SPD dankt den Machern vor Ort

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Markus Rinderspacher, Fraktionsvorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, sprach beim Ehrenamtsempfang der Bayern SPD im Lichtenfelser Stadtschloss. Fotos: Gerda Völk
Markus Rinderspacher, Fraktionsvorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, sprach beim Ehrenamtsempfang der Bayern SPD im Lichtenfelser Stadtschloss.  Fotos: Gerda Völk
Sie dankten beim Ehrenamtsabend in Lichtenfels den vielen ehrenamtlichen Helfern im Landkreis: MdL Klaus Adelt, Bürgermeister Andreas Hügerich, der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Hans Peter Marx und der Gastredner des Abends, Markus Rinderspacher, sowie der SPD-Kreisvorsitzende Sebastian Müller
Sie dankten beim Ehrenamtsabend in Lichtenfels den vielen ehrenamtlichen Helfern im Landkreis: MdL Klaus Adelt, Bürgermeister Andreas Hügerich, der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Hans Peter Marx und der Gastredner des Abends, Markus Rinderspacher, sowie der SPD-Kreisvorsitzende Sebastian Müller
 

Die Arbeit von mehr als 50 engagierten Bürgern aus dem Landkreis wurde im Stadtschloss gewürdigt.

"Da kommt nur das Stadtschloss in Frage" - Für den SPD-Landtagsabgeordneten Klaus Adelt war das Stadtschloss ein würdiger Rahmen für den Ehrenamtsempfang der Landtagsfraktion der bayerischen SPD. Eingeladen waren die Blaulichtorganisationen und der soziale und caritative Bereich. Gekommen waren etwas über 50 ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Lichtenfels, denen mehr als einmal für die geleistete Arbeit gedankt wurde.


Feuerwehr bis Kommunalpolitik

Deutschlandweit engagieren sich rund 23 Millionen Menschen ehrenamtlich. In Bayern sind es über 3,8 Millionen Menschen, die zusammen 710 Millionen Stunden im Wert von 6,1 Milliarden Euro leisten, machte Adelt deutlich. Er erinnerte an die vielen Bereiche, in denen ehrenamtliches Engagement stattfindet. Angefangen von den Feuerwehren über den sozialen Bereich bis hin zu den Gesangsvereinen und der Kommunalpolitik. "Hätte es die vielen Ehrenamtlichen nicht gegeben, wäre es nicht möglich gewesen so viele Flüchtlinge aufzunehmen und zu versorgen", sagte Adelt. Er bedauerte, dass die staatliche Integration nur schleppend anlaufe, da man auf die vielen Menschen nicht vorbereitet gewesen sei.
In seinem Grußwort stellte auch Bürgermeister Andreas Hügerich die Bedeutung des Ehrenamts für den Zusammenhalt der Gesellschaft heraus. "Unsere Gesellschaft wäre ärmer, wenn es Sie nicht gäbe", sagte er an die Ehrenamtlichen gerichtet. Auch er erinnerte an die vielen Menschen, die sich der Flüchtlinge angenommen haben.


Fränkische Wurzeln

Zu Beginn seiner Rede überraschte Markus Rinderspacher, Fraktionsvorsitzender der SPD im bayerischen Landtag und Hauptredner des Abends mit der Aussage, dass auch er fränkische Wurzeln besitze. Die Großeltern kommen aus Mittelfranken und der Großvater habe Tuba bei den Bayreuther Festspielen gespielt. Nach Lichtenfels sei er gekommen, um den Machern vor Ort zu danken. Bei der Frankfurter Buchmesse sei die "Selbstoptimierung" ein großes Thema gewesen, das ganze Regale mit Büchern gefüllt habe, sagte Rinderspacher. Weil Menschen heutzutage immer präsent sein müssen. Tagsüber am Arbeitsplatz, abends als feuriger Liebhaber und das bis ins hohe Alter hinein, beschrieb einen Trend, den er als falsch empfindet. So funktioniere das aber nicht, weil jeder Mensch Schwächen habe und jeder auf den Anderen angewiesen sei. "Deshalb gibt es die Feuerwehr, weil einer das Feuer nicht alleine löschen kann." Weil es den Zusammenhalt braucht, seien auch alle anderen Organisationen entstanden.
Schließlich ging Rinderspacher auch auf den Zustand der Gesellschaft im Jahr 2016 ein. Die AfD sei auf den Vormarsch, die Flüchtlingspolitik habe die Gesellschaft ein Stück weit gespalten und den 3500 Einkommensmillionären stehen 1,8 Millionen Menschen gegenüber, die unterhalb der Armutsgrenze leben. Der Vorteil der Organisationen, denen die Ehrenamtlichen angehören, sei, dass ihre Mitglieder quer durch alle Gesellschaftsschichten kommen und bereit seien zu helfen. Rinderspacher bezweifelte, dass dies in 20, 30 oder 50 Jahren noch der Fall sein werde. Wo es früher noch ein gegenseitiges Verständnis gegeben habe, herrschte heute das Klischee von "die da oben und die da unten" vor. Die da oben verschieben ihr Geld nach Panama, die da unten sitzen schon am Nachmittag mit einer Flasche Bier vor dem Fernseher.


Kein oben und unten

"Im Ehrenamt gibt es kein oben und unten", stellte der Politiker fest. Ein weiteres Thema seiner Rede war die Flüchtlingspolitik und das Verhältnis zur Türkei. Die Aussage der Bundeskanzlerin "Wir schaffen das" sei ein großer Fehler gewesen, weil sie nicht von geeigneten Maßnahmen flankiert war.
Deutschland müsse mit der Türkei kooperieren, ihr aber klar machen, das es keine Verletzung der Rechtsstaatlichkeit dulde.
Ein Lob erreichte den heimischen Landtagsabgeordneten Klaus Adelt. "Der Mann kämpft wirklich für Oberfranken", unterstrich der SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Markus Rinderspacher
Ein warmes Buffet und unterhaltsame Gespräche rundeten den Ehrenamtsempfang ab.