StadtBad Staffelstein beschließt 25-Millionen-Projekt

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Bürgermeister Jürgen Kohmann gab einen Sachstandsbericht darüber, wie weit die Revitalisierung des Geländes der ehemaligen Brauerei "Zum Schwarzen Bären" fortgeschritten ist. Die Stadt hatte das rund 3000 Quadratmeter große Areal 2015 erworben. Archivfoto: Matthias Einwag
Bürgermeister Jürgen Kohmann gab einen Sachstandsbericht darüber, wie weit die Revitalisierung des Geländes der ehemaligen Brauerei "Zum Schwarzen Bären" fortgeschritten ist. Die Stadt hatte das rund 3000 Quadratmeter große Areal 2015 erworben. Archivfoto: Matthias Einwag

Die Revitalisierung des Geländes der ehemaligen Brauerei "Zum Schwarzen Bären" in Bad Staffelstein kann beginnen.

Gegen die Stimme von Andreas Pfarrdrescher hat der Stadtrat beschlossen, die Revitalisierung des Geländes der ehemaligen Brauerei "Zum Schwarzen Bären" mit geschätzten Kosten von 25 Millionen Euro in Angriff zu nehmen. Die Verwaltung wurde beauftragt, hierfür Mittel aus der Städtebauförderung und aus der Förderinitiative "Innen statt außen" zu beantragen.

Mitten in der Stadt

Die Revitalisierung des Bären-Areals etwa ist deutlich mehr als eine umfassende Sanierung des Anwesens. Die Gebäude müssen einer zeitgemäßen Nutzung zugeführt werden. Laut Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) hat die Stadt das Areal 2015 gekauft - mehr als 3000 Quadratmeter Grundfläche mit drei Zufahrtsmöglichkeiten mitten in der Stadt. Später habe man noch das benachbarte, 400 Quadratmeter große ehemalige Anwesen Ultsch erworben.

Seither wurden Kohmann zufolge Bestandsaufnahmen gemacht, neue Grundrisspläne erstellt, die Flächen und Gebäude vermessen, Gespräche mit der Regierung geführt und denkmalpflegerische Gutachten in Auftrag gegeben. Die Städtebauförderung sehe den Umbau und das Wettbewerbsverfahren als zwei getrennte Förderverfahren an. Daher müsse für den Um- und Neubau ein eigener Durchführungsbeschluss gefasst werden.

"Heute haben wir die Chance"

Auf der Grundlage eines Grobkonzeptes habe das Stadtbauamt Kosten von rund 25 Millionen Euro ermittelt. "Parallel zur Investorensuche und zum Wettbewerb möchte ich die Finanzierung sicherstellen", so der Bürgermeister.

"Der erste Schritt war der Kauf. Der zweite war der Workshop mit den Bürgern. Heute haben wir die Chance, alles in Gang zu bringen", sagte Walter Mackert (CSU). "Ein grobes Konzept reicht mir nicht", entgegnete Andi Pfarrdrescher (CSU). Er wolle "Zahlen auf dem Zettel" sehen.

Ideen für eine Nutzung gebe es viele, erläuterte Kohmann. Sie reichten von einem gastronomischen Betrieb mit Gästezimmern oder einem Biergarten im Innenbereich über die Nutzung durch Direktvermarkter, eine kulturelle Begegnungsstätte, eine Bücherei mit Lese-Café oder einen Platz für die Jugend bis hin zu einem Parkdeck mit 50 bis 80 Stellplätzen. Gesucht werde ein Investor.

Leitsystem kommt

Möglichkeiten eines Besucherleitsystems stellte Quartiersmanager Michael Böhm vor. Sie reichten von digital bis analog,  von Stelen bis zu Banner, von einer Farbgestaltung mit Wiedererkennungswert bis zu einer Erweiterung der Fußgängerweg-Beschilderung. Ferner könnte an den vier zur Stadt hinführenden großen Straßen und auf den vier Verkehrskreiseln geworben werden.

Helle Flächen in den Unterführungen, mit Licht in Szene gesetzt, könnten das subjektive Sicherheitsgefühl erhöhen, so Böhm. Der Projektplan gefiel den Stadträten. "Der Ansatz ist gut, verlockend, in sich geschlossen und kann etappenweise vollzogen werden", sagte Walter Mackert. Winfried Ernst (FW) vermisste Hinweise auf die Dörfer und auf Pensionen. Das Konzept könne gerne nach außen wachsen, erwiderte Böhm.

Den Plakat-Wildwuchs sprach Dieter Leicht (SPD) an. Jürgen Kohmann meinte, dass es drei bis vier zentrale Stellen zum Aufstellen von Werbetafeln geben werde, aber "nicht mehr an Laternen". "Digital ist die Zukunft", freute sich Christian Ziegler (JB).

Der Stadtrat beauftragte Böhm damit, unter Ausschöpfung von Fördermitteln die ersten vier Phasen in den nächsten zwölf Monaten einzuleiten.

Fördergelder werden beantragt

Weiter beschloss der Stadtrat, folgende Projekte mit Gesamtkosten von 2,677 Millionen Euro für das Programm "Soziale Stadt" und die Förderinitiative "Innen statt außen" anzumelden: "Alte Darre" (570 000 Euro), Bärengelände (1,062 Millionen Euro), Umgestaltung Bahnhofstraße (800 000 Euro), kommunales Fassadenprogramm (45 000 Euro), Quartiersmanager (50 000 Euro) und Beschilderung Innenstadt (150 000 Euro).

Im Bereich Wasserversorgung und Energieerzeugung wurde 2018 ein Gewinn von 134 380 Euro erzielt. Dagegen ergab die Feststellung des Jahresabschlusses 2018 der Fremdenverkehrsbetriebe einen Verlust von 479 393 Euro.