Der Michelauer wurde beim Rennen in Roth im Vorjahr Zweiter. Gelingt dem 30-jährigen Profi heuer der Coup?
Mit der Startnummer 2 geht Andreas Dreitz am Sonntag um 6.30 Uhr an den Start der Challenge-Roth. Damit trägt der Triathlon-Profi aus Michelau (Lkr. Lichtenfels) die Nummer seiner Platzierung aus dem Vorjahr.
Diesen zweiten Rang holte sich Dreitz mit der Startnummer 3. "Wenn der Trend nun so weiter geht, sprich mit der Nummer 2 einen Platz besser abzuschließen, hätte ich nichts dagegen", sagt der Profi, der im blauen Trikot seines Hauptsponsors Erdinger-alkoholfrei leicht im Feld erkennbar ist. "Ich fühle mich gut, besser als im Vorjahr", sagte Dreitz gestern, als er gerade zur Rennbesprechung für die Profis unterwegs war. Roth habe für ihn als Franken immer einen besonderen Stellenwert, ähnlich hoch wie Hawaii.
Vorjahressieger Kienle diesmal nicht am Start
Vor einem Jahr musste er sich bei seinem erst zweiten Dreikampf über die lange Distanz von 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einem Marathon (42,195 km) nur Sebastian Kienle geschlagen geben. Der ist in diesem Jahr nicht am Start. Kienle war, wie einige andere Spitzenathleten, am vergangenen Sonntag beim Ironman in Frankfurt am Start und wurde hinter Jan Frodeno Zweiter.
Warum Dreitz in seiner fränkischen Heimat nicht die Startnummer 1 erhalten hat, liegt wohl an der erfolgreicheren Konkurrenz. Mit der Nummer 1 startet am Sonntag nämlich der Belgier Bart Aernouts, der 2017 in Roth gewann und im vergangenen Jahr auf Hawaii bei der Ironman-WM Zweiter wurde.
Hitze wie auf Hawaii bleibt den rund 3400 Einzelstartern, 650 Staffeln aus 84 Nationen und erwarteten 260 000 Zuschauern am Sonntag wohl erspart. Die Vorhersage lässt um die Mittagszeit 22 Grad erwarten, leichte Böen und keinen Regen.
Neopren-Verbot wahrscheinlich
Die Hitze der vergangenen Woche und ein Schiffsunfall an der Main-Donau-Kanal-Schleuse bei Riedenburg üben möglicherweise noch einen großen Einfluss auf das Rennen am Sonntag aus. In Riedenburg war ein Kreuzfahrtschiff Ende Juni gegen ein Tor gefahren. Bis zum heutigen Freitag ruht seitdem der Schiffsverkehr. Durch den fehlenden Wasseraustausch beim Schleusen hat sich der Kanal bei Hilpoltstein auf inzwischen von 25,4 Grad erwärmt. Die Triathlon-Regularien sehen vor, dass zum Schutz der Athleten ab einer Wassertemperatur von 24,5 Grad kein Neopren-Anzug mehr erlaubt ist. Ein Neopren-Verbot in Roth wäre eine Premiere.
Dreitz sieht das fränkisch gelassen. "Ich nehme es, wie es ist. Klar gibt der Anzug mehr Auftrieb, das macht das Schwimmen für viele Teilnehmer leichter. Ohne Neopren schwimmt man etwas langsamer, aber das gilt dann ja für alle."