Es gibt etliche Pflanzen, die erst im Herbst so richtig aufdrehen. Was für einen Nutzen sie haben und wie die Früchte geerntet beziehungsweise verarbeitet werden können, ist oftmals gar nicht so simpel wie man annimmt.
Herbstpflanzen - nicht nur schön, sondern auch wichtig
Die blaue Herbstaster ist besonders häufig in den Gärten anzutreffen. Mit der Zeit kann sie ganze "Teppiche" bilden. Teilen und vermehren kann man diese Pflanze, sowie alle Stauden, die im Herbst blühen, im Frühjahr. Bei den ausdauernden und krautigen Pflanzen, die im Frühling blühen, ist es wiederum umgekehrt. Bei denen wäre jetzt, eine gute Zeit der Vermehrung. Dazu sollte es wieder feuchter werden.
Jetzt erstrahlen viele Gärten in warmen Herbstfarben wie zum Beispiel mit Fette Henne, Herbstastern, Monarda und Topinambur. Diese späten Blüten sind überlebenswichtig für Bienen und Co. Auch manche Früchte wie vom Zierapfel und Rosen bringen den Garten jetzt zum Leuchten.
Das richtige Scheiden im heimischen Garten
Sehr wichtig ist der richtige Zeitpunkt des Schneidens. Darauf wird immer weniger Rücksicht genommen. Wenn man sich in Wertstoffhöfen zurzeit umschaut, scheinen die Hobbygärtner wie wild in ihren Gärten zu schneiden. Eine Wagenladung nach der anderen wird mit Gehölzschnittgut abgeladen. Jetzt ist der Zeitpunkt zum Schneiden denkbar ungünstig für die Pflanzen. Diese müssen vor dem Winter noch ausreifen und ihre Kraft in die Wurzeln befördern. Wenn dann die Wunden den ganzen Winteroffen stehen, bilden sich Risse im Holz und Pilze wie Porlinge können eindringen. Für einen Verjüngung- oder Erhaltungsschnitt von Sträuchern ist beste Zeit im zeitigen Frühjahr, bevor der Saft aufsteigt. Dieser weckt dann die "schlafenden" Augen, die dann für einen guten Zuwachs sorgen. Außerdem nimmt die Frostempfindlichkeit durch vorzeitiges Schneiden enorm zu. Dies gilt auch für Lavendel, Heidekraut, Rosen, Schmetterlingsstrauch und Bartblume.
Die Hagebutten
Bei den Apfelrosen sind die Hagebutten schon reif, wie die Früchte der Rosen genannt werden. Sie lassen sich zu vielfältigen Produkten verarbeiten. Hagebutten in frischem Zustand eigenen sich zur Bereitung von Mus, Marmelade, Saft, Most, Wein und Likör. Getrocknete Früchte dienen der Teezubereitung. Das saftige Fruchtfleisch der Apfelrose kann auch roh gegessen werden. Von den Inhaltsstoffen der Hagebutte ist besonders der sehr hohe Vitamin C-Gehalt bekannt, der sogar beim Tee weitgehend erhalten bleibt. Daneben besitzt die Frucht aber noch zahlreiche andere Vitamine sowie Mineralstoffe, Zitronensäure, Pektine und Eiweiß.
Wie erntet man Quitten richtig?
Die Quitten hängen heuer übervoll an den Bäumen. Während die meisten Apfel- und Birnensorten ihre Pflückreife bei der Trockenheit schon frühzeitig überstanden haben, hinken die Quitten jetzt weit hinterher. Wenn auch der Quittenbaum in seinen Ansprüchen an Boden und Klima sehr bescheiden ist, so muss man doch beim Ernten der Früchte einige Grundsätze beachten. Zunächst ist es wichtig, den Erntetermin auf die Reifezeit abzustimmen. Das kann sich heuer noch einige Wochen hinziehen. Beim Ernten selbst dürfen nur trockene Früchte gepflückt werden, da sonst der flaumartige Belag leidet. Wird dieser zerstört, schauen die Quitten schmierig und unansehnlich aus. Das gilt sowohl für die Apfel- wie auch Birnequitte. Die geernteten Früchte sollten schnell im Haushalt verwertet werden, da eine längere Aufbewahrung nicht möglich ist. Man kann aus ihnen mit Hilfe des Dampfentsafters einen sehr aromatischen Gelee machen.
Äpfel können das ganze Jahr aufbewahrt werden
Lageräpfel, wie Winterrambur, Boskop und Welschisner, brauchen viele Monate, um zu schmecken. Je saurer der Apfel im Herbst ist, umso länger hält er sich. Mit der richtigen Sortenwahl und der richtigen Lagerung kam man früher mit eigenen Produkten gut durch das Jahr. Zugekauft wurde früher nur sehr wenig. Dazu war auch das Geld nicht vorhanden.
Düngen im Herbst unterlassen
Das Düngen der mehrjährigen Pflanzen wie Stauden, Zweijahresblumen und Kübelgewächse im Garten und auf dem Balkon soll jetzt unterbleiben. Späte Nährstoffgaben, besonders von Stickstoff erhöhen die Frostempfindlichkeit.