Mehr als 50.000 Euro erbeutet: Taschendieb-Serientäter schlug mindestens 35 Mal zu

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Ein 30-jähriger Taschendieb soll seit 2022 sein Unwesen in Nürnberg getrieben haben. Die Polizei konnte ihn dank Gesichtserkennung überführen. Doch die Ermittlungen sind noch lange nicht abgeschlossen.

Seit Juni 2024 befindet sich ein 30-jähriger Tatverdächtiger in Untersuchungshaft: Ihm werden mindestens 35 Taschendiebstähle in Nürnberg der letzten zwei Jahre zur Last gelegt, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken am Dienstag (16. Juli 2024) berichtet.

Seit 2022 wurden in Nürnberg immer wieder Taschen gestohlen. In allen Fällen habe sich die Vorgehensweise des Täters geähnelt. Die Taten Diebstähle wurden hauptsächlich im Stadtteil Langwasser begangen. Wo die Beute verblieben ist, ist der Polizei noch unklar.

Taschendiebstähle in Nürnberg: Gesichtserkennung überführt Täter

Demnach waren die Opfer meist 60 Jahre oder älter, und waren zum Tatzeitpunkt einkaufen oder in U-Bahnhöfen unterwegs. Laut Polizei war der Täter bei den Diebstählen nicht nur auf Portemonnaies und Bares aus - auch an mitgeführten Bankkarten war er interessiert.

Es gelang ihm mehrere Male, hohe Geldbeträge von den Konten seiner Opfer abzuheben, da sie die PIN im Geldbeutel aufbewahrten. Dadurch konnte er nach derzeitigen Ermittlungen mehr als 50.000 Euro erschleichen.

Der Polizei schaffte es durch einen Vorfall im April 2023, den Tatverdächtigen zu identifizieren und zu überführen: Eine Überwachungskamera filmte ihn beim unberechtigten Abheben von Bargeld an einem Geldautomaten. Die durchgeführte Gesichtserkennung vom Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) identifizierte einen polizeibekannten 30-Jährigen.

Mindestens 35 Diebstähle: Polizei mit Verhaltenstipps

Dank weiterer Überwachungsvideos könne der Tatverdächtige bisher mit 35 Taschendiebstählen, die schon 2022 angezeigt wurden, in Zusammenhang gebracht werden. Inzwischen habe die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth einen Haftbefehl gegen den 30-Jährigen erlassen, weswegen er sich laut Bericht seit Ende Juni 2024 in Untersuchungshaft befindet.

Die Ermittler konnten den Verbleib der Beute bislang jedoch nicht ausmachen. Derzeit überprüfe das Nürnberger Fachkommissariat weitere ungeklärte Taschendiebstähle und Bankabhebungen, die mit dem Tatverdächtigen in Verbindung gebracht werden können.

Die Polizei warnt eindringlich vor den Taschendieben, da sie immer wieder Erfolg haben, Opfer um ihr Bargeld und ihre Wertgegenstände zu bringen. Die Täter benutzen demnach "unübersichtliche Situationen wie das Gedränge auf einem Bahnsteig oder sorgen selbst für eine kurzzeitige Ablenkung". Das Polizeipräsidium Mittelfranken mit einigen Verhaltenstipps:

  • Nimm nach Möglichkeit keine größeren Bargeldbeträge mit.
  • Trage Geldbörsen, Bargeld oder Bankkarten lieber dicht am Körper als in einer Handtasche oder einem Rucksack.
  • Achte darauf, dass deine Taschen immer geschlossen sind.
  • Lass deine Tasche und Geldbörse nie aus den Augen.
  • Leg deinen Geldbeutel beim Einkaufen nicht in den Einkaufswagen, den Einkaufskorb oder den Rollator.
  • Leg den Geldbeutel beim Bezahlen an der Kasse nicht aus der Hand.
  • Halte Abstand zu Unbekannten und vermeide Körperkontakt.
  • Sorge für Aufmerksamkeit, falls du von Unbekannten körperlich bedrängt wirst.
  • Sperre bei einem Diebstahl sofort deine Bankkarte über die Rufnummer 116 116.
  • Melde die Diebstähle oder verdächtige Wahrnehmungen sofort der Polizei und nutz den Notruf 110.

Die Originalmeldung wurde übermittelt vom Polizeipräsidium Mittelfranken. 

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