Polizei veröffentlicht WhatsApp-Chatverlauf - "warnt bitte eure Angehörigen, Freunde und Bekannte!"
Autor: Daniel Krüger
Nürnberg, Montag, 19. Juni 2023
Das Polizeipräsidium Mittelfranken hat einen WhatsApp-Chatverlauf mit Kriminellen in den sozialen Medien geteilt - und die Posts mit einer eindringlichen Warnung versehen. Dazu geben die Beamten entscheidende Tipps.
- Nürnberg: Polizeipräsidium Mittelfranken veröffentlicht Chatverlauf
- "Bitte teilen": Nutzer sollen Freunde und Verwandte warnen
- Ermittler geben "echtes" Fallbeispiel - so dreist sind die Kriminellen wirklich
- Mit diesen wichtigen Tipps fallt ihr nicht auf die miese Masche herein
Das Polizeipräsidium Mittelfranken hat in den sozialen Netzwerken einen Chatverlauf von Kriminellen bei WhatsApp gepostet, deren miese Maschen zum Erfolg führte. Denn immer wieder fallen laut Polizei Menschen auf die Täter herein - wie der Chat zeigt, liegt dies an bestimmten Kniffen, die die Täter anwenden. Auch am Telefon sind die Betrüger und Betrügerinnen äußerst einfallsreich: So berichtet eine Coburgerin, von einem Horroranruf, der ihr "das Adrenalin durch die Adern gehauen" hatte.
"Sag dem Papa nichts davon": Polizei Mittelfranken teilt vermeintlichen Mutter-Tochter-Chat
In dem von der Polizei geteilten Beispiel erhält die Mutter von ihrer vermeintlichen Tochter eine SMS-Nachricht, dass deren Handy kaputt sei - und sie es bereits "zur Reparatur gegeben" habe. Gleichzeitig wird die Mutter gebeten, eine WhatsApp an die neue Nummer zu schreiben - die Frau glaubt der Nachricht und leistet der Anweisung Folge.
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Im Anschluss wird die Mutter aufgefordert, die alte Nummer der Tochter zu löschen. Es folgt ein kurzer Text zur Dauer der Reparatur - dann folgt wie beiläufig die Bitte um Hilfe bei einem "richtigen Problem", mit dem die vermeintliche Tochter angeblich seit "Stunden beschäftigt" sei. Sie "musste für heute zwei Bezahlungen überweisen", komme aber nicht mehr an die richtigen Apps.
Dazu erhält die Mutter noch eine Nachricht, die weiteres Vertrauen aufbauen soll. Ihre Tochter komme nach einem Café-Besuch um 14 Uhr nach Hause, teilen die Kriminellen mit. Dann soll das Opfer per Echtzeit-Überweisung zwei hohe Beträge überweisen - jeweils knapp unter 2000 Euro. Die Mutter teilt noch mit, ihre "Süße" solle "dem Papa nichts davon" sagen - und schickt das Geld. Auch der Bitte, einen weiteren Betrag, der angeblich "vergessen" wurde, zu überweisen, kommt sie nach. Der Chat endet mit einer Dankesnachricht, die nichtsahnende Frau schickt den Kriminellen noch einen Kuss-Emoji.
Diese 8 Tipps der Polizei bieten Schutz vor dreisten WhatsApp-Betrügern - "seid vorsichtig"
"Wir haben hier einen Chatverlauf mit echten Betrügern für euch", schreibt das Präsidium in Nürnberg. "Dahinter stecken Betrüger, die nach der Kontaktaufnahme per SMS über den WhatsApp-Chat versuchen, euch dazu zu bringen, Geld zu überweisen", heißt es weiter. "Leider" würden immer wieder Personen auf diese Betrugsmasche hereinfallen, so die Polizei. Das bestätigt sich auch unter den Posts: "Ja, das ist mir schon passiert", schreibt eine Nutzerin. Andere berichten von Fällen aus dem Bekanntenkreis.
"Warnt deshalb bitte eure Angehörigen, Freunde und Bekannte!", lautet der eindringliche Appell aus dem Präsidium. Weitere Nachrichten aus Nürnberg findet ihr hier. Die Polizei gibt außerdem hilfreiche Tipps, die dabei helfen sollen, "euch vor WhatsApp-Betrug zu schützen":