Unwetter wütet in Nürnberg: Tiefgarage überflutet - "etliche Autos" unter Wasser
Autor: Ralf Welz
Nürnberg, Freitag, 17. Mai 2024
Heftige Regenfälle haben in Nürnberg mehrere Parkhäuser überflutet. Im Stadtteil Thon stand eine Tiefgarage rund 70 Zentimeter unter Wasser. Auf der Fläche parkten "etliche Autos", berichtet Feuerwehrkommandant Thomas Reinhardt.
Starkregen hat in Nürnberg zu etlichen überschwemmten Straßen, Unterführungen und Kellern geführt. Die Feuerwehr zählte um die 300 Unwetter-Einsätze. Auch mehrere Parkhäuser wurden am Donnerstag (16. Mai 2024) infolge der immensen Regenmengen geflutet. Im Stadtteil Thon stand eine Tiefgarage rund 70 Zentimeter unter Wasser, berichtet der Fürther Feuerwehrkommandant Thomas Reinhardt im Gespräch mit inFranken.de.
Er und seine Kameraden von der Feuerwehr Steinach-Herboldshof seien am späten Abend mit vielen weiteren Freiwilligen Feuerwehren in die Nachbarstadt zur Unterstützung gerufen worden. Anlass war eine vollgelaufene Tiefgarage in der Forchheimer Straße. "Wir wurden kurz vor 21 Uhr alarmiert", erklärt Reinhardt. Auf der Stellfläche parkten demnach auch zu dieser Zeit noch zahlreiche Fahrzeuge. "Es standen etliche Autos darin, die auch unter Wasser standen", schildert der Kommandant die Situation vor Ort.
"Extreme Niederschläge": Starkregen überflutet mehrere Nürnberger Tiefgaragen - Kommandant schildert Einsatz
Mithilfe einer sogenannten Tragkraftspritze sowie mehreren Tauchpumpen und Pumpen rückten die Einsatzkräfte den Wassermassen zu Leibe. Unterstützung erhielten Reinhardt und seine Mannschaft von ihren Kollegen der Feuerwehr aus Moosbach, einem Gemeindeteil von Feucht. "Allein wir waren mit elf, zwölf Mann zur Stelle", sagt der Leiter der Wehr Steinach-Herboldshof. Auch das Moosbacher Team war laut seiner Schilderung mit etwa zwölf Ehrenamtlichen im Einsatz.
Ehe der 70 Zentimeter hohe Pegel in dem circa 400 Quadratmeter umfassenden Nürnberger Parkhaus abgepumpt werden konnte, vergingen laut Feuerwehrangaben rund fünf Stunden. "Kurz vor 2.45 Uhr waren wir wieder in unserem Gerätehaus", berichtet der mittelfränkische Feuerwehrkommandant. In Nürnberg-Ziegelstein war ein weiteres Parkhaus von den Folgen des Unwetters betroffen. "Hier lief das Wasser in die Tiefgarage einen Wohnkomplexes", hält die Feuerwehr Rückersdorf in einem Social-Media-Post fest.
Die Rede ist dort von "extremen Niederschlägen", die Nürnberg und das Umland am Donnerstagabend heimsuchten. In der Ziegelsteiner Tiefgarage habe das Wasser zwar nicht hoch gestanden, allerdings habe es sich auf die gesamte Stellplatzfläche verteilt. "Mit Muskelkraft, Ausdauer und Wasserschiebern wurde das Wasser in Richtung des tiefsten Punkts geschoben und von dort mit der Tauchpumpe aus der Tiefgarage gefördert", berichtet die Feuerwehr. Die Feuerwehr Behringersdorf berichtet derweil von einer unter Wasser stehenden Tiefgarage in Nürnberg im Thumenberger Weg.
Wasser dringt auch in Parkhaus von Technischer Hochschule - Feuerwehr spricht von "herausforderndem Einsatz"
Auch in der Tiefgarage der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm in der Wassertorstraße hinterließ das jüngste Starkregenereignis Spuren. Die Nürnberger Feuerwehr wurde bei ihrer Arbeit in dem großen Areal vom Technischen Hilfswerk (THW) mit leistungsstarken Pumpen unterstützt. Die Nürnberger Berufsfeuerwehr berichtet in ihrer Pressemeldung mit Blick auf die Maßnahme von einem "weiteren herausfordernden Einsatz". Von den Regenmassen betroffen war augenfällig vor allem das Erdgeschoss des Komplexes. "Das Gebäude hat nicht komplett unter Wasser gestanden", schildert Matthias Wiedmann, der Pressesprecher der Hochschule im Gespräch mit inFranken.de.
Alle Fahrzeuge waren noch fahrtüchtig - auch die im tieferen Geschoss. Der kräftige Schauer hatte demnach etwa zwischen 16.30 und 17 Uhr eingesetzt. "Am Abend hatten wir eine Veranstaltung im Haus", erzählt Wiedmann. Ihm zufolge unterstützen im Anschluss daran zum Teil Hochschulmitarbeiter Feuerwehr und THW bei den Aufräumarbeiten oder brachten Gegenstände wie Möbel in Sicherheit. Wie hoch das Ausmaß des massiven Unwetters in der Technischen Hochschule ist, lasse sich gegenwärtig noch nicht sagen. "Wir sind gerade bei der Bestandsaufnahme", konstatiert Wiedmann.