Druckartikel: Archäologen finden in Franken Hinweise auf vorgeschichtliche Bäckereien - 2800 Jahre alte Funde

Archäologen finden in Franken Hinweise auf vorgeschichtliche Bäckereien - 2800 Jahre alte Funde


Autor: Ellen Schneider

Burgbernheim, Montag, 02. Dezember 2024

Was auf den ersten Blick aussieht wie ein großer Stein, ist auf den zweiten ein bedeutendes Stück Geschichte: In Mittelfranken haben Archäologen Hinweise darauf gefunden, wie Menschen 800 v. Chr. gebacken und gekocht haben könnten.
Bei Ausgrabungen in Burgbernheim wurde ein Mahlstein aus der frühen Eisenzeit gefunden.


Ausgerechnet bei der Erweiterung der Bäckerei "BrotHaus" in Burgbernheim (Landkreis Neustadt an der Aisch - Bad Windsheim) stießen Archäologen auf Spuren vorgeschichtlicher Bäckereien. Bereits 800 v. Chr. könnte das Handwerk an diesem Ort ausgeübt worden sein, teilt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) mit. Darauf weisen sowohl der gefundene Stein zum Mahlen von Getreide als auch einige Koch- und Backgruben hin.

Ersterer ist laut der Mitteilung 26 mal 34 Zentimeter groß und zeichnet sich durch eine typische glatte, konkave Oberseite aus. Die Seitenflächen hingegen seien unregelmäßig und grob behauen, die Unterseite bestehe aus einer abgeflachten Standfläche. Auf diesen Steinen sei in der ausgehenden Bronzezeit und der frühen Eisenzeit von Hand Getreide gemahlen worden. Mittlerweile seien der Mahlstein und andere Funde in der Restaurierungswerkstatt des BLfD. Dort werde nun geprüft, ob sie "konservatorisch versorgt" werden müssen. 

Zahlreiche Koch- und Backgruben bei Ausgrabungen in Burgbernheim entdeckt

Es sind nicht die ersten Ausgrabungen in Burgbernheim, bei denen entsprechende Hinweise auf vorgeschichtliche Bäckereien gefunden wurden: Im Gewerbegebiet der mittelfränkischen Stadt und in einem nahegelegenen Gipstagebau entdeckten Archäologen schon in den vergangenen Jahren Koch- und Backgruben. Diese waren laut Angaben des Landesamts mit Steinen gefüllt, die deutliche Spuren von Hitzeeinwirkung aufwiesen.

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"Gargruben sind bereits aus früheren Untersuchungen sowohl in der Region als auch darüber hinaus bekannt, doch die nun dokumentierte außergewöhnliche Häufung dieser Strukturen ist außerordentlich wichtig für die Rekonstruktion der Ernährung und der landwirtschaftlichen Nutzung während der Metallzeiten in Bayern", sagt Stefanie Berg, Leiterin der Abteilung Bodendenkmalpflege beim BLfD.

Die Untersuchungen hätten bestätigt, dass diese Gruben tatsächlich für die Lebensmittelproduktion genutzt wurden. Bis heute ließen sich dort auch verkohle Pflanzenreste finden. "Die verkohlten Pflanzenreste aus den Gargruben bestehen zu 83 Prozent aus Getreideresten wie Hirse, Einkorn, Dinkel und Hafer. Auch Samen-Reste einer Physalis wurden entdeckt", teilt die Behörde mit. 

Statt Dinkel- oder Haferbrötchen: Heutige fränkische Bäckerei punktet mit Dubai-Krapfen

Derzeit findet man in einigen Bäckereien nicht nur Dinkel oder Hafer - sondern auch ganz viel Pistaziencreme und Kadayif-Teigfäden. Diese Zutaten sind nämlich unverzichtbar für die Dubai-Schokolade, die mittlerweile in sämtlichen Variationen erhältlich ist. Eine Bäckerei in Schwabach hat am Black Friday etwa limitierte Dubai-Krapfen angeboten - die soll es allerdings bald nochmal geben. Der Trend dürfte auch einige Hobby-Bäcker inspirieren, mit den eigenen Plätzchenkreationen in diesem Jahr besonders kreativ zu sein.