A73-Großprojekt: Nürnberger Frankenschnellweg wird ausgebaut
Autor: Ellen Schneider
Nürnberg, Montag, 31. März 2025
Darf der Frankenschnellweg ausgebaut werden oder nicht? Jahrelang wurde über diese Frage vor Gericht intensiv gestritten - nun ist ein endgültiges Urteil gefallen. Der Baustart zieht sich jedoch.
Seit Jahren ist der Ausbau des Frankenschnellwegs in Nürnberg stark umstritten - ein Anwohner und der Bund Naturschutz versuchten, das Projekt gerichtlich zu verhindern. Nun steht fest: Die Klage ist endgültig abgewiesen, die Bauarbeiten dürfen beginnen. Bis es wirklich so weit ist, dürfte es jedoch noch ein paar Jahre dauern.
Geplant ist ein kreuzungsfreier Ausbau des staugeplagten innerstädtischen Verlaufs der A73. Der Streckenabschnitt ist zudem sanierungsbedürftig. Die Kritik der Gegner: Der Ausbau könnte das Verkehrsaufkommen und die Stickoxidwerte in der Luft weiter erhöhen.
Klage gegen Frankenschnellweg-Ausbau endgültig abgewiesen - Freude bei Nürnberger OB groß
Trotz verlorener Klage reichten sie darum eine Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein - diese wurde nun ebenfalls zurückgewiesen.
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Begründet hatte das der Bayerischen Verwaltungsgerichtshof schon 2024: Demnach enthalten die bisherigen Planungen eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Zudem sei der Schutz der Anwohner vor schädlichem Verkehrslärm und Luftschadstoffen hinreichend berücksichtigt worden. Der Ausbau sei außerdem gerechtfertigt, da der derzeitige Zustand des Frankenschnellwegs den gewöhnlichen Verkehrsbedürfnissen nicht mehr gerecht werde.
Der Streit scheint damit nun endgültig beigelegt, das Projekt beschlossen - zur großen Freude der Stadt Nürnberg. "Justitia hat uns erneut recht gegeben - der Planfeststellungsbeschluss ist endlich rechtsgültig. Die Menschen erwarten jetzt von uns, dass wir dieses Projekt realisieren", äußerte sich Oberbürgermeister Marcus König in einer Mitteilung der Stadt.
Bund Naturschutz kündigt weiteren Widerstand an - und appelliert an OB Marcus König
Beim Bund Naturschutz ist das Bedauern hingegen groß. Klaus-Peter Murawski, Vorsitzender des Bund Naturschutz Nürnberg, betont: "Damit ist der Rechtsweg gegen das Projekt ausgeschöpft und klargestellt, dass das Vorgehen der Stadt Nürnberg rechtskonform ist. Das schließt selbstverständlich nicht aus, dass die Sinnhaftigkeit der aktuellen Planung umstritten bleibt."
An den OB appelliere man jetzt, den Moment zur Besinnung zu nutzen, "die Spaltung in der Stadt zu überwinden und sich auf den Weg zu einer Planung des Frankenschnellwegs zu machen, der von der Breite der Gesellschaft mitbeschritten werden kann." Laut der dpa kündigte der Verband zudem weiteren Widerstand gegen das Verkehrsprojekt an.