Bad Windsheim: Nach Schüssen auf 31-Jährigen - Verfahren gegen zwei Polizisten eingestellt
Autor: Alexander Milesevic, Nadine Wüste
Bad Windsheim, Freitag, 29. November 2024
Nachdem ein Mann bei einem Einsatz im April dieses Jahres von Polizisten lebensgefährlich angeschossen worden war, wurde das Verfahren gegen die beiden Beamten jetzt eingestellt.
Update vom 29.11.2024, 11 Uhr: Verfahren gegen Polizeibeamte eingestellt - "mussten von Notwehrlage ausgehen"
Am 5. April 2024 gegen 17.15 Uhr trafen zwei Polizeistreifen der Polizeiinspektion Bad Windsheim am Bahnhofsplatz ein, nachdem über den Notruf ein Mann mit einer Schusswaffe gemeldet worden war.
Vor Ort richtete der Mann seine Waffe auf die uniformierten Beamten und legte diese trotz mehrfacher Aufforderung nicht nieder. Nachdem er auch auf die Androhung des Schusswaffengebrauchs nicht reagierte und sich immer weiter auf die Polizeibeamten zubewegte, gaben diese mehrere Schüsse ab, wodurch der Mann lebensgefährlich verletzt wurde.
Dieser Ablauf des Tatgeschehens wird sowohl von den Polizeibeamten als auch von mehreren zufällig anwesenden Passanten übereinstimmend geschildert. Bestätigt werden diese Angaben durch ein von einem unbeteiligten Zeugen gefertigtes Handyvideo, das wesentliche Teile des Geschehens zeigt.
Bei der Untersuchung der Waffe des Mannes wurde festgestellt, dass es sich nicht um eine echte Schusswaffe, sondern um eine sogenannte PTB-Waffe handelte. In der konkreten Einsatzsituation konnten die Beamten diese hochwertige Nachbildung jedoch nicht von einer scharfen Waffe unterscheiden. Sie mussten vielmehr von Lebensgefahr für sich und weitere Personen vor Ort ausgehen.
Ein strafbares Verhalten der Polizeibeamten liegt somit nicht vor. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat das Ermittlungsverfahren gegen die zwei Polizeibeamten eingestellt, da die Beamten von einer Notwehrlage ausgehen mussten.
Erstmeldung vom 5.4.2024: Schusswaffengebrauch in Bad Windsheim - Mann schwer verletzt
Die Polizei hat in Bad Windsheim auf einen Mann geschossen und diesen schwer verletzt. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken gegenüber inFranken.de bestätigte, wurde der Unbekannte am frühen Freitagabend (5. April 2024) gegen 17.15 Uhr in der Nähe des Bahnhofs angeschossen. Wie die Polizei berichtet, habe der Mann die Polizisten zuvor mit einer Pistole bedroht, nachdem diese wegen Handgreiflichkeiten im Zusammenhang mit einem Autokauf zum Bahnhof gerufen worden waren.
Bei dem Verletzten handelt es sich nach der Polizei zufolge um den 31 Jahre alten potenziellen Käufer des Autos, der zunächst vor Ort von den Beamten medizinisch behandelt und anschließend in ein Krankenhaus geflogen worden war. Es sei nicht auszuschließen, dass er sich in Lebensgefahr befinde, so der Sprecher weiter.