sogar niedriger als im Vorjahr, 2022 waren es noch 5,25 Millionen Euro gewesen.

2021 beliefen sich die Einnahmen auf 2,89 Millionen Euro, zu der Zeit galt allerdings noch der alte Bußgeldkatalog, heißt es. Seit der Neuerung des Bußgeldkatalogs im Oktober 2021 hätten sich die Gesamteinnahmen der ausgewerteten Städte 2022 mehr als verdoppelt, schreiben die Verkehrsanwälte in der Meldung. Beim Großteil der befragten Städte kommen die Blitzer-Einnahmen dem städtischen Haushalt zugute, in Nürnberg fließen sie in die Kommune, heißt es. Das Ziel der DAV-Aktion sei, die deutschen Verbraucher auf Bußgeldeinnahmen aufmerksam zu machen und Transparenz zu schaffen.

Bei den Umfragen schrumpfe die Zahl der Teilnehmer allerdings jährlich - dabei gebe es diese erst seit vier Jahren. Dr. Daniela Mielchen von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV vermutet: "Während viele Städte Autofahrer zunehmend zur Kasse bitten, wird es offenbar immer unbequemer, offenzulegen, wie hoch diese Einnahmen tatsächlich sind." Am meisten nahm im Jahr 2023 übrigens die Stadt Hamburg mit den Blitzern ein - ganze 33,9 Millionen Euro waren es dort. Weitere Nachrichten aus Nürnberg und der Umgebung gibt es in unserem Lokalressort.