Bei Feierstunde in Nürnberg: Söder macht Juden in Bayern ein Versprechen
Autor: Kyrill Wunderlich, Agentur dpa
Nürnberg, Montag, 09. Sept. 2024
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) war bei einer Feierstunde in Nürnberg zu Besuch. Dort betonte er die Wichtigkeit jüdischer Kultur in Bayern - und machte ein Versprechen.
Mit einer neuen Thorarolle hat die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg das 150-jährige Jubiläum der Einweihung der ehemaligen Hauptsynagoge gewürdigt. Während eines feierlichen Festakts wurde die Thorarolle offiziell vollendet. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hob die Bedeutung jüdischen Lebens und der jüdischen Kultur in Bayern hervor und versprach weiterhin den Schutz jüdischer Einrichtungen.
Der Schutz des jüdischen Lebens sei vergangene Woche in München besonders auf die Probe gestellt worden, erklärte Söder und sprach von einer "Terrorattacke auf jüdisches Leben". Der Täter habe auch deswegen schon "nach wenigen Minuten ausgeschaltet" werden können, weil Einrichtungen wie das israelische Konsulat oder Synagogen besonders gesichert würden.
Bei Feierstunde in Nürnberg: Söder macht deutliche Ansage
Das sei als Signal an jeden potenziellen Täter zu verstehen: "Wir werden auf keinen Fall akzeptieren, dass jemand die Freiheit jüdischen Lebens, die Unversehrtheit jüdischen Lebens und dass jemand Israel angreift." Wer dies tue, müsse mit der ganzen Entschlossenheit in Bayern rechnen. "Wer Juden angreift, greift uns alle an."
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Die ehemalige Hauptsynagoge in Nürnberg, die 1938 zerstört wurde, sei damals ein Wahrzeichen der Stadt gewesen, so Söder. Auch wenn sie heute nicht mehr stehe, sei sie dennoch ein mahnendes Symbol. Das Synagogendenkmal erinnere daran.
Im Beisein der Festversammlung wurde die neue, handgeschriebene Thorarolle aus dem Schrein genommen. Der Schreiber fügte ihr auf der Bühne die letzten der insgesamt 304.805 Buchstaben hinzu und vollendete damit das wertvolle Werk. Anschließend sollte die Thorarolle in einer Prozession in die Synagoge gebracht werden.