Endpunkt im Kreis Main Spessart: Dritte "Stromautobahn" durch Franken geplant
Autor: Agentur dpa
München, Freitag, 17. November 2023
Neben den zwei bisherigen Großprojekten "SüdLink" und SüdOstLink" plant der Stromnetzbetreiber eine dritte "Stromautobahn", die in einer fränkischen Stadt enden soll.
Der Stromnetzbetreiber Tennet schlägt eine dritte große Stromtrasse für Bayern vor. Die Leitung soll im unterfränkischen Trennfeld enden. Das sagte Mario Meinecke, Tennet-Fachmann für die Netzentwicklung, dem Münchner Merkur.
Sofern die Leitung tatsächlich geplant und gebaut wird, könnte diese laut Tennet Mitte 2030er-Jahre in Betrieb gehen. Bayern würde damit nach Einschätzung des Unternehmens perspektivisch deutlich mehr Windstrom aus Norddeutschland zur Verfügung stehen.
Auch ehemalige Gegner stimmen zu - Hier soll die dritte "Stromautobahn" verlaufen
Bisher geplant sind die zwei großen Höchstspannungsleitungen SüdLink und SüdOstLink - erstere solle ebenfalls in Unterfranken enden. Letztere würde 55 Kilometer durch Oberfranken führen und in Niederbayern enden, wie inFranken.de im Februar 2023 berichtete. Das neue Projekt würde noch hinzukommen.
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"Die Bundesnetzagentur möchte eine Hochspannungsgleichstromübertragung nach Baden-Württemberg von zwei auf vier Gigawatt aufstocken", sagte Meinecke dem Merkur. Stattdessen wolle Tennet der Bundesnetzagentur am Montag vorschlagen, die Leitung zu teilen und eines der beiden Kabel im unterfränkischen Trennfeld enden zu lassen.
Wegen der Abschaltung der Atomkraftwerke ist die bayerische Stromproduktion gesunken, der Strombedarf im Freistaat wird jedoch nach übereinstimmender Einschätzung der meisten Fachleute steigen. Auch der ehemalige Gegner der beiden ersten Trassen, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), fordert mittlerweile eine dritte Leitung.