"Aktenzeichen XY": Seit 13 Jahren vermisste Unterfränkin - das Doppelleben der Brigitte Volkert
Autor: Manfred Schweidler, Redaktion, Agentur dpa
Burgsinn, Sonntag, 14. Oktober 2018
Infolge der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" gibt es eine neue Spur im Fall Brigitte Volkert aus dem unterfränkischen Burgsinn, die seit 13 Jahren vermisst wird. Offenbar hatte sie ein Doppelleben geführt und am Tag des Verschwindens Kontakt zu ihrem Liebhaber.
Nachdem am Mittwoch (10.10.2018) das ZDF ein "Aktenzeichen XY...ungelöst - Spezial" mit einem Fall aus Unterfranken gesendet hat, sind zahlreiche Hinweise bei der Polizei eingegangen. Es geht um die 2005 verschwundene Brigitte Volkert aus Burgsinn im Landkreis Main-Spessart. Am Morgen danach startete die Polizei eine groß angelegte Suche in einem Waldstück bei Burgsinn. Seit Freitag gegen 8 Uhr geht die Suchaktion weiter. Die Hundertschaft der Polizei wird bei der Durchsuchung des Waldes durch einen Hubschrauber unterstützt.
Brigitte Volkert seit 13 Jahren verschwunden: Polizei geht von Gewaltverbrechen aus
Schon nach dem erneuten Zeugenaufruf Anfang Juli gingen in dem seit 13 Jahren ungeklärten Vermisstenfall weitere Hinweise bei der Kripo Würzburg ein. Die damals 27-Jährige verschwand im November 2005 spurlos. Seit geraumer Zeit geht die Polizei von einem Gewaltverbrechen aus. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, sind 10.000 Euro ausgelobt.
Die Ermittler machten in der Sendung "Aktenzeichen XY" deutlich, dass Brigitte Volkert offenbar ein Doppelleben führte. Sie soll über zwei insgeheim besorgte Handys mit einem Liebhaber Kontakt gehalten haben - auch am Morgen ihres Verschwindens, teilte die Kripo in der Sendung mit.
Ungewohnt offen nannte Mordermittler Marco Haßmüller Details in der ZDF-Fahndungssendung Aktenzeichen XY - in der Hoffnung, dadurch Licht ins Dunkel des Falles zu bringen.
Ehemann spricht über Affäre seiner Frau
Brigitte Volkerts Ehemann sagte in der XY-Sendung: "Von Brigittes Affäre habe ich von ihr selbst gehört, als ich sie gefragt habe. Aber vorher habe ich es schon von so manchem Burgsinner gesagt bekommen." Einer Freundin soll sie vorgeschwärmt haben, mit den Kindern mit diesem Mann zusammen leben zu wollen.
Laut den Ermittlungen der Würzburger Kripo hatte Brigitte Volkert sich zwei Handy-Verträge - getarnt auf den Namen einer Freundin - besorgt, um unkontrolliert mit jemanden in Kontakt treten zu können. Eines der Handys hatte ihr (offenbar ebenfalls verheirateter) Liebhaber.
Die Polizei konnte rekonstruieren: Am Morgen ihres Verschwindens nahm jemand zunächst per SMS Kontakt mit ihr auf, es folgte ein Telefonat. Dann verließ Brigitte Volkert das Haus an der Rückseite - in dem Glauben, bis 7 Uhr zurück zu sein, um den vier Kindern Frühstück zu machen.