"Nicht richtig": Aktueller Streik sorgt für Chaos - Fahrgast sitzt in Nürnberg fest

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Seit Donnerstagabend (7. Dezember 2023) läuft der Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Ein gestrandeter Fahrgast in Nürnberg hat sein Leid in einem Interview geteilt.

Nach dem Mega-Bahnstreik im November müssen Bahnreisende seit Donnerstagabend (7. Dezember 2023) erneut einen starken Geduldsfaden mitbringen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte zu einer 24-stündigen Arbeitsniederlegung aufgerufen, die am heutigen Freitag (8. Dezember 2023) um 22 Uhr enden soll. Diese Maßnahme legt Franken lahm, wie inFranken.de bereits berichtete. 

Mittendrin war ein Fahrgast aus Frankfurt. Er saß auf dem Heimweg von einer Geschäftsreise in Wien am Hauptbahnhof Nürnberg kurz nach Streikbeginn fest. Im Interview mit der Nachrichtenagentur News5 drückt er sein Unverständnis aus.

Fahrgast hofft auf Hilfe am Nürnberger Hauptbahnhof - Bahnstreik "zu früh"

"Es ist nicht richtig", findet der Mann mit Nachnamen Tukhy. Die Bahn habe die Aufgabe, die Fahrgäste "nach Hause zu bringen". Sicherlich hätten die Beschäftigten der Bahn die Berechtigung, unzufrieden zu sein. Er finde den Zeitraum aber "zu früh. In der Weihnachtszeit muss das meiner Meinung nach nicht sein." Immerhin: GDL-Chef Claus Weselsky schließt weitere Streiks bis einschließlich zum 7. Januar 2024 aus. Danach würden sie allerdings "länger und intensiver", wie Weselsky gegenüber dem Bayerischen Rundfunk verriet.

Wer seine Reise an den zwei Streiktagen im Dezember nicht verschieben kann, steigt mancherorts in Deutschland aufs Auto um. Meteorologen schlagen diesbezüglich Alarm, nennen die Zugausfälle "unverantwortlich" und warnen Nutzer der deutschen Straßen eindringlich. Tukhy zeigte sich indessen dankbar für den Einsatz einer Frau vom Nürnberger Hauptbahnhof. "Sie ist zum Glück, bereit, uns zu helfen", sagt er und berichtet von dem Plan, ein Taxi für mehrere Personen für eine Fahrt nach Frankfurt zu organisieren.

Die GDL bestreikt neben der Bahn auf den Wettbewerber Transdev. Größter Reibungspunkt ist die von der GDL geforderte Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Dies haben die Arbeitgeber bisher abgelehnt. Weitere Nachrichten aus Nürnberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.

Vorschaubild: © Screenshot Video News5