Asylzahlen in Deutschland deutlich rückläufig - Faeser: "Unser Handeln wirkt"
Autor: Agentur dpa, Redaktion
Nürnberg, Dienstag, 09. April 2024
In Deutschland ist die Anzahl der Asylanträge im ersten Quartal 2024 spürbar zurückgegangen. "Das zeigt, dass unser Handeln wirkt", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Die SPD-Politikerin äußerte sich diesbezüglich auch zum Thema Grenzkontrollen.
Entspannung in der Flüchtlingskrise? Nach der massiven Zunahme an Asylanträgen in Deutschland im vergangenen Jahr sind die Zahlen im ersten Quartal 2024 rückläufig: Laut Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge mit Sitz in Nürnberg suchten im Februar knapp 19 Prozent weniger Menschen Schutz in der Bundesrepublik als im Vorjahresmonat.
Im Bamberger Ankerzentrum wohnen gegenwärtig so wenige Asylbewerber wie lange nicht. "Zum ersten Mal seit langer Zeit" liege die Belegungszahl wieder unter 1500, teilte eine Sprecherin der Regierung von Oberfranken inFranken.de mit. Kann die umstrittene Flüchtlingseinrichtung wie geplant 2025 schließen?
Anzahl der Asylanträge in Deutschland spürbar zurückgegangen
Die Zahl der in Deutschland neu gestellten Asylanträge ist im ersten Vierteljahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gesunken. Von Januar bis März seien 65.419 Erstanträge gestellt worden, teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) am Montag (8. April 2024) in Nürnberg mit. Gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023 bedeute dies eine Abnahme um 19,2 Prozent.
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"Das zeigt, dass unser Handeln wirkt. Wir schützen weiterhin viele Menschen vor Krieg und Terror und begrenzen zugleich wirksam die Zahl derer, die unseren Schutz nicht benötigen", kommentierte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Zahlen.
Durch vorübergehende Grenzkontrollen seien seit Oktober 17.600 unerlaubte Einreisen verhindert worden. Mehr als 700 Schleuser habe die Bundespolizei durch diese Kontrollen seitdem festgenommen. "Wir werden die Grenzkontrollen so lange fortsetzen, wie es notwendig ist, um die irreguläre Migration dauerhaft wirksam zu begrenzen", betonte Faeser.
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Die Tendenz sinkender Asylzahlen hatten sich seit Jahresbeginn angedeutet. Im März wurden dann fast 10.000 Erstanträge weniger registriert als noch im Januar. Die meisten Anträge kamen auch im ersten Vierteljahr 2024 laut Bundesamt mit knapp 20.000 von Menschen aus Syrien.