Telefonieren über Funk ist in Ebensfeld Glückssache

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Martin Hornung, der Ortssprecher von Oberküps, ist einer von zahlreichen Bürgern aus dem gesamten Ebensfelder Gemeindegebiet, die Probleme mit dem Telefonieren haben, seit sie von Vodafone per LTE-Funktechnik versorgt werden. Bis zu zwei Tage ist die Telefonie bei Martin Hornung schon ausgefallen. Dabei ist LTE (Long Term Evolution) ein Mobilfunkstandard der vierten Generation, der mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde hohe Downloadraten erreichen kann - wenn keine störenden Berge zwischen Sende...
Martin Hornung, der Ortssprecher von Oberküps, ist einer von zahlreichen Bürgern aus dem gesamten Ebensfelder Gemeindegebiet, die Probleme mit dem Telefonieren haben, seit sie von Vodafone per ...
Martin Hornung, der Ortssprecher von Oberküps, ist einer von zahlreichen Bürgern aus dem gesamten Ebensfelder Gemeindegebiet, die Probleme mit dem Telefonieren haben, seit sie von Vodafone per LTE-Funktechnik versorgt werden. Bis zu zwei Tage ist die Telefonie bei Martin Hornung schon ausgefallen. Dabei ist LTE (Long Term Evolution) ein Mobilfunkstandard der vierten Generation, der mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde hohe Downloadraten erreichen kann - wenn keine störenden Berge zwischen Sende...
Während der Empfang im Kernort Ebensfeld von der Mobilfunkstation auf dem Lagerhaus Strohmer aus gut funktioniert, haben viele Bürger, die über die Sendemasten bei Peusenhof und bei Freiberg versorgt werden, immer wieder Störungen beim Telefonieren. Foto: Matthias Einwag
Während der Empfang im Kernort Ebensfeld von der Mobilfunkstation auf dem Lagerhaus Strohmer aus gut funktioniert, haben viele Bürger, die über die Sendemasten bei Peusenhof und bei Freiberg versorgt werden, immer wieder Störungen beim Telefonieren. Foto: Matthias Einwag
 

Seit Telefonverbindungen in der Gemeinde Ebensfeld über Funk zustande kommen, gibt es viel Ärger wegen der schlechten Erreichbarkeit. Rund 80 Prozent der Klagen kommen aus dem Kelbachgrund, der Rest aus Orten westlich des Mains.

Das gute alte Telefon - wie zuverlässig und wertvoll war es doch?! Seit die Bürger im Ebensfelder Gemeindegebiet von der Vodafone per Funk versorgt werden, hagelt es Klagen. Die brandneue LTE-Technik (Long Term Evolution), die wesentlich schnellere Internetverbindungen gewährleisten soll, ist offenbar noch nicht ausgereift, was das Telefonieren betrifft. Bürger zwischen Freiberg und Oberküps beschwerten sich im Rathaus über Unterbrechungen, mangelhafte Übertragungsqualität, Rauschen in der Leitung, nicht betriebsbereite Anschlüsse und schlechte Erreichbarkeit.

121 Bürger sandten Fragebögen ins Rathaus zurück, auf denen sie nach ihrer Zufriedenheit mit der LTE-Technik gefragt wurden. "Die meisten Bürger klagen über Telefon- und Internetprobleme", sagte Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend.
"Ich habe noch nie gehört, dass einer mit Vodafone völlig zufrieden ist", ergänzte er. "Nachdem die Leute die Verträge unterschrieben haben, funktioniert es nicht", schimpfte der Bürgermeister, kein Wunder, dass viele stinksauer seien. Vom Vodafone-Mobilfunkbeauftragten Christian Schilling, der gekommen war, um sich die Probleme anzuhören, wollte er wissen, welches Krisenmanagement die Firma anwenden werde.

"Es knarzt und wimmert"

Schilling erklärte detailliert, wie die LTE-Technik funktioniert. Zweiter Bürgermeister Hauke Petersen (CSU) zitierte einen Vodafone-Kunden: "Es knarzt und wimmert ohne Ende." Er wollte wissen, ob es Dinge gebe, die der Kunde selbst verbessern könne, denn bei der Servicehotline von Vodafone sei sehr schwer durchzukommen. Schilling zählte dann auf, was Telefonteilnehmer tun können, um die Qualität zu verbessern. "Zufriedenstellend war das nicht", urteilte Bernhard Storath.

Martin Hornung, der Ortssprecher von Oberküps, schlägt sich seit Monaten mit der neuen Funktechnik herum - ohne Ergebnis. Sein Anschluss sei häufig gestört, und die Verbindungsqualität sei schlecht. Als gelernter Techniker habe er schon vieles versucht, doch ohne Erfolg. "Ich probier' des alles schon ein Dreivierteljahr", sagte er, doch eine Verbesserung sei nicht zu erzielen. Das Geld für den Anschluss werde aber abgebucht, beklagte er. "Die Leute müssen die Möglichkeit kriegen, aus den Verträgen auszusteigen - aber wenn man das versucht, ist man in der Warteschleife drin", monierte Martin Hornung.

Christian Schilling versprach, einen Fernmeldetechniker bei Hornung vorbeizuschicken. Gleichwohl schränkte er ein: Das günstige Produkt gebe es nicht her, dass alle Anschlüsse von Technikern "kundenoptimiert" werden können. Vielleicht, räumte er ein, hätte das am Anfang besser kommuniziert werden müssen.