Die Verantwortlichen aus Ebing, Ebensfeld und Lettenreuth ziehen eine persönliche Bilanz zur vergangenen Bezirksligasaison.
Die SpVgg Ebing und der TSV
Ebensfeld haben sich die Fußballsaison 2017/18 in der Bezirksliga Oberfranken West sicher ganz anders vorgestellt. Schließlich waren sie in der Spielzeit davor im oberen Tabellendrittel zu finden. Für Aufsteiger SpVgg Lettenreuth hingegen war klar, dass es ein großer Erfolg gewesen wäre, die Klasse zu halten.
Doch die Lettenreuther müssen nach einem Jahr wieder in die Kreisliga. Gegen die anderen gefährdeten Teams, TSV Ebensfeld und TSV Meeder, hatten sie im direkten Verglich die Nase vorn. Doch der TSV Ebensfeld um Trainer Klaus Gunreben holte am vorletzten Spieltag überraschend einen Punkt beim Meister FC Eintracht Bamberg, der mit dem 5:0 in Würgau zum Abschluss für den Ligaverbleib reichte. Lettenreuth musste in die Relegation, wo der Abstieg mit dem 1:4 gegen den TSV Marktzeuln besiegelt wurde.
Nicht zufriedenstellend verlief auch die Saison für die SpVgg Ebing. Eine noch nie da gewesene Verletzungsmisere, so die Verantwortlichen, ließ die Ebinger lange zittern. Doch die "Abicher" bewiesen Charakter und sicherten sich einige Spieltage vor Schluss den Ligaverbleib.
Nachfolgend das Statement der sportlich Verantwortlichen:
"Unglaubliches Verletzungspech"
Florian Braun (Vorstand Sport SpVgg Ebing -Platz 9/41 Punkte): "Von einem unglaublichen, in der Vereinsgeschichte einmaligen, Verletzungspech wurde die Mannschaft während der kompletten Saison gebeutelt. Durchgängig fielen immer wieder mehrere Spieler über Wochen, Monate und im Fall von Marco Bullmann und Michael Endres sogar über die komplette Saison aus. Zum Spiel bei der SpVgg Dörfleins mussten wir sogar ohne Ersatzspieler antreten. Dennoch steigerte sich die Mannschaft nach schwachem Start und überzeugte meist auch spielerisch. Wohl auch durch die sich ständig ändernde Personalsituation fehlte allerdings die Konstanz im Spiel. So belohnte sich die Elf um Kapitän Johannes Landgraf oftmals für ihren fußballerischen Aufwand nicht mit der entsprechenden Punkteausbeute. Dennoch hat die Mannschaft in dieser Saison wieder ihren unvergleichlichen Charakter gezeigt und ist selbst nach heftigen Tiefschlägen immer wieder aufgestanden. Ein Kompliment geht auch an den scheidenden Trainer Heiner Dumpert, der trotz der widrigen Umstände stets einen spielerischen Ansatz bevorzugte und die Mannschaft permanent an ihre Stärken erinnerte. Mit Erfolg, denn schlussendlich wurde bereits am drittletzten Spieltag der direkte Klassenerhalt gefeiert. Dass die Truppe um unseren mit 15 Treffern besten Torjäger Peter Büttner durch den Sieg am letzten Spieltag mit einer fast ausgeglichenen Bilanz von zwölf Siegen, fünf Unentschieden und 13 Niederlagen die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz beendet hat, war ein versöhnlicher Abschluss einer komplizierten Saison. Die Vereinsverantwortlichen und ich bedanken sich bei Trainer Heiner Dumpert, den Spielern Jan Dippold, Lukas Kachelmann und dem langjährigen Torwart Michael Endres für ihren großen und erfolgreichen Einsatz über viele Jahre hinweg für den Verein."
Wenig Punkte vor Winterpause
Thomas Häublein (Spielleiter TSV Ebensfeld - 11./35): "Schnell wurde klar, dass das vor Saisonbeginn gesteckte Ziel, ein Platz unter den besten fünf, nicht erreicht werden kann. Nach vielversprechendem Start mit einem Auswärtssieg in Schammelsdorf reichte es bis zur Winterpause gerade noch zu drei weiteren Siegen, so dass die Mannschaft auf einem Relegationsplatz stand. Obwohl die Mannschaft meist ein ebenbürtiger Gegner war, stand sie am Ende oft mit leeren Händen da. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Unerklärliche krasse Patzer in der sonst so stabilen Defensive sowie Ladehemmung der etablierten Stürmer sind ebenso anzuführen wie die eklatante Heimschwäche und die Verletzungsmisere. Trotz des schwerwiegenden Ausfalls von Spielführer Kevin Popp gab die Mannschaft und der scheidende Trainer Klaus Gunreben 2018 noch einmal alles und stellte so zwar etwas glücklich, aber keinesfalls unverdient den Klassenerhalt sicher. Die Leistungssteigerung wird auch bei der Punktausbeute deutlich. Während man 2017 in 17 Spielen nur 16 Zähler einfuhr, holte die Mannschaft nach der Winterpause aus den verbleibenden 13 Begegnungen 19 Punkte, wobei erst auf der Zielgeraden mit dem nicht für möglich gehaltenen Punkt beim Spitzenreiter FC Eintracht Bamberg und dem Auswärtssieg in Würgau die Relegation vermieden wurde. Für die kommende Saison erwarte ich wieder eine starke ausgeglichene Bezirksliga mit vielen engen Derbys. Es gilt daher, unter dem neuen Coach Oli Kellner gleich zu Beginn Vollgas zu geben und die nötigen Punkte einzufahren, um nicht wieder bis zum Schluss zittern zu müssen."
"Fader Beigeschmack am Ende"
Reinhold Wagner (Abteilungsleiter SpVgg Lettenreuth - 12./34): "Wir begannen die Saison mit drei Niederlagen äußerst schlecht. Schade, dass der - auf Wunsch der Spieler - neue Trainer Peter Reichel danach das Handtuch warf. Kapitän Florian Eberth, der kurz vorher seinen Trainerschein gemacht hatte, sprang ein. Er holte die notwendigen Punkte, um den Klassenerhalt zu schaffen. Die Krone hätte er sich mit dem Ligaverbleib aufsetzen können. Leider war das Relegationsspiel gegen unseren Nachbarn Marktzeuln aus verschiedenen Gründen nicht erfolgreich. Vielleicht hat dieser Abstieg sogar etwas Positives für den Verein. Wir mussten ja schon vorherv, dass Mehmet Catlakcan und Daniel Fischer, der ein Drittel unserer Tore erzielte, die Fußballschuhe an den Nagel hängen, Pascal Zeis eine Spielertrainerstelle in Steinberg annimmt und Björn Vogel nach Oberhaid wechselt. Mariusz Jankowiak versucht sein Fußballglück beim FC Lichtenfels. Kurzfristig verließ uns auch noch unser guter Torwart Venthan Surenthiran zur DJK Lichtenfels. Somit hat die Mannschaft sowieso nicht mehr die Stärke, um in der Bezirksliga zu bestehen. Einige Zugänge sagten nach dem Abstieg wieder ab. Florian Eberth betreut auch die Mannschaft in der Kreisliga. Kaum ein Spiel konnte in der Rückrunde mit der bestmöglichen Mannschaft bestritten werden. Die vielen Gegentore waren auch ein Grund, warum es nicht zum Klassenerhalt gereicht hat. Die Auswärtsschwäche mit nur acht Zählern tat ein Übriges. Nicht besonders fair fand ich das Verhalten des SV Würgau. Die heimstarken Würgauer schonten im letzten Spiel gegen unseren Konkurrenten Ebensfeld ihre angeblich angeschlagenen Spieler für die Relegationsspiele. Das hatte schon einen sehr faden Beigeschmack. Insgesamt war es trotzdem ein erfolgreiches Jahr, nachdem wir aus der Kreisklasse über die Kreisliga uns für die Bezirksliga qualifizierten und ohne Verstärkungen die Saison angingen. Trotzdem werden wir mit sportlicher Freude die Kreisliga bestreiten."
gefa
Torjäger, Zuschauer und Trainerwechsel
Torjäger Maximilian Großmann (FCE Bamberg) netzte 37 Mal ein. Lukas Mosert (FC Coburg) traf 33 Mal, Marcel Kutzelmann (FC Oberhaid) gelangen 28 Treffer. Top-Torvorlagengeber war Lukas Schmittschmitt (FCE Bamberg) mit 22, gefolgt von Marcel Kutzelmann mit 20. Scorer-König war mit 48 (28 Tore/20 Torvorlagen) Marcel Kutzelmann. Am häufigsten zum wichtigen 1:0 traf Waldemar Mayer vom TSV Breitengüßbach (achtmal).
Zuschauer Die 240 Spiele sahen insgesamt 44 039 Zuschauer. Dies entspricht einem Schnitt von 183 pro Partie. Die meisten Besucher hatte der Meister FCE Bamberg (Schnitt 300), gefolgt vom TSV Ebensfeld mit 249. Schlusslicht war Bosporus Coburg mit 99 pro Begegnung.
Die Spiele mit den höchsten Zuschauerzahlen waren: FCE Bamberg - FC Oberhaid 512; FC Oberhaid - FCE Bamberg 485; SV Merkendorf - FCE Bamberg 480.
Trainerwechsel Bei sechs Vereinen des Teilspielkreises Bamberg wird es in der kommenden Spielzeit neue Gesichter auf der Trainerbank geben. Klaus Gunreben (TSV Ebensfeld) beendet seine erfolgreiche Karriere. Nachfolger wird Oliver Kellner. Alex Stretz (FC Oberhaid) legt eine Pause ein; Torsten Oehrl wird ihm folgen. Roman Herl (TSV Breitengüßbach) übergibt an Marco Hillemeier, und Uwe Nagel (DJK Bamberg II) wird von Daniel Hollet beerbt. Stephan Essig gab seinen Abschied beim SV Merkendorf bekannt, für ihn übernimmt Thomas Schmidt. Essig wird Torwarttrainer beim TSV Breitengüßbach. Schließlich wechselt Heiner Dumpert von der SpVgg Ebing zur DJK Königsfeld. Reimund Helmreich, lange Jahre Libero bei den Ebingern, tritt in die Fußstapfen des Ex-Profis.