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Brände und SEK-Einsatz in Altdorf bei Nürnberg: Frau vermisst - Polizei mit Vermutung


Autor: Alexander Milesevic, Ralf Welz, Agentur dpa

Altdorf bei Nürnberg, Freitag, 19. Juli 2024

Nach dem Großeinsatz in Altdorf bei Nürnberg sucht die Polizei weiterhin nach einer vermissten Frau. Jetzt haben die Ermittler jedoch eine grausame Vermutung.
In Altdorf bei Nürnberg kam es am Sonntag zu einem Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Noch sind viele Fragen offen.


Update vom 19.07.2024, 15.47 Uhr: Frau weiterhin vermisst - Polizei mit schlimmer Vermutung

Nach dem aufsehenerregenden Fund einer verkohlten Männerleiche in einem abgebrannten Gartenhaus geht die Polizei inzwischen davon aus, dass auch die Ehefrau verbrannt ist. Die Ermittler gingen inzwischen nicht mehr davon aus, die Frau außerhalb des völlig abgebrannten Gartenhauses in Altdorf bei Nürnberg zu finden, in dem das Ehepaar gelebt hatte. Ob Überreste der Leiche noch geborgen werden können, sei derzeit unklar. Möglich erscheine, dass die Frau vor dem Brand verstorben ist. 

Die stark verkohlte Leiche des 88-jährigen Mannes war vor knapp zwei Wochen auf dem Grundstück gefunden worden. Zuvor hatte der Mann das Anwesen offenbar in Brand gesteckt und anschließend noch herbeigeeilte Feuerwehrleute mit einer Schusswaffe bedroht. Die genauen Umstände für das Geschehen sind noch nicht geklärt.

Update vom 09.07.2024, 15.40 Uhr: Obduktion der Leiche abgeschlossen - aktueller Ermittlungsstand

Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden während eines Einsatzes am Sonntagnachmittag (7. Juli 2024) auf einem Privatgrundstück in Altdorf (Landkreis Nürnberger Land) von einem Mann mit einer Schusswaffe bedroht. Zahlreiche Polizisten sperrten den Bereich weiträumig ab und verschafften sich Zugang zu dem Grundstück. Nach mehreren Stunden konnte eine verbrannte Leiche und eine Schusswaffe gefunden werden.

Im Verlauf der am Dienstag durchgeführten Obduktion konnte festgestellt werden, dass es sich bei der verbrannten Leiche mit hoher Wahrscheinlichkeit um den 88-jährigen bewaffneten Bewohner handelt.

Ebenso durchsuchten zudem Polizeikräfte das Grundstück um nähere Erkenntnisse zum Verbleib der 82-Jährigen Ehefrau zu gewinnen. Hierzu wurden auch Leichenspürhunde eingesetzt. Die Frau konnte jedoch bislang nicht aufgefunden werden, weitere Suchmaßnahmen seien geplant.

Bei der Schusswaffe handelte es sich um eine scharfe Waffe. Der 88-Jährige Mann verfügt nach ersten Ermittlungen nicht über eine waffenrechtliche Erlaubnis.

Was genau auf dem Grundstück in Altdorf am vergangenen Sonntag genau passiert ist, ermittelt unterdessen die Kriminalpolizei. Am Montag hatten Fachleute dort Spuren gesichert und den Tatort begutachtet.

Zunächst war am Sonntagnachmittag auf dem Gelände im Süden von Altdorf ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr rückte aus. Als die Einsatzkräfte das brennende Gartenhaus betreten wollten, bedrohte sie der 88-Jährige mit einer Schusswaffe. Die Einsatzkräfte zogen sich daraufhin zurück und verständigten die Polizei. 

Polizisten sperrten die Umgebung und zeitweise auch die nahe Autobahn ab. Spezialeinsatzkräfte durchsuchten das Gelände. Es fielen Schüsse, als diese Türen gewaltsam öffneten. In den Resten des Gartenhauses fanden sie schließlich den Toten und die Pistole. Von der 82 Jahre alten Frau des 88-Jährigen fehlt allerdings weiterhin jede Spur. Die Suche nach der Vermissten geht weiter.

Update vom 08.07.2024, 13.52 Uhr: Leichenfund in Altdorf - Polizeisprecherin gibt Update

Bedrohungslage bei Feuerwehreinsatz, Vermisstensuche und Leichenfund: Nach den Aufsehen erregenden Vorfällen in Altdorf bei Nürnberg am Sonntag (7. Juli 2024) gehen die Ermittlungen tags darauf weiter. Vor allem zwei Fragen sind augenblicklich noch immer unbeantwortet: Um wen handelt es sich bei der verkohlten Leiche? Und wo ist die 82 Jahre alte Frau des Hausbesitzers? 

Auch wenn noch immer vieles nebulös ist, verdichten sich offenbar die Hinweise, was die Identität des entdeckten Leichnams anbelangt. "Wir wissen noch nicht zu hundert Prozent, wer es ist", erklärte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Montagmittag (8. Juli 2024) im Gespräch mit inFranken.de. Vieles deute aber darauf hin, dass es sich um den 88 Jahre alten Bewohner des Privatgrundstücks im Süden der Gemeinde handelt. Eine für Montag angesetzte Obduktion soll diesbezüglich nun Klarheit schaffen. 

Größere Rätsel gibt derweil nach wie vor der Verbleib der Ehefrau des Seniors auf. "Wir wissen nicht, wo sich die Frau befindet", sagte die Polizeisprecherin. Bei der Suche nach der vermissten 82-Jährigen sollen demnach jetzt unter anderem auch Leichenspürhunde zum Einsatz kommen. 

Noch sind also viele Fragen offen. Im Zuge des Großeinsatzes hatte es am Sonntagnachmittag zunächst einen Feueralarm gegeben. Das betroffene Gebäude in Altdorf stand in Flammen, auch im angrenzenden Wald brannte es. Beim Betreten des brennenden Hauses wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr von einem Mann offenbar mit einer Schusswaffe bedroht. Die Feuerwehrleute zogen sich daraufhin zurück und verständigten die Polizei.

Zahlreiche Polizeibeamte sperrten den Bereich daraufhin weiträumig ab und verschafften sich Zugang zu dem Grundstück. Zwischenzeitlich konnten nach Polizeiangaben menschliche Überreste und eine Schusswaffe aufgefunden werden. Ob es sich bei dem Toten und den Mann handelt, der zuvor die Einsatzkräfte bedrohte, muss gegenwärtig noch geklärt werden.

Update vom 08.07.2024, 9.30 Uhr: Suche nach vermisster Seniorin - Leichenspürhunde eingesetzt

Nach einem dramatischen Großeinsatz im mittelfränkischen Altdorf suchen Einsatzkräfte weiter nach einer 82-jährigen Frau. Unter anderem sollen Leichenspürhunde auf einem Waldgrundstück im Süden der Gemeinde eingesetzt werden, sagte eine Polizeisprecherin in Nürnberg. 

Die Ermittler haben mittlerweile Hinweise, dass es sich bei dem am Sonntag in einem ausgebrannten Gartenhaus gefundenen Toten um den 88 Jahre alten Mann der vermissten Frau handelt. Genaueres soll eine Obduktion zeigen, die wahrscheinlich noch an diesem Montag stattfinden wird. 

Ein Spezialeinsatzkommando hatte am Sonntagabend eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche entdeckt. Die Hintergründe des Falls sind unklar. 

Zunächst hatte es einen Feueralarm gegeben. Das Gartenhaus stand in Flammen, auch im angrenzenden Wald brannte es. Als die Feuerwehr zum Löschen anrückte, bedrohte ein Mann die Helfer mutmaßlich mit einer Schusswaffe.

Einsatzkräfte fanden später in den Resten des Gartenhauses einen Toten und eine Waffe. Daher ging die Polizei davon aus, dass es sich um den Mann handelte, der die Feuerwehr bedroht hatte. 

Update vom 08.07.2024, 7 Uhr: Feueralarm wird zum Großeinsatz der Polizei

Nach einem dramatischen Großeinsatz der Polizei im mittelfränkischen Altdorf beginnen die eigentlichen Ermittlungen der Polizei. Ungeklärt ist die Identität einer verbrannten Leiche, die ein Spezialeinsatzkommando am Sonntagabend auf einem Waldgrundstück im Süden der Kommune in einem Gartenhaus gefunden hatte.

Zunächst konnten die Polizisten nicht feststellen, ob es sich bei dem bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Toten um den 88 Jahre alten Hausbewohner handelte. Ungewiss war auch das Schicksal der 82 Jahre alten Ehefrau des Mannes.

Die Hintergründe des Falls sind rätselhaft. Zunächst hatte es am Sonntagnachmittag Feueralarm gegeben. Das Gebäude stand in Flammen, auch im angrenzenden Wald brannte es. Als die Feuerwehr zum Löschen anrückte, bedrohte ein Mann die Helfer mit einer Schusswaffe. 

Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, darunter Spezialeinheiten. Die Beamten sperrten die Umgebung ebenso ab wie die nahe Autobahn. Die Feuerwehr konnte das brennende Gartenhaus nicht löschen, Anwohner hörten Schüsse. Doch die gab wohl nicht der Bewaffnete ab. Das habe daran gelegen, dass das SEK Türen aufgeschossen habe, um das Gartenhaus durchsuchen zu können, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagabend. 

Neben dem Toten lag die Waffe. Daher ging die Polizei davon aus, dass es sich um den Mann handelte, der die Feuerwehr bedroht hatte. "Wo die Frau ist, wissen wir auch nicht", sagte die Polizeisprecherin.

Am Nachmittag und Abend hatte die Polizei über Stunden mit Hochdruck nach dem Bewaffneten gefahndet. Die Ermittler sperrten zeitweise die nahe Autobahn 3 und versuchten mit einem Hubschrauber, den Mann aus der Luft zu orten. Nachdem der Helikopter tanken musste, ließen die Ermittler eine Drohne der Feuerwehr aufsteigen.

Update vom 07.07.2024, 20.52 Uhr: Gefahrenlage nach Leichenfund beendet

Nach stundenlanger Fahndung nach einem Bewaffneten in Altdorf bei Nürnberg hat die Polizei die Leiche eines Mannes gefunden. Eine unmittelbare Gefahr bestehe nicht mehr, teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken auf der Plattform X mit. Die Hintergründe waren zunächst rätselhaft.

Im Süden der mittelfränkischen Kommune hatte es am Nachmittag zuerst Feueralarm nahe der Pfaffentalstraße gegeben. Ein Gebäude stand demnach in Flammen, auch in einem angrenzenden Wald brannte es. Gegenüber inFranken.de erklärte eine Polizeisprecherin, dass die Flammen auch auf einen benachbarten Schuppen und einen Bauwagen übergegriffen hätten.

Als die Feuerwehr zum Löschen anrückte und das Innere des Gebäudes betrat, bedrohte ein Mann die Helfer mit einer Schusswaffe. Aufgrund der "unmittelbaren Gefährdungslage" zogen sich die Feuerwehrleute zurück und begannen zunächst nicht mit den Löscharbeiten. Die Brandausbreitung wurde jedoch überwacht, hieß es weiter.

Polizei findet Waffe neben Leiche

Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, darunter Spezialeinheiten. Die Beamten sperrten die Umgebung ebenso ab wie die Autobahn, Anwohner hörten Schüsse - doch die gab wohl nicht der Bewaffnete ab. "Das lag daran, dass das SEK Türen aufgeschossen hat, um diese durchsuchen zu können", sagte eine Polizeisprecherin anschließend. "Bei der Durchsuchung eines Gartenhauses, in dem ein 88-jähriger Mann gemeinsam mit seiner 82-jährigen Frau gewohnt hat, wurde eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche aufgefunden."

Neben dem Toten lag die Waffe - "so dass wir davon ausgehen können, dass es sich bei der Person um die handelt, die im Vorfeld die Kräfte der Feuerwehr bedroht hat". Ungewiss war zunächst, ob es sich bei dem Toten um den 88 Jahre alten Hausbewohner handelte, ebenso, was aus dessen Frau geworden war. "Wo die Frau ist, wissen wir auch nicht", sagte die Polizeisprecherin.

Zuvor war über Stunden unklar, wo der Bewaffnete sich aufhalten könnte. Die Polizei hatte im Verlauf der Fahndung auch ein nahes Waldstück abgesperrt und mit einem Hubschrauber versucht, den Mann aus der Luft zu orten. Nachdem der Hubschrauber tanken musste, ließen die Ermittler eine Drohne der Feuerwehr aufsteigen.

Polizei und Feuerwehr wollten zunächst absprechen, ob zuerst der Brand in dem Gebäude endgültig gelöscht werden oder die Spurensicherung hineingehen sollte. Laut Polizeisprecherin war das am Abend aber nicht sofort zu erwarten. "Es ist so, dass bis zur vollständigen Betretung des Brandorts sicher noch einige Stunden ins Land gehen werden", sagte die Sprecherin des Polizeipräsidiums.  

Update vom 07.07.2024, 18.47 Uhr: Autobahn 3 wegen Polizeieinsatz gesperrt

Im Zuge der "Bedrohungslage" bei einem Brand in Altdorf bei Nürnberg hat die Polizei ein Waldstück umstellt. Das teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken auf X mit. Ein Spezialeinsatzkommando befinde sich zudem im Einsatz, bestätigte eine Sprecherin gegenüber inFranken.de. Der Täter habe eine Schusswaffe und zunächst Feuerwehrleute bedroht, heißt es. 

Über die sozialen Netzwerke wurden die Anwohner dazu aufgerufen, den Bereich zu meiden. Die nahegelegene Autobahn 3 ist in beiden Richtungen gesperrt. Anwohner hörten Schüsse - laut Polizeipräsidium hatten Beamte der Spezialeinheiten bei einer Durchsuchung auf dem Gelände Vorhängeschlösser aufgeschossen.

Altdorf ist eine südöstlich von Nürnberg gelegene Kleinstadt mit gut 17.000 Einwohnern. Demnach gab es in der mittelfränkischen Kommune zuerst Feueralarm. Laut Polizei stand am Nachmittag ein Wohnhaus in Flammen. Die Sprecherin erklärte auf Nachfrage von inFranken.de, dass die Flammen auch auf einen Schuppen und einen Bauwagen übergegriffen hätten. Zudem soll es auch in dem Wald brennen. Weiteres war zunächst nicht bekannt.

Ursprungsmeldung vom 07.07.2024, 17.46 Uhr: Mann mit Schusswaffe bedroht Feuerwehr - mehrere Gebäude in Brand

Ein Mann mit einer Schusswaffe hat die Feuerwehr im Kreis Nürnberger Land bei ihrer Arbeit bedroht und einen SEK-Einsatz ausgelöst. Das bestätigte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken gegenüber inFranken.de.

Die Beamten seien am Sonntagnachmittag (7. Juli 2024) gegen 16 Uhr aufgrund mehrerer Brände in einem Wohnhaus in Altdorf bei Nürnberg ausgerückt. Beim Eintreffen vor Ort habe das Gebäude bereits im Vollbrand gestanden, so die Sprecherin weiter. Die Flammen hätten außerdem auf einen benachbarten Schuppen und einen Bauwagen übergegriffen. Auch in einem benachbarten Wald brenne es.

Da ein Mann die Feuerwehrleute bedrohe, sei das SEK-Team angerückt. Nähere Informationen machte die Sprecherin auf Nachfrage nicht. Die Hintergründe des Brandes und der "Bedrohungslage" waren zunächst unklar. Auf X wurden die Anwohner dazu aufgerufen, den Bereich zu meiden.

Bereits Ende Juni wurden Polizisten im Kreis Nürnberger Land bedroht. Ein geduldeter Asylbewerber aus dem Iran soll am Laufer S-Bahnhof drei Beamte mit einem Messer angegriffen haben. Im weiteren Verlauf starb er durch einen von einer Polizistin abgegebenen Schuss. Der Bayerische Flüchtlingsrat forderte "eine umfassende Untersuchung" und wendetet sich an die Politik. mit dpa