Wer die Folge von "Julia Leischik sucht - Bitte melde dich" zu Cassandra und Toni ansieht, behält kein trockenes Auge. "Ich suche meinen kleinen Bruder Toni", lautet das Anliegen der 31-Jährigen aus Cottbus. Weil ihre Mutter bei der Geburt ihrer insgesamt drei Kinder sehr jung und alleinerziehend gewesen sei, habe sie ihren mittleren, zweijährigen Sohn "schweren Herzens" zur Adoption freigegeben, berichtet seine ein Jahr ältere Schwester in der SAT.1-Sendung.

"Ich erinnere bis heute noch an sein Lachen, an den ganzen Blödsinn, den wir gemacht haben", sagt Cassandra. Bis heute bereue ihre Mutter die Entscheidung schwer. Nach zwei Jahren sporadischem Kontakt mit den Adoptiveltern habe sie gar nichts mehr von ihrem Sohn gehört, wie es in der Folge heißt. "Sie hat früher vom Toni immer ein Foto von der Wand abgemacht, ist damit ins Bett gegangen und hat sich in den Schlaf geweint", erinnert sich Cassandra. So sei das über Jahre gegangen. Das Team um Julia Leischik machte sich so auf die Suche, um die Familie wieder zu vereinen.

"Bitte melde dich": Schwester sucht jahrzehntelang ihren Bruder - er lebt im Kreis Miltenberg

Mit 13 Jahren habe Cassandra einmal einen Brief von ihrem Bruder erhalten, wie sie berichtet. Toni habe von seiner Schulzeit und seinem Haustier berichtet und ihr versichert, dass er sich über einen Brief freuen würde. "Natürlich hab ich total euphorisch zurückgeschrieben." Doch eine Antwort habe sie nie wieder erhalten. Alle weiteren Versuche, mit ihrem Bruder erneut in Kontakt zu treten, seien gescheitert. "Das Schönste, was passieren kann, ist, dass Toni gefunden wird, dass er uns kennenlernen möchte", wünscht sich die 31-Jährige sichtlich emotional.

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Nach Recherchen findet das Fernsehteam eine Adresse im unterfränkischen Klingenberg. Ein Reporter besucht den Ort und findet Tonis Verlobte vor. Toni sei nicht zu Hause, doch sie werde ihm die Nachricht von dem Besuch überbringen, wie aus der Folge weiter hervorgeht. Kurz darauf sucht Toni das Hotel des Reporters auf, der ihm jetzt von seiner Schwester und Mutter berichten kann. "Ich kann dir sagen, dass sie dich seit vielen, vielen Jahren sehr vermissen", so der Reporter. "Ja, das geht mir ähnlich", erwidert Toni. "Ich habe mich eigentlich mein ganzes Leben ein bisschen so gefühlt, als wenn was fehlt. Es ist einer meiner ältesten Wünsche, einmal vor meiner Familie zu stehen und sie einmal vielleicht in meine Arme nehmen zu können."

Auch warum er den Brief nicht erwiderte, erklärt er: Den Brief habe er in seinem Geldbeutel bei sich getragen, der ihm jedoch eines Tages gestohlen worden sei. Somit habe er auch die Adresse seiner leiblichen Familie verloren. In der Sendung überbringt Cassandra ihrer Mutter am Telefon schließlich die freudige Nachricht über ein baldiges Wiedersehen mit Toni. "Das ist nicht dein Ernst jetzt, oder? Nach all den Jahren", lautet ihre tränenreiche Antwort.

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